Langschwanz-Riesenratten

Gattung der Familie Langschwanzmäuse (Muridae)

Die Langschwanz-Riesenratten (Leopoldamys) sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae).

Langschwanz-Riesenratten

Langschwanz-Riesenratten (Leopoldamys)

Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Tribus: Rattini
Dacnomys-Gruppe
Gattung: Langschwanz-Riesenratten
Wissenschaftlicher Name
Leopoldamys
Ellerman, 1947

Beschreibung Bearbeiten

Diese Nagetiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 18 bis 28 Zentimetern, der Schwanz ist mit 30 bis 42 Zentimetern deutlich länger. Ihr Gewicht beträgt 200 bis 500 Gramm. Das Fell ist kurz, die braune Oberseite ist durch eine deutliche Linie von der weißen Unterseite getrennt. Die Hinterfüße sind lang und schlank, die Ohren klein und kaum behaart.

Langschwanz-Riesenratten leben in Südostasien, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom nordöstlichen Indien über die Malaiische Halbinsel bis Java und Borneo. Sie leben in Wäldern und halten sich sowohl am Boden als auch auf den Bäumen auf. Ihre Nahrung besteht sowohl aus Insekten und anderen Kleintieren als auch aus diversen Pflanzenteilen.

Innere Systematik Bearbeiten

Seit der Aufstellung der Gattung Leopoldamys durch Ellerman 1947 anhand der Typusart Leopoldamys sabanus wurden mindestens 28 Taxa innerhalb der Gattung beschrieben. Meist handelt es sich um Unterarten. Außerdem wird vermutet, dass es einige Artenkreise innerhalb der Gattung gibt, deren einzelne Arten auch mit molekulargenetischen Methoden noch nicht ausreichend aufgeschlüsselt werden konnten.[1]

Es werden mindestens neun Arten unterschieden (Stand Ende 2013):[1][2]

Äußere Systematik Bearbeiten

Systematisch werden die Langschwanz-Riesenratten innerhalb der Altweltmäuse in die Dacnomys-Gruppe eingeordnet.

Gefährdung Bearbeiten

Die IUCN listet Leopoldamys siporanus aufgrund des kleinen Verbreitungsgebietes als „stark gefährdet“ (endangered), für Leopoldamys neilli fehlen genaue Daten, die übrigen Arten sind ungefährdet (least concern).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b A. E. Balakirev, A. V. Abramov & V. V. Rozhnov: Revision of the genus Leopoldamys (Rodentia, Muridae) as inferred from morphological and molecular data, with a special emphasis on the species composition in continental Indochina. Zootaxa, 3640, S. 521–549, 2013 doi:10.11646/zootaxa.3640.4.2
  2. A. Latinne et al.: Is Leopoldamys neilli (Rodentia, Muridae) a synonym of Leopoldamys herberti? A reply to Balakirev et al. (2013). Zootaxa, 3731, 4, S. 589–598, 2013 doi:10.11646/zootaxa.3731.4.10

Literatur Bearbeiten

  • John Reeves Ellerman: The families and genera of living rodents. Vol. 2. Family Muridae. British Museum (Natural History), London 1941
  • John Reeves Ellerman: Notes on some Asiatic rodents in the British Museum. Proceedings of the Zoological Society of London, 117, S. 259–271, 1947 doi:10.1111/j.1096-3642.1947.tb00509.x (Erstbeschreibung)
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999 ISBN 0-8018-5789-9
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005 ISBN 0-8018-8221-4

Weblinks Bearbeiten

  • Leopoldamys in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 16. Oktober 2009.