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Kuranganilmuttam
குரங்கணில்முட்டம்
Kuranganilmuttam (Indien)
Kuranganilmuttam (Indien)
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Tamil Nadu
Distrikt: Tiruvannamalai
Subdistrikt: Cheyyar
Lage: 12° 46′ N, 79° 42′ OKoordinaten: 12° 46′ N, 79° 42′ O
Höhe: 83 m
Fläche: 1,18 km²
Einwohner: 702 (2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 595 Ew./km²
Kuranganilmuttam – Felstempel
Kuranganilmuttam – Felstempel
Kuranganilmuttam – Felstempel
Vorhallen und Wächterfiguren

Kuranganilmuttam (Tamil: குரங்கணில்முட்டம் Kuraṅkaṇilmuṭṭam [ˈkurʌŋɡaɳilmuʈːʌm]) ist ein ca. 700 Einwohner zählendes Dorf im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Der bereits im Tevaram besungene Ort gehört zu den heiligen Orten des tamilischen Shivaismus. Mitten im Dorf befindet sich außerdem ein halb versenkt liegender Felstempel aus der Pallava-Zeit.

Lage Bearbeiten

Kuranganilmuttam liegt in einer Höhe von knapp 85 m ü. d. M.[2] ca. 12 km (Fahrtstrecke) südwestlich von Kanchipuram. Verwaltungsmäßig gehört der Ort zum Taluk Cheyyar des Distrikts Tiruvannamalai. Das Klima ist tropisch warm; Regen fällt hauptsächlich in den Monsunmonaten Juni bis Dezember.[3]

Bevölkerung Bearbeiten

Die Einwohner des Ortes sind ganz überwiegend Hindus; andere Glaubensgemeinschaften spielen unter der Landbevölkerung Südindiens kaum eine Rolle. Der weibliche Bevölkerungsanteil ist um ca. 9 % höher als der männliche.[4]

Wirtschaft Bearbeiten

Im Umland des Dorfes wird Feldwirtschaft und auch etwas Viehzucht (Hühner) betrieben; im Ort selbst gibt es Kleinhändler, Handwerker und Tagelöhner.

Geschichte Bearbeiten

Mit Unterbrechungen vor allem durch die Chola herrschten in der Region seit dem Frühmittelalter die Dynastien der Pandyas (Hauptstadt Madurai) und der Pallavas (Hauptstadt Kanchipuram), die jedoch die tatsächliche Macht oft an regionale Vasallen delegierten. Im 14. Jahrhundert okkupierten muslimische Herrscher kurzzeitig die Macht, die dann auf das hinduistische Vijayanagar-Reich überging, das seinerseits den Nawabs von Karnatik (ca. 1690–1801) Platz machen musste. Zwischenzeitlich stritten sich jedoch Briten und Franzosen in den Karnatischen Kriegen (1744–1763) um die Vorherrschaft in der Region.[5]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Kuranganilmuttam wurde bereits im 8. Jahrhundert in den Tevaram-Hymnen des Dichterheiligen Sambandar besungen. Der Valeeswarar-Tempel in Kuranganilmuttam gehört daher zu den 274 heiligen Orten (Padal Petra Sthalams) des tamilischen Shivaismus.[6]
  • Eine weitere Sehenswürdigkeit des Ortes ist der mit Sicherheit noch der Pallava-Zeit (um 620) zuzurechnende und der Trimurti (Brahma, Shiva und Vishnu) geweihte halb unterirdische Felstempel. Dieser besteht aus zwei quergelagerten Vorhallen (ardha-mandapa und mukha-mandapa) mit seitlichen, jeweils über zwei Treppenstufen zu betretenden Annexräumen sowie drei annähernd quadratischen Cellae (garbhagrihas), deren ebenfalls erhöhte Eingänge von insgesamt sechs lebensgroßen Wächterfiguren (dvarapalas) in eher lässiger Manier bewacht werden. Es gibt mehrere Inschriften, doch in keiner wird der Name des Auftraggebers erwähnt.

Siehe auch Bearbeiten

Die Felstempel von Mandagapattu, Mahendravadi und Mamallapuram werden ebenfalls der Pallava-Zeit zugerechnet. In Mamallapuram sind allerdings die bauliche Gliederung und der Figurenschmuck deutlich entwickelter und detailreicher.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kuranganilmuttam rock-cut shrine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kuranganilmuttam – Daten 2011
  2. Kuranganilmuttam – Karte mit Höhenangaben
  3. Kanchipuram/Kuranganilmuttam – Klimatabellen
  4. Kuranganilmuttam – Census 2011
  5. Distrikt Vellore – Geschichte
  6. Eintrag "kuraṅkaṇil muṭṭam (குரங்கணின்முட்டம்)" in V.M. Subramanya Aiyar, Jean-Luc Chevillard, S.A.S. Sarma: Digital Tēvāram. Kaṇiṉit Tēvāram, Collection Indologie n° 103, Institut Français de Pondichéry / École française d'Extrême-Orient, 2007. (Memento des Originals vom 5. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ifpindia.org