Krzyżany (deutsch Krzysahnen, 1927 bis 1945 Steinwalde) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, der zur Stadt- und Landgemeinde Ryn (Rhein) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Krzyżany
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Krzyżany (Polen)
Krzyżany (Polen)
Krzyżany
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Ryn
Geographische Lage: 53° 57′ N, 21° 29′ OKoordinaten: 53° 56′ 53″ N, 21° 28′ 51″ O
Einwohner: 63 (2006)
Postleitzahl: 11-520[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Ryn/DK 59Słabowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage Bearbeiten

Krzyżany liegt in der östlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 21 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Giżycko (Lötzen) und sechs Kilometer westlich der Stadt Ryn (Rhein).

 
Krzyżany

Geschichte Bearbeiten

Das kleine Dorf mit später mehreren Entwässerungsmühlen wurde 1547 gegründet[2].

Von 1874 bis 1945 war der Ort in den Amtsbezirk Gneist[3] (polnisch Knis) eingegliedert, der zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Von 1874 bis 1912 war Krzysahnen dem Standesamt Gneist (Knis), danach bis 1945 dem Standesamt Rhein (Ryn) zugeordnet[4].

245 Einwohner waren im Jahr 1910 in Krzysahnen gemeldet[5]. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 242 und belief sich 1939 nur noch auf 187[6].

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Krzysahnen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Krzysahnen stimmten 180 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

Am 2. März 1927 wurde Krzysahnen in „Steinwalde“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Krzyżany“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołewctwo) und eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Ryn (Rhein) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 in die Woiwodschaft Suwałki, seither in die Woiwodschaft Ermland-Masuren einbezogen.

Religionen Bearbeiten

Bis 1945 war Krzysahnen / Steinwalde in die Evangelische Pfarrkirche Rhein[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische Pfarrkirche St. Adalbert[4] in Sensburg (polnisch Mrągowo) im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Krzyżany zur Evangelischen Pfarrgemeinde in Ryn in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bzw. zur katholischen Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis Mariä in Ryn im Bistum Ełk (Lyck) der Römisch-katholischen Kirche in Polen.

Der verfallene Friedhof des Ortes wurde 2021 gesäubert und saniert.[9]

Verkehr Bearbeiten

Krzyżany liegt an einer Nebenstraße, die bei Ryn (Rhein) von der polnischen Landesstraße DK 59 (frühere deutsche Reichsstraße 140) abzweigt und nach Słabowo (Slabowen, 1928 bis 1945 Langenwiese) führt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Krzyżany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 629
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Steinwalde
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gneist
  4. a b Krzysahnen bei GenWiki
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland - Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  8. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 492–493
  9. Maria Grygo: Masurische Storchenpost. Arbeiten auf dem Friedhof in Krzyżany/Steinwalde. In: stowarzyszeniemazurskie.pl. Juni 2021, S. 8, abgerufen am 27. August 2021.