Die Krupp „Knapsack“ ist eine normalspurige, dreiachsige Nassdampf-Tenderlokomotive (Achsfolge C) aus dem Nachkriegs-Typenprogramm der Lokomotiv- und Waggonbaufabrik Krupp, Essen. Ihre Bauart basiert auf einem Einzelstück, welches bereits 1935 an die „AG für Stickstoffdünger“ in Hürth-Knapsack geliefert wurde. Von diesem Vorläufer leitet sich auch die Typenbezeichnung ab.

Krupp Typ „Knapsack“
Die Knapsack der Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh
Die Knapsack der Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh
Die Knapsack der Hespertalbahn e. V. in Essen-Kupferdreh
Nummerierung: verschiedene
Anzahl: 15
Hersteller: Lokomotiv- und Waggonbaufabrik Krupp
Baujahr(e): 1949–1961
Bauart: C n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9275 mm
Höhe: 4000 mm
Fester Radstand: 3000 mm
Gesamtradstand: 3000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 80 m
Leermasse: 32,5 t
Dienstmasse: 43,0 t
Reibungsmasse: 43,0 t
Radsatzfahrmasse: 14,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Indizierte Leistung: 400 PS
Anfahrzugkraft: 10,15 Mp (0,75p)
Treibraddurchmesser: 1100 mm
Steuerungsart: Heusinger, außen
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 440 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 14 kp/cm²
Anzahl der Heizrohre: 220
Rostfläche: 1,44 m²
Verdampfungsheizfläche: 84,6 m²
Wasservorrat: 5,0 m³
Brennstoffvorrat: 2,0 t Kohle
Bremse: verschieden (Dampf oder Druckluft)
Zugheizung: nein

Mit einer Leistung von rund 400 PSi und einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h in erster Linie für den Einsatz im Übergabe- und Verschubdienst von Industrie- und Werksbahnen konzipiert, wurden von 1949 bis 1961 zwölf Lokomotiven dieses Typs an acht verschiedene Betreiber in Deutschland geliefert. Weitere drei Exemplare wurden in den Jahren 1953 und 1960 in die Türkei exportiert. Wichtigster Betriebsort der Knapsack war die Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn, auf der zeitweilig bis zu fünf Maschinen eingesetzt waren.

Erhaltene Exemplare Bearbeiten

Sechs Exemplare der Knapsack sind in Deutschland bis heute erhalten geblieben. Die letztgebaute, im Jahre 1961 unter der Fabriknummer 3435 an die Zeche Niederberg gelieferte Maschine war zugleich auch als letzte ihres Typs noch betriebsfähig; sie wurde bis 2016 regelmäßig zur Bespannung des Museumszuges der Hespertalbahn in Essen-Kupferdreh eingesetzt.

Fabr.-Nr. Lieferjahr Eigentümer bzw. Standort / Status
2821 1949 Privatbesitz. Nicht betriebsfähig, betriebsfähige Aufarbeitung geplant.
2824 1951 Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahnfreunde, Harpstedt. Nicht betriebsfähig.
2825 1951 Eisenbahnmuseum Dieringhausen. Nicht betriebsfähig, betriebsfähige Aufarbeitung geplant.
3113 1953 PFT-TSP (Belgien), ex Westfälische Almetalbahn, Altenbeken. Nicht betriebsfähig.
3114 1953 Westfälisches Industriemuseum, Dortmund-Bövinghausen. Nicht betriebsfähig.
3435 1961 Hespertalbahn e. V., Essen-Kupferdreh. Mit Fristablauf abgestellt.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Werner Willhaus: EFZ-Lok 10 und die anderen Lokomotiven vom Typ Knapsack. Eisenbahnfreunde Zollernbahn, Balingen 1981.
  • Werner Willhaus: Die Knapsack. In: LOK-Magazin 27 Nr. 153. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1988.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Krupp Knapsack – Sammlung von Bildern

Bildergalerie Bearbeiten