Das Kraftwerk Fortuna (spanisch planta hidroeléctrica Fortuna), auch Kraftwerk Edwin Fabrega[1] genannt, liegt im Westen Panamas in der Provinz Chiriquí. Die Talsperre des Kraftwerks staut den Fluss Chiriquí. Der von ihr gebildete Stausee befindet sich in dem Schutzgebiet Reserva Forestal (De) Fortuna.[2][3]

Kraftwerk Fortuna (Panama)
Lage
Kraftwerk Fortuna (Panama) (Panama)
Kraftwerk Fortuna (Panama) (Panama)
Koordinaten 8° 44′ 40″ N, 82° 14′ 56″ WKoordinaten: 8° 44′ 40″ N, 82° 14′ 56″ W
Land Panama Panama
Ort Gualalca, Provinz Chiriquí
Gewässer Chiriquí
Höhe Oberwasser 1050 m
Kraftwerk
Eigentümer Enel Fortuna S.A.
Betreiber Enel Fortuna S.A.
Betriebsbeginn 1984
Technik
Engpassleistung 300 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
765 m
Regelarbeitsvermögen 1661 Millionen kWh/Jahr
Turbinen Pelton-Turbinen: 3 × 100 MW
Sonstiges
Website Fortuna Hydroelectric plant

Absperrbauwerk Bearbeiten

Das Absperrbauwerk besteht aus einem CFR-Damm[4] mit einer Höhe von ursprünglich 60 m, die von 1992 bis 1994 auf 98 m erhöht wurde. Als maximale Höhe des Staudamms werden aber auch 100[4] bzw. 105[5] m genannt. Die Länge der Krone beträgt 600 m.[6]

Stausee Bearbeiten

Bei Vollstau fasst der Stausee 172,3 Mio. m³ Wasser.[6]

Kraftwerk Bearbeiten

Das Kraftwerk ist mit einer installierten Leistung von 300 MW – das entspricht 23 % der Erzeugungskapazität in Panama – das größte Wasserkraftwerk Panamas.[2][7] Als durchschnittliche Jahreserzeugung werden 1,661 Mrd. kWh angegeben. Die Erzeugung des Kraftwerks Fortuna schwankt aber: sie lag z. B. im Jahre 2002 bei 1,9433 Mrd. kWh und im Jahre 2003 bei 1,4037 Mrd. kWh.[6]

Bei der Inbetriebnahme des Kraftwerks im Jahre 1984 wurden zunächst zwei Maschinen mit jeweils maximal 100 MW Leistung installiert, im Jahr darauf folgte die dritte Maschine. Die Pelton-Turbinen der Maschinen wurden von Kvaerner und die zugehörigen Generatoren von BBC geliefert.[6]

Die Maschinen befinden sich in einem unterirdischen Maschinenhaus 430 m unter der Erde, das ca. 8 km vom Staudamm entfernt liegt. Das Wasser wird zunächst über einen 6 km langen Tunnel mit einem Durchmesser von 5 m geleitet und fließt danach durch eine 1,4 km lange und 3,6 m weite Druckrohrleitung zum Maschinenhaus.[5] Die Fallhöhe beträgt dabei 765 m.[6] Von dort wird es über einen 8 km langen Tunnel wieder zum Fluss geleitet.[5]

Die Pelton-Turbinen mit vertikaler Welle und jeweils fünf Düsen haben eine Nenndrehzahl von 514/min. Die zugehörigen Generatoren haben eine Generatornennspannung von 13,8 kV. Das Umspannwerk befindet sich über dem Maschinenhaus an der Oberfläche. Von ihm führen zwei 230-kV-Leitungen nach Panama-Stadt.[5]

Eigentümer Bearbeiten

Als Eigentümer und Betreiber des Kraftwerks werden folgende Firmen genannt: Instituto de Recursos Hidráulico y Electrificación (IRHE)[5] bzw. Enel Fortuna S.A.[7] Laut dieser Quelle[1] wurde das Kraftwerk Fortuna zwar von IRHE errichtet, aber 1998 wurden 49 % der Anteile am Kraftwerk verkauft. Diese 49 % wurden dann im Jahre 2006 von Enel erworben.

Enel Fortuna hat laut BNamericas[7] die folgenden Eigentümer: die Firma Enel (Anteil über Enel Investment Holding 50,06 %), den Staat Panama (49,9 %) sowie die Beschäftigten von IRHE (0,04 %).

Die Errichtungskosten für das Kraftwerk Fortuna lagen bei 532 Mio. Dollar.[6] Die Einnahmen von Enel Fortuna für das Jahr 2011 betrugen 185 Mio. Dollar und der Gewinn nach Steuern 45 Mio. Dollar, was 0,45 Dollar je Aktie entspricht.[8] In den Jahren 2007 und 2008 waren es 0,37 bzw. 0,70 Dollar je Aktie.[9]

Sonstiges Bearbeiten

Die Firma Enel Fortuna ist mit 300 MW installierter Leistung der zweitgrößte Stromproduzent in Panama nach AES Panama.[7]

2013 hat der Netzbetreiber Empresa de Transmisión Eléctrica S.A. (Etesa) der brasilianischen Baufirma Odebrecht den Auftrag zum Bau einer dritten Übertragungsleitung von den Wasserkraftwerken am Fluss Chiriquí nach Panama-Stadt erteilt. Die Leitung wird eine Länge von 320 km und eine Übertragungsleistung von 800 MW haben. Sie soll 234 Mio. Dollar kosten.[10][11]

In dem Schutzgebiet Reserva Forestal (De) Fortuna soll ein Windpark errichtet werden, der 75 Windkraftanlagen mit jeweils 2 MW Leistung umfassen soll. Die Kosten betragen voraussichtlich 253 Mio. Dollar.[2]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Hydroelectric Plants in Panama. Power Plants Around the World, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2013; abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industcards.com
  2. a b c OHIGGINIS ARCIA JARAMILLO: Reserva Forestal Fortuna, en riesgo por parque eólico. La Prensa Panamá, 16. Dezember 2013, abgerufen am 18. Oktober 2014 (spanisch).
  3. Milagros Sánchez Pinzón: La Reserva Forestal de Fortuna. The Visitor / El Visitante, 27. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. November 2014; abgerufen am 18. Oktober 2014 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thevisitorpanama.com
  4. a b Optimización de los Recursos Hidráulicos Ríos Caldera y Chiriquí. ETESA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2014; abgerufen am 18. Oktober 2014 (spanisch): „[..] una presa de enrocado con pantalla de hormigón de unos 100 metros de altura.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.etesa.com.pa
  5. a b c d e CENTRAL FORTUNA. EUPRO S.A., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2014; abgerufen am 18. Oktober 2014 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eupro.jimdo.com
  6. a b c d e f Edwin Fabrega (Fortuna) Hydroelectric Power Plant Panama. Global Energy Observatory, abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).
  7. a b c d Enel Fortuna (Enel Fortuna S.A.). BNamericas, abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).
  8. Enel Fortuna, S. A. Financial Statements. (PDF 468 KB S. 7) Enel Fortuna, S.A., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2014; abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.enelgreenpower.com
  9. Panama: Enel Fortuna Hydroelectric Doubles Earnings Per Share. Central America Data, 16. April 2009, abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).
  10. Odebrecht to Build Third Transmission line in Panama. Central America Data, 21. Oktober 2013, abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).
  11. The Energy is There But Not The Transmission Line. Central America Data, 1. April 2014, abgerufen am 18. Oktober 2014 (englisch).