Kowalów (Wiązów)

Dorf in Polen

Kowalów (deutsch Hermsdorf) ist ein Dorf in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Landgemeinde Wiązów im Powiat Strzeliński in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Kowalów
Hermsdorf
?
Kowalów Hermsdorf (Polen)
Kowalów
Hermsdorf (Polen)
Kowalów
Hermsdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzelin
Gmina: Wiązów
Geographische Lage: 50° 46′ N, 17° 14′ OKoordinaten: 50° 45′ 42″ N, 17° 13′ 43″ O
Höhe: 150 m n.p.m.
Einwohner: 241 (31. Dez. 2022[1])
Postleitzahl: 55-110
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Angerdorf Kowalów liegt sieben Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Wiązów (Wansen), ca. 14 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Strzelin (Strehlen) und rund 50 Kilometer südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene).

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarort von Kowalów ist im Osten Jutrzyna (Marienau).

Geschichte Bearbeiten

 
Filialkirche St. Ursula
 
Ortsbild

Der frühere Ortsname deutet auf eine deutschrechtliche Besiedlung im Zuge der Ostkolonisation hin. Namensgebend dürfte ein Lokator Namens Hermann gewesen sein. 1335 erscheint im Register des päpstlichen Nuntius Galhardus erstmals eine Kirche als "ecclesia de villa Hermanni".[2] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Hermsdorf 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Grundherr war im 19. Jahrhundert das Majorat Klein Öls der Familie Yorck von Wartenburg. Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Landgemeinde Hermsdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Ohlau eingegliedert. 1845 zählte das Dorf 67 Häuser, zwei Scholtiseien, 403 überwiegend katholische Einwohner (fünf evangelisch), eine katholische Filialkirche von Marienau unter dem Patronat der Grundherrschaft, mit Widum, eine 1818 gegründete katholische Schule nur für diesen Ort, ein Wirtshaus, acht Handwerker, zwei Händler, 825 Landschafe und 223 Rinder. Im Ort wurde Leinen hergestellt und Bienenzucht betrieben.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Knischwitz gegründet, welcher die Landgemeinden Hermsdorf, Knieschwitz, Köchendorf und Marienau und den Gutsbezirk Kanschwitz umfasste.[4] 1885 zählte der Ort 439 Einwohner.[5]

Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Ohlau vorübergehend aufgelöst und die Landgemeinde Hermsdorf wurde dem Kreis Strehlen zugeschlagen. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Hermsdorf mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Kowalów umbenannt. Die Einwohner wurden größtenteils vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten zum Teil aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die römisch-katholische Filialkirche St. Ursula (poln. Kościół św. Urszuli) wurde 1335 erstmals erwähnt. Die Saalkirche aus Granitbruchstein wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Kirchenbau barockisiert. Beim Kämpfen im Frühjahr 1945 wurde der Bau teilweise zerstört und bis 1966 wieder hergerichtet. An der südlichen Vorhalle besitzt die Kirche ein spätgotischen Giebel.[6]
  • Kriegerdenkmal 1864, 1866, 1870–71
  • Reste des Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Vereine Bearbeiten

  • Fußballverein Pogoń Kowalów

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kowalów, Lower Silesian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raport o stanie gminy 2022 (poln.)
  2. Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen. Max, 1884, S. 40.
  3. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Graß, Barth, 1845 (google.de [abgerufen am 4. August 2022]).
  4. Amtsbezirk Territorial Kauern
  5. AGOFF Kreis Ohlau
  6. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 481 ISBN 3-422-03109-X