Kostejiw

Ort im Rajon Schowkwa, Ukraine

Kostejiw (ukrainisch Костеїв; russisch Костеев Kostejew, polnisch Kościejów) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 220 Einwohnern.

Kostejiw
Костеїв
Wappen fehlt
Kostejiw (Ukraine)
Kostejiw (Ukraine)
Kostejiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Lwiw
Höhe: 259 m
Fläche: 9,05 km²
Einwohner: 220 (2001)
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 80370
Vorwahl: +380 3252
Geographische Lage: 49° 59′ N, 24° 2′ OKoordinaten: 49° 58′ 36″ N, 24° 2′ 7″ O
KATOTTH: UA46060230070061490
KOATUU: 4622755603
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: 80362 смт. Куликів
Statistische Informationen
Kostejiw (Oblast Lwiw)
Kostejiw (Oblast Lwiw)
Kostejiw
i1

Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil der neu gegründeten Siedlungsgemeinde Kulykiw[1] im Rajon Lwiw, bis dahin gehörte es verwaltungstechnisch zur Siedlungsratsgemeinde Kulykiw.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde im Jahre 1377 als Kosczieiow urkundlich erwähnt, als er von Wladislaus II. von Oppeln, dem Statthalter in der „Rus“, mit Saschkiw (Zaskovicz), Krotoschyn (Krohoszin) und 4 Höfen in Merwytschi (Mervicz) den Dominikanern in Lemberg zugeteilt wurde. Im Jahre 1397 wurde Coszczessovo ins Deutsche Recht übertragen. Später wurde es als Koszceyow (1399), Cosczeow (1469), Cosczeyow (1473), Cosczelow (1515), Kosczieiow (1578), und so weiter, erwähnt. Der Name ist possessiv abgeleitet entweder vom ukrainischen Космей oder polnischen Kościej (< kość, Knochen).[2]

Er gehörte zunächst zum Lemberger Land in der Woiwodschaft Ruthenien der Adelsrepublik Polen-Litauen. Im Jahre 1399 gab der Erzbischof Jakub Strzemię (Jakup Strepa) dem Dorf das Privileg zum Bau der römisch-katholischen Kirche.[3] Im Jahre 1430 wurde die römisch-katholische Pfarrei errichtet.[4]

Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Kościejów 94 Häuser mit 545 Einwohnern, davon 532 polnischsprachige, 7 ruthenischsprachige, 6 deutschsprachige, 502 römisch-katholische, 38 griechisch-katholische, 4 Juden, 1 anderen Glaubens.[5]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte sie 105 Häuser mit 578 Einwohnern, davon alle Polen, 551 römisch-katholische, 23 griechisch-katholische, 4 Juden (Religion).[6]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Ehemalige römisch-katholische Kirche, jetzt orthodoxe, erbaut im 15. Jahrhundert;

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  2. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 105 (polnisch).
  3. Grzegorz Rąkowski: Ukraińskie Karpaty i Podkarpacie, część zachodnia. Przewodnik krajoznawczo-historyczny. Oficyna Wydawnicza "Rewasz", Pruszków 2013, ISBN 978-83-62460-31-1, S. 109 (polnisch).
  4. Kościejów (dawniej Koszczejów, po rusku Koscejew). In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 4: Kęs–Kutno. Walewskiego, Warschau 1883, S. 445 (polnisch, edu.pl).
  5. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  6. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).