Korpsgruppe

provisorische Armee in der Wehrmacht

Korpsgruppe, Panzergruppe und häufig einfach nur Gruppe war in der Wehrmacht die Bezeichnung für eine improvisierte, d. h. zeitlich befristet aufgestellte, Armee. Im Unterschied zu einer regulären Armee existierte kein Armeeoberkommando (AOK), die Führung der Korpsgruppe übernahm das Korpskommando eines der beteiligten Korps (nach dessen Oberbefehlshaber die Korpsgruppe meist benannt war).

1944/45 wurden improvisierte Armeekorps als Korpsgruppe bezeichnet.

Der Begriff wird in der Literatur auch irrtümlich für die Korpsabteilungen verwendet (erkennbar an deren typischer Bezeichnung mit Buchstaben).

Auf Heeresgruppeebene existierte die entsprechende Bezeichnung „Armeegruppe“, für eine improvisierte, d. h. zeitlich befristet aufgestellte, Heeresgruppe.

Beispiele Bearbeiten

Die Panzergruppe Guderian wurde der 12. Armee unter Generaloberst List unterstellt, welches wiederum der Heeresgruppe A unter Generaloberst von Rundstedt unterstellt war.

Beispiele 1944/45 Bearbeiten

  • Korpsgruppe Wietersheim (besteht im August 1943 aus 11. Panzer-Division, 198. Infanterie-Division und Flak-Regiment 18)
  • Korpsgruppe von Tettau (Februar 1945 aus Division Köslin, Division Bärwalde und später 163. Infanterie-Division)
  • Korpsgruppe von Rappard (Ende Januar aufgestellt aus den Einheiten der 7. Infanterie-Division, Einheiten der Luftwaffe und der Marine sowie abgekämpfte Heereseinheiten)

Quellen Bearbeiten

  • Militärgeschichtliches Forschungsamt: Deutsche Militärgeschichte in 6 Bänden ISBN 3-88199-112-3
  • Hermann Cron: Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914–1918. Berlin 1937
  • Achtung-Panzer! die Entwicklung der Panzerwaffe, ihre Kampftaktik und ihre operativen Möglichkeiten. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1937.
  • Achtung – Panzer! Original 1937. Cassell PLC, England, ISBN 0-304-35285-3 (englisch).
  • Die Panzertruppen und ihr Zusammenwirken mit den anderen Waffen. Mittler & Sohn, Berlin 1937. (Naval and Military Press, 2009, ISBN 978-1-84342-509-0).

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Guderian wurde am 4. Februar 1938 zum Generalleutnant und zum Kommandierenden General des XIX. Armee-Korps ernannt, und am 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert. Am 16. November 1940 wurde er zum Befehlshaber der Panzergruppe 2 ernannt und am 5. Oktober 1941 zum Oberbefehlshaber der 2. Panzerarmee.