Konrad I. Zobel

Abt des Benediktinerklosters in Münsterschwarzach

Konrad I. Zobel (* unbekannt; † 27. Januar 1318[1]) war Abt des Benediktinerklosters in Münsterschwarzach. Als solcher ist er allerdings lediglich in der Abtsreihe von Heinrich Wagner verzeichnet. Sein Amtsantritt ist umstritten, auch die Regierungsdauer kann nur von 1316 bis 1318 geschätzt werden, da zu dieser Zeit zwei Äbte mit gleichem Namen um die Macht im Kloster kämpften. Letztendlich konnte sich Konrad Zobel gegen Konrad II. durchsetzen.[2]

Münsterschwarzach vor Zobel Bearbeiten

Die Abtei Münsterschwarzach war im 13. und 14. Jahrhundert ein reiches Kloster. Die Reformen, denen das monastische Leben bereits seit dem 11. Jahrhundert ausgesetzt war, hatten hierzu ihren Beitrag geleistet. Zunächst förderten die Herren des Klosters, die Würzburger Bischöfe, die sogenannten Gorzer Reformen. Als sich im 12. Jahrhundert mehr und mehr die Hirsauer Erneuerungen durchsetzten, holten sie Abt Dietrich I. an den Main.

Das 13. Jahrhundert ist dann vor allem durch die fehlenden Quellen zur Abtei geprägt. Lediglich die vielen Fehden, mit denen das Hochstift Würzburg seinen Einflussbereich zu erweitern hoffte, sind gut belegt. In den Jahren 1228, 1266 und 1282 brannten Teile der Klostergebäude nieder. Erst unter dem letzten Abt des Jahrhunderts und direktem Vorgänger Zobels, Sifrid, wurden die Schäden behoben. Gleichzeitig spaltete sich der Konvent.[3]

Leben Bearbeiten

Über die Herkunft und Jugend des Abtes Konrad Zobel ist nur sehr wenig bekannt. Nach seinem Namen zu urteilen war er Teil des fränkischen Ministerialengeschlechts der Zobel, die ihren Stammsitz wohl im unterfränkischen Giebelstadt hatten. Als Abt tauchte er nur ein einziges Mal in den Quellen auf. Am 22. November 1317 verzichtete er auf das Lehnsrecht an Gütern in Ulberg. In seine Amtszeit fiel der Streit mit dem gleichnamigen Konrad II. um die Abtswürde.

Konrad (der spätere Abt Konrad II.) war Kaplan und versuchte Konrad I. zur Resignation zu zwingen, um die Abtei an sich zu reißen, wohl um sich dadurch eine lebenslange Pension zu sichern. Letztendlich konnte sich Konrad I. durchsetzen und wurde auch im Nekrolog des Klosters als Abbas monasterii nostri (lateinisch für „Abt unseres Klosters“) eingetragen, während Konrad II. als Eindringling galt. Nach ebendiesem Nekrolog verstarb Konrad I. Zobel am 27. Januar 1318.[4]

Wappen Bearbeiten

 
Das Familienwappen nach Siebmacher

Ein persönliches Wappen ist für Konrad I. Zobel nicht überliefert. Sollte er jedoch dem weitverzweigten fränkisch-schwäbischen Geschlecht der Zobel angehört haben, existierte zumindest ein Familienwappen. Beschreibung des Familienwappens: In Silber ein schwarzgezäumter roter Rossrumpf; auf dem Helm das Schildbild; die Helmdecken in rot-silber.

Literatur Bearbeiten

  • Johannes Mahr: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. Münsterschwarzach 2002.
  • Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. Eine vergleichende Übersicht. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.
  • Heinrich Wagner: Die Äbte von Megingaudshausen und Münsterschwarzach im Mittelalter. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vgl.: Trunk, Leo: Die Äbte von Münsterschwarzach. S. 154 f.
  2. Wagner, Heinrich: Die Äbte von Münsterschwarzach im Mittelalter. S. 134.
  3. Mahr, Johannes: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. S. 19.
  4. Wagner, Heinrich: Die Äbte von Münsterschwarzach im Mittelalter. S. 134.
VorgängerAmtNachfolger
SifridAbt von Münsterschwarzach
1316–1318
Johannes I.