Komitat Szatmár

historisches Komitat in Ungarn
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Das Komitat Szatmár (deutsch auch Komitat Sathmar, ungarisch Szatmár vármegye, lateinisch comitatus Szathmariensis) war eine Verwaltungseinheit (Komitat/Gespanschaft) im Königreich Ungarn. Heute liegt der kleinere Teil (etwa 1/4 des Gebiets) im Nordosten Ungarns, der größere Teil (etwa 3/4 des Gebiets) im Nordwesten Rumäniens (im heutigen Kreis Satu Mare). Ein kleiner Teil um den Ort Welyka Palad (damals ungarisch Nagypalád) gehört heute zur Ukraine (in der Oblast Transkarpatien).

Komitat Szatmár
Sathmar

(1216–1923, 1940–1950)
Wappen von Szatmár Sathmar
Verwaltungssitz: Nagykároly
Fläche: 6.287 km²
Bevölkerung: 396.632[1]
Volksgruppen: 68 % Ungarn
30 % Rumänen
2 % Deutsche[2]
Komitat Szatmár

LageBearbeiten

 
Karte des Komitats Szatmár um 1890

Das Komitat grenzte im Norden an das Komitat Bereg, im Nordosten an das Komitat Ugocsa, im Osten an das Komitat Máramaros, im Südosten an das Komitat Szolnok-Doboka, im Süden an die Komitate Bihar und Szilágy und im Westen an das Komitat Szabolcs.

Es lag südlich der Theiß und wurde vom Szamos (dt. Samosch, heute rumänisch Someș) durchflossen. 1910 hatte es 396.600 Einwohner auf einer Fläche von 6.287 km².

GeschichteBearbeiten

 
Komitat Szatmár, 1782–85

Das Komitat war bis 1918 Teil des Königreichs Ungarn und wurde dann zwischen Ungarn und Rumänien (in den Kreis Satu Mare eingegliedert) aufgeteilt. 1921 kam ein kleiner Teil um Welyka Palad durch einen Gebietstausch zur neu entstandenen Tschechoslowakei (als Teil der Karpatenukraine). Der bei Ungarn verbliebene Teil wurde 1923 mit den benachbarten Rumpfkomitaten zum Komitat Szatmár-Ugocsa-Bereg vereinigt. Aus diesem ging 1950 das Komitat Szabolcs-Szatmár hervor, das 1990 in Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg umbenannt wurde.

Infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs kam das Gebiet 1940 wieder zu Ungarn, und das Komitat wurde mit der Hauptstadt Nagykároly wiedererrichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Vorkriegszustand wiederhergestellt, wobei der kleine tschechoslowakische Teil jedoch Teil der Sowjetunion (genauer der Ukrainischen SSR) wurde. Seit 1991 ist dieser Teil wiederum Teil der nunmehr unabhängigen Ukraine (hier in der Oblast Transkarpatien gelegen).

BezirksunterteilungBearbeiten

 
Bezirke des Komitats Szatmár

Im frühen 20. Jahrhundert bestand folgende Verwaltungseinteilung:

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Nagykároly Nagykároly, heute Carei
Szatmárnémeti Szatmárnémeti, heute Satu Mare
Csenger Csenger
Fehérgyarmat Fehérgyarmat
Mátészalka Mátészalka
Szinérváralja Szinérváralja, heute Seini
Nagybánya Nagybánya, heute Baia Mare
Nagysomkút Nagysomkút, heute Șomcuta Mare
Erdőd Erdőd, heute Ardud
Stadtkreis (törvényhatósági jogú város)
Szatmárnémeti, heute Satu Mare
Stadtbezirke (rendezett tanácsú városok)
Nagykároly, heute Carei
Nagybánya, heute Baia Mare
Felsőbánya, heute Baia Sprie

Carei, Satu Mare, Seini, Baia Mare, Șomcuta Mare, Ardud und Baia Sprie liegen im heutigen Rumänien.

Siehe auchBearbeiten

LiteraturBearbeiten

WeblinksBearbeiten

  • Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)