In der Mathematik sind Kofaserungen ein wichtiger Begriff der algebraischen Topologie.

Definition Bearbeiten

Eine stetige Abbildung   ist eine Kofaserung, wenn sie die Homotopieerweiterungseigenschaft erfüllt, d. h. wenn es zu stetigen Abbildungen

 

mit

 

(für die durch   definierte Inklusive  ) immer eine stetige Abbildung

 

mit

 

und

 

(für die natürliche Projektion  ) gibt.

Falls   die Inklusion eines Unterraumes   ist, dann ist diese Bedingung äquivalent dazu, dass es eine Retraktion

 

gibt.

Beispiele Bearbeiten

  • Die Inklusion
 
ist eine Kofaserung.
  • Für jeden CW-Komplex   und alle   ist die Inklusion
 
des m-Skeletts in das n-Skelett eine Kofaserung. Insbesondere sind CW-Komplexe kofibrant.

Kofaser Bearbeiten

Die Homotopie-Kofaser einer (beliebigen) stetigen Abbildung   ist ihr Abbildungskegel  . Für jede verallgemeinerte Homologietheorie   hat man eine lange exakte Sequenz

 

Falls die Abbildung   eine Kofaserung ist, bezeichnet man die Homotopie-Kofaser   als Kofaser.

Wenn eine Inklusion   eine Kofaserung ist, dann ist die Kofaser   Homotopie-äquivalent zum Quotientenraum   und es gilt

 .

Literatur Bearbeiten

  • Whitehead, George W.: Elements of homotopy theory. Graduate Texts in Mathematics, 61. Springer-Verlag, New York-Berlin, 1978. ISBN 0-387-90336-4