Kloster Miechów

Kloster in Polen

Das Kloster der Wächter vom heiligen Grab zu Jerusalem war ein Stift der Chorherren vom Heiligen Grab in Miechów in Kleinpolen. Es bestand von 1163 bis 1819.

Siegel von 1675 mit auferstandenem Christus

Geschichte Bearbeiten

Das Kloster wurde 1163 vom Jaxa von Miechów (nicht unstreitig der Fürst Jaczo von Köpenick) gegründet.[1] Dieser besetzte es mit Chorherren vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Einige von ihnen hatte er von seiner Reise in das Heilige Land 1162 mitgebracht. Das Kloster wurde in den folgenden Jahrzehnten mit umfangreichem Besitz durch mehrere Klöster, Stifte und Personen ausgestattet. Es blieb das Hauptkloster des Ordens bis 1335, als es sich dem Kloster Zderaz in Böhmen unterstellte.

Auch nach der Reformation blieb es bestehen und wurde erst 1819 als letztes Kloster des Ordens der Chorherren vom heiligen Grab in Polen geschlossen.

Kult Bearbeiten

Die wichtigste geistliche Tätigkeit im Kloster war die Verehrung des heiligen Grabes in der Kirche, das in der Karwoche besonders geschmückt wurde.

Sanktuarium zum Gottesgrab Bearbeiten

 
Innenansicht der Basilika
 
Heiliges Grab in der Kapelle

Die Grabkirche wurde von 1230 bis 1239 im romanischen Stil erbaut, dann zwischen 1390 und 1410 gotisch umgebaut. 1530 baute man nach einem Stadtbrand eine Kapelle an die Kirche, in der sich seitdem das Heilige Grab befindet. Dieses hat eine quadratische Form und ist aus Steinen auf Erde aus Jerusalem errichtet. In der Westwand der Kapelle ist ein Stein vom Grab Christi eingemauert.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Basilika im spätbarocken Stil umgebaut, in dem sie bis heute zu sehen ist.[2]

Die Basilika zum Gottesgrab in Miechów wird in der Gegenwart als Kirche des im Jahre 1336 erstmals urkundlich belegten und im Jahre 1847 förmlich als Ritterorden organisierten Ritterordens des heiligen Grabes und als Pilgerstätte genutzt.[3][4]

Die Kirche wurde 1996 durch Papst Johannes Paul II. in den Rang einer Basilica minor erhoben.[5]

Quellen Bearbeiten

Die wichtigste historische Schrift zur Geschichte des Klosters ist

Literatur Bearbeiten

  • Wilhelm Herrmann: Zur Geschichte der Neisser Kreuzherren vom Orden der regulierten Chorherren und Wächter des Heiligen Grabes zu Jerusalem mit dem doppelten roten Kreuz. Breslau, Breslauer Genossensch.-Buchdr., 1938

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zur Rolle von Jaxa und der Gründung vgl. Jerzy Rajman: Pilger und Stifter. Zu den Sakralstiftungen und zur Herkunft von Fürst Jaxa. In: Eduard Mühle (Hrsg.): Monarchische und adlige Sakralstiftungen im mittelalterlichen Polen. Akademie Verlag, Berlin 2013. S. 317–346
  2. Basilika zum Heiligen Grab in Miechów
  3. Sanktuarium zum Gottesgrab in Miechów
  4. Webseite des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab in Polen. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  5. Eintrag zu Bazylika Groby Bożego auf gcatholic.org (englisch)


Koordinaten: 50° 21′ 27″ N, 20° 1′ 36″ O