Kloster Buckow

Kloster in Polen
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Das Kloster Buckow (wendisch: Bucowe, lateinisch: Bucovia) war ein Zisterzienserkloster in Hinterpommern.

Zisterzienserabtei Buckow
Die Kirche
Die Kirche
Lage Hinterpommern
Kreis Schlawe
Koordinaten: 54° 21′ 14″ N, 16° 20′ 6,4″ OKoordinaten: 54° 21′ 14″ N, 16° 20′ 6,4″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
662
Gründungsjahr 1260
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1535
Mutterkloster Kloster Dargun
Primarabtei Kloster Clairvaux

Tochterklöster

keine

Geographische Lage Bearbeiten

Das Kloster Buckow lag im Dorf Buckow (Bukowo Morskie) am Buckower See (Jezioro Bukowo) im Kreis Schlawe (heute Woiwodschaft Westpommern, Powiat Sławieński), rund zehn Kilometer südwestlich von Rügenwalde (Darłowo).

Geschichte Bearbeiten

Die Stiftung erfolgte 1248 durch Herzog Swantopolk II. von Pomerellen. Es war ein Tochterkloster des Klosters Dargun (Dargun II) aus der Filiation von der Primarabtei Morimond über Kloster Kamp, Kloster Amelungsborn und Kloster Doberan.

1252 wurde das Kloster nach Buckow verlegt und 1253 vom Camminer Bischof Hermann von Gleichen geweiht. 1260 erfolgte die Besiedelung vom Kloster Dargun in Mecklenburg aus. Das infolge seiner Grenzlage mehrfach zerstörte Kloster wurde mit Einführung der Reformation 1535 aufgehoben. Letzter Abt war Heinrich Kresse, der Anfang des 16. Jahrhunderts den großen spätgotischen Flügelaltar in der Kirche gestiftet hat, der heute im Museum in Stolp (Słupsk) steht. Die Klosteranlage befand sich in unmittelbarer Nähe der heutigen Dorfkirche Bukowo Morskie. Von der Reformation bis 1945 war diese Kirche evangelische Pfarrkirche; der nach 1945 zugewanderten polnischen Gemeinde dient sie seither als katholisches Gotteshaus.

Bauten und Anlage Bearbeiten

Die Klosteranlage ist heute nicht mehr existent.

Die um 1889 restaurierte Kirche ist ein spätgotischer Ziegelbau, eine dreischiffige Halle von vier Jochen. Sie hat im Mittelschiff ein Sterngewölbe, in den Seitenschiffen Kreuzgewölbe. Der kurze Chor mit Fünfachtelschluss ist doppelt so breit wie das Mittelschiff. Er hat ebenfalls ein Sterngewölbe. Erhalten ist ein Schreinaltar mit gemalten Flügeln vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Unter dem Presbyterium befindet sich – ungewöhnlich für eine Zisterzienseranlage – eine Krypta. Die Kirche verfügt über einen Westturm.

Literatur Bearbeiten

  • Wilhelm Wiesener: Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit. Wiegandt & Grieben, Berlin 1889 (Digitalisat, Google-Buchsuche)
  • Franz Winter: Die Zisterzienser des nordöstlichen Deutschlands. Ein Beitrag zur Kirchen- und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters. Band 2: Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Gotha 1871, S. 253–256 (online).
  • Ambrosius Schneider: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum. In: Ambrosius Schneider, Adam Wienand, Wolfgang Bickel, Ernst Coester (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst. 3. Auflage. Wienand, Köln 1986, ISBN 3-87909-132-3, S. 647.
  • Ernst H. v. Michaelis: Die weißen Mönche von Buckow. In: M. Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe. Band 1: Der Kreis als Ganzes. Husum 1986, ISBN 3-88042-239-7, S. 305–316.
  • Gerhard Lange: Der Kirchenbau im Lande Schlawe. In: M. Vollack (Hrsg.): Der Kreise Schlawe. Band 1: Der Kreis als Ganzes. Husum 1986, ISBN 3-88042-239-7, S. 300–304.
  • Faryna-Paszkiewicz et al.: Atlas Zabytków Architektury w Polsce. Warszawa 2001, ISBN 83-01-13478-X, S. 15.
  • Franzisca Müller: Kloster Buckow – Von seiner Gründung bis zum Jahre 1325. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg): Baltische Studien. Neue Folge Bd. 22, Léon Saunier, Stettin 1919, S. 1–84 (Digitalisat).
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Zweiter Band Nordostdeutschland. Bearbeitet von Julius Kohte. 2. Auflage. Wasmuth, Berlin 1922, S. 442.