Klaus Wockenfuß

deutscher Schachmeister

Klaus Wockenfuß (* 29. August 1951 in Ratzeburg) ist ein deutscher Schachspieler. 1976 wurde er Deutscher Meister, seit 1987 trägt er den Titel Internationaler Meister.

Leben Bearbeiten

Wockenfuß ist aus dem schleswig-holsteinischen Schach hervorgegangen (Ratzeburg, Mölln, Kiel) und kam erst als 15-Jähriger mit Schach in Berührung. Beim internationalen Juniorenturnier in Büsum 1970 wurde er auf Anhieb bester deutscher Teilnehmer.

 
Deutsche Meisterschaft 1974, Runde 14
links vorn die Partie Wockenfuß – Hermann

Bei der Deutschen Meisterschaft 1974 in Menden wurde er Sechster.[1] Die Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1976 in Bad Pyrmont gewann er.[2]

Er gewann die internationalen Turniere in Wilhelmsfeld 1983 und Krakau 1986. Dafür erhielt er 1987 von der FIDE den Titel eines Internationalen Meisters.[3] Wockenfuß wurde auch deutscher Hochschulmeister und internationaler Studentenmeister von Frankreich. Ebenso betätigte er sich mehrmals erfolgreich als Blindsimultanspieler an zehn Brettern.

Wockenfuß’ Elo-Zahl beträgt 2267 (Stand: Juni 2017), seine beste Elo-Zahl von 2415 hatte er von Juli 1987 bis Juni 1988.

Wockenfuß ist ausgebildeter Dipl.-Volkswirt, aber seit über 20 Jahren (Stand 2006) in der EDV-Branche tätig als Programmierer, Datenbankadministrator, Qualitätssicherer und Sicherheitsbevollmächtigter. Seine zweite große Leidenschaft neben dem Schachspielen gilt dem Laufen (Marathon und Halbmarathon). Seit 1988 lebt er in München. 1995 verfasste er eine kurze Autobiographie mit 55 Partien (Milbertshofener Schachbriefe Ausgabe Nr. 1). Für seinen Zweitverein SC Trudering München veranstaltete er von 2002 bis 2007 vier Schnellschach-Open-Turniere. Seit 2002 ist er auch Mitglied der Emanuel-Lasker-Gesellschaft.

Nationalmannschaft Bearbeiten

Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm Wockenfuß außer an der Studentenmannschaftsweltmeisterschaft 1977[4], dem Mitropacup 1976 (den er mit der Mannschaft gewann)[5], den Nordic Chess Cups 1974 bis 1976 (die er mit der Mannschaft 1974 und 1975 gewann)[6] und der Mannschaftsmeisterschaft der EWG 1980[7] auch an der Schacholympiade 1976 in Haifa teil[8].

Vereine Bearbeiten

Zwischen 1973 und 1980 spielte er am ersten Brett für die Kieler SG von 1884, unter anderem in den Saisons 1974/75 und 1979/80 in der viergleisigen Schachbundesliga.[9] In der eingleisigen 1. Bundesliga spielte er von 1980 bis 1982 für Favorite Hammonia Hamburg, von 1982 bis 1987 für Lasker Steglitz Berlin und in den Saisons 1987/88 und 1989/90 für den SK Zehlendorf Berlin; bis zur Saison 1985/86 am 1. Brett.

Er war der einzige Spieler, der die ersten 100 Wettkämpfe der eingleisigen Bundesliga alle bestritt.[10] Danach spielte er für Milbertshofen sowie für den FC Bayern München, unter anderem kam er in drei Saisons in der 2. Bundesliga zum Einsatz.[11]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1974 in Menden auf TeleSchach (Kreuztabelle und Partien)
  2. Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1976 in Bad Pyrmont auf TeleSchach (Kreuztabelle und Partien)
  3. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 99
  4. Klaus Wockenfuß' Ergebnisse bei Studentenmannschaftsweltmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  5. Klaus Wockenfuß' Ergebnisse bei Mitropacups auf olimpbase.org (englisch)
  6. Klaus Wockenfuß' Ergebnisse bei Nordic Chess Cups auf olimpbase.org (englisch)
  7. Klaus Wockenfuß' Ergebnisse bei EWG-Mannschaftsmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  8. Klaus Wockenfuß' Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  9. Johannes Eising, Karl-Heinz Podzielny, Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974-80, Bamberger Schachverlag, Bamberg 1981, ISBN 3-923113-00-5, Seite 106.
  10. Hans-Joachim Hecht: 1. Bundesliga, 7. Runde in: Europa-Rochade 4/1987, S. 10
  11. Alte DWZ-Karteikarte beim Deutschen Schachbund

Weblinks Bearbeiten