Klaus Heller (Autor)

deutscher Fallschirmspringer und Sachbuchautor

Klaus Heller (* 4. Juli 1952 in Pfaffenhofen an der Ilm) ist ein deutscher Autor, Fallschirmspringer, Freifallkameramann, Base-Jumper und Verleger.[1] Er absolvierte 1982 den ersten als solchen deklarierten Base-Jump Deutschlands. Heller verfasste ein von 1979 bis 2008 in sieben Auflagen erschienenes Lehrbuch für die Ausbildung von Fallschirmspringern.[2]

Klaus Heller bei Filmaufnahmen in Florida (1982)
12-Mann-Hang-Load, organisiert und fotografiert von Klaus Heller 1980 über Taft/Kalifornien
Selbstporträt von Klaus Heller aus der Perspektive der Fallschirmkappe

Leben Bearbeiten

Klaus Heller besuchte bis 1970 das Staatliche Luitpold-Gymnasium München[3] und ist gelernter Krankenpfleger[4], Fallschirmsprunglehrer[5] und Hubschrauberpilot[6]. Er absolvierte seinen ersten Fallschirmsprung 1972 im kalifornischen Lake Elsinore, einem bekannten nordamerikanischen Fallschirmsport-Zentrum.[7][8]

Heller war Schüler des amerikanischen Freifallkameramanns Carl Boenish und gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu einer kleinen, weltweit aktiven Gruppe von Fallschirmspringern, die mit am Helm montierten schweren 16-mm- und 35-mm-Filmkameras im freien Fall filmen konnten. 1976 gründete er die bis 2014 aktive Firma FSW Fallschirmwerbung Heller GmbH (1993 umfirmiert in Air Action GmbH)[9], mit der er als Freifallkameramann für Werbeaufnahmen tätig war (unter anderem für die Restaurantkette Wienerwald, für Nippon-Schokoriegel, Scout-Schulranzen und Langnese-Eis), als Second Unit Fernseh- und Kinoproduktionen zuarbeitete (unter anderem SOKO 5113 und Auf Los geht’s los), Eigenproduktionen realisierte und Videoaufnahmen anderer Freifallfilmer vertrieb.[1][7] Die Firma etablierte sich für einige Jahre als weltweit größter Spezialanbieter von Filmmaterial über das Fallschirmspringen.[10] Fotografische Aufnahmen von Heller wurden in den 1980er Jahren häufig in Luftfahrt-Magazinen und Publikumszeitschriften veröffentlicht.[11][12][13][14][15][16][17][18]

1980 organisierte, filmte und fotografierte Klaus Heller eine sogenannte „Hang Load“ über Taft, Kalifornien (USA), bei der zwölf Fallschirmspringer vor dem Absprung auf das Dach einer Twin Beech (Beechcraft Model 18) kletterten.[7][12] Am 5. Oktober 1982 absolvierte Heller von der Kochertalbrücke den ersten Base-Sprung in Deutschland.[5] 1984 filmte er Rainer Nowaks ersten Base-Sprung vom Münchner Olympiaturm.[19]

In den 1990er Jahren entwickelte und vertrieb Heller den Kamerahelm Heller Helmet[20], den Hilfssucher Heller Sight und die Kamera-Helmbefestigung Heller Mount, sowie ab 2004 die leichte Mini-Videokamera ActionCam[21].[1] Exemplare des Heller Helmets und des Heller Sight-Suchers sind in der Außenstelle des Deutschen Museums Flugwerft Schleißheim in Oberschleißheim ausgestellt.

1990 gründete Klaus Heller den Heller Verlag, in dem er unter anderem DVDs über Skydiving und Hubschrauberfliegen sowie Reiseführer und Ratgeber verlegt.[1][22][23][24]

Heller ist seit 1990 verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit seiner Frau Gabi Heller in einem Vorort von München.[1][19]

Ausgewählte Werke Bearbeiten

Bücher

  • Klaus Heller: Fallschirmspringen für Anfänger und Fortgeschrittene, Verlag Nymphenburger, München, 7. Auflage 2008, ISBN 978-3-485-01133-4
  • Klaus Heller: Faszination Gleitschirmfliegen. Ein Lehrbuch für Theorie und Praxis, Heyne, München, 4. Auflage 1994, ISBN 978-3-453-07702-7
  • Klaus Heller, Gabi Heller: Panama Highlights, Heller Verlag, 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-929403-36-7
  • Klaus Heller, Gabi Heller: Costa Rica Highlights, Heller Verlag, 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-929403-46-6
  • Klaus Heller: Cyberkriege und andere Katastrophen besser überleben, Heller Verlag, 2019, ISBN 978-3-929403-47-3

Filme

  • Klaus Heller: Helicopter Basics. Grundlagen des Hubschrauberfliegens, Heller Verlag, 2. Auflage 2008, ISBN 978-3-929403-18-3
  • Klaus Heller, Oliver Furrer, Achmed Sharma, Edgar Kraus, Thomas Atzberger, Mike Kleist: Skydiving Adventures, Heller Verlag, 2006, ISBN 978-3-929403-25-1

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Peter Schäfer: Im Fokus: Klaus Heller. In: Freifall Xpress (Magazin des Deutschen Fallschirmsportverbandes DFV). Nr. 03, 2013, S. 28 (dfv.aero [PDF]).
  2. Klaus Heller: Fallschirmspringen für Anfänger und Fortgeschrittene, 1.–7. Auflage 1979–2008. Nymphenburger, München.
  3. Vita Klaus Heller
  4. Mathias Welp: Zwischen Himmel und Erde. In: Quick. Nr. 17, 1984.
  5. a b Rupp Doinet: Runter kommen sie immer. In: Stern. Nr. 46, 1982.
  6. Kein Pilot vergisst seinen ersten Alleinflug. Interview mit Klaus Heller. hobbymap.de, abgerufen am 16. Januar 2019.
  7. a b c Klaus Heller – Der Fallschirmspringer-Profi im Interview. fallschirmsprung.info, abgerufen am 16. Januar 2019.
  8. Marge Bitetti, Tony Bitteti: The Aviation History of Greater Riverside. The History Press, Charleston 2013, ISBN 978-1-61423-853-9, S. 115 ([1]).
  9. Handelsregisterauszug Air Action GmbH. moneyhouse, abgerufen am 16. Januar 2019.
  10. Skydiving Bücher und Videos. Kurzartikel über Fallschirmwerbung Heller. SkyXtreme, Mai 2008, abgerufen am 16. Januar 2019.
  11. Achim Teuchert: Höhenkoller. In: Esquire Deutschland. Nr. 6, 1979.
  12. a b Titelbild: Zwölf Mann auf einem Flugzeug. In: aerokurier. Nr. 10, 1980.
  13. Titelbild: 1. Kappen Relativ-Weltcup Zephyrhills. In: Fallschirm Sport Magazin. Nr. 11/12, 1980.
  14. Titelbild: Klaus Heller’s Hang Load. In: Fallschirm Sport Magazin. Nr. 1/2, 1981.
  15. Titelbild. In: Fallschirm Sport Magazin. Nr. 6, 1985.
  16. Titelbild: Die neue Masche: Zwei an einem Schirm. In: aerokurier. Nr. 10, 1985.
  17. Titelbild. In: Fallschirm Sport Magazin. Nr. 4, 1987.
  18. Titelbild. In: Fallschirm Sport Magazin. Nr. 5, 1988.
  19. a b Herr der Lüfte. Klaus Heller im Interview mit Armin Geier. Münchner Merkur, 14. Juli 2018, abgerufen am 16. Januar 2019.
  20. Trees van Mierlo: Nieuws fabrikanten – Heller Helmet. In: Sport Parachutist. Nr. 8, 1992 (issuu.com).
  21. Das breite Einsatzspektrum der ActionCam. Branchenportal der Giel Frankfurt GmbH, 27. März 2006, abgerufen am 16. Januar 2019.
  22. Heller Verlag. Abgerufen am 16. Januar 2019.
  23. Gabi und Klaus Heller. buchszene.de, abgerufen am 16. Januar 2019.
  24. Klaus Heller über „Cyberkriege und andere Katastrophen besser überleben – Das kleine Krisenhandbuch“. Interview: Jörg Steinleitner. buchszene.de, 10. Januar 2019, abgerufen am 16. Januar 2019.