Klaus Detlef Sierck

deutscher Kinderdarsteller

Klaus Detlef Sierck (* 30. März 1925 in Berlin-Charlottenburg, Deutsches Reich; † 22. Mai 1944[A 1] bei Nowo-Alexandrowka, Ukrainische SSR, Sowjetunion) war ein deutscher Kinderdarsteller.

Leben Bearbeiten

Klaus Detlef Sierck wurde als Sohn des Theater- und Filmregisseurs und Dramaturgen Detlef Sierck und der Theaterschauspielerin Lydia Brincken geboren. Nach der Trennung der Eltern 1928 wuchs Sierck bei seiner Mutter auf.

Mit neun Jahren stand er 1934 erstmals vor der Filmkamera und spielte den Bauernsohn Hans in Die Saat geht auf. Auch seine Mutter hatte in diesem Film eine kleinere Rolle. Mit zwölf Jahren drehte er im Sommer 1937 in Kairo den Film Streit um den Knaben Jo, in dem er den Jungen Erwin spielte, der angeblich als Kind mit dem (von Eberhard Itzenplitz gespielten) Titelhelden vertauscht wurde. Es folgten einige kleinere Rollen, so ein Hotelpage in Veit Harlans Verwehte Spuren und das Wunderkind Frédéric Chopin im (1938 von der Zensur verbotenen und erst 1950 uraufgeführten) Historienfilm Preußische Liebesgeschichte.

Eine von Siercks größten Rollen war 1939 der Kadett Hohenhausen in Karl Ritters Kadetten. Der antirussische Propagandafilm über im Siebenjährigen Krieg von unmenschlichen Kosaken gefangengenommene und misshandelte preußische Kadetten konnte aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes zunächst nicht gezeigt werden und kam erst im Dezember 1941, nach dem Überfall auf die Sowjetunion, in die deutschen Kinos.

Darauf folgte, nach einer Nebenrolle als Sohn von Ferdinand Marian in Aus erster Ehe, eine weitere Hauptrolle, der Titelheld des im Sommer 1940 gedrehten Films Kopf hoch, Johannes!, in dem der fünfzehnjährige Sierck einen aus Argentinien heimgekehrten Jungen spielt, der nach anfänglichen Eingliederungsschwierigkeiten schließlich in einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NPEA) das Wertesystem des neuen, nationalsozialistischen Deutschland zu schätzen lernt.

Siercks nächster Film war der Anfang 1941 abgedrehte, mit dem höchsten Filmprädikat „Film der Nation“ ausgezeichnete Der große König, die letzte Fortsetzung der seit den 1920er Jahren äußerst erfolgreichen Fridericus-Rex-Filme mit Otto Gebühr als Friedrich der Große. Sierck spielte den jungen Prinzen Heinrich.

Diese Rolle blieb sein letzter Kinoauftritt. 1942 ging Sierck ans Theater nach Kattowitz,[1] bald darauf wurde er eingezogen und kämpfte als Angehöriger der Infanterie-Division „Großdeutschland“ an der Ostfront, wo er im Mai 1944 in der Ukraine ums Leben kam.[A 2] Sein Grab befindet sich auf dem Soldatenfriedhof Iwaniwka.[A 3]

Filmographie Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Andere Quellen geben als Todesdatum den 6. März 1944 an. Da der Nachruf auf Sierck im Film-Kurier Nr. 45 vom 6. Juni 1944 erschien, ist das Mai-Datum wahrscheinlicher.
  2. Die zum damaligen Zeitpunkt in Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland umbenannte Einheit befand sich in der Region Kirowograd.
  3. Der einzige Soldatenfriedhof mit genau dieser Schreibweise ist die Kriegsgräberstätte Kirowograd bei Karliwka, vgl. auch Kriegsgrablagen in der Ukraine.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bogusław Drewniak: Der deutsche Film 1938–1945. Ein Gesamtüberblick. Droste-Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0731-X, S. 66.

Weblinks Bearbeiten