Klaus Bollinger

deutscher Bauingenieur

Klaus Bollinger (* 1952 in Spalt) ist ein deutscher Bauingenieur.

BMW Welt München

Werdegang Bearbeiten

Bollinger studierte bis 1979 an der TU Darmstadt, war kurz in der Bauindustrie und war von 1981 bis 1984 Assistent am Lehrstuhl von Stefan Polónyi in Dortmund, bei dem er 1984 promovierte (Zu Tragverhalten und Bewehrung von rotationssymmetrisch beanspruchten Stahlbetonplatten). Ihr Entwurf für eine (nicht realisierte) Hängedachkonstruktion für die Ballsporthalle Höchst fiel dem Architekten Peter Cook auf, der Bollinger als Dozenten an die Städelschule Frankfurt holte. 1983 gründete er mit Manfred Grohmann, einem Studienkollegen in Darmstadt, das Ingenieurbüro Bollinger und Grohmann in Frankfurt am Main. 1994 wurde er Professor für Tragwerkskonstruktion an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er hatte auch Lehraufträge an der Universität Dortmund.

Für die Funktionsperiode 2023 bis 2028 wurde er Mitglied des Universitätsrates der Universität für angewandte Kunst Wien.[1]

Bauwerke Bearbeiten

Sie arbeiten eng mit Architekten zusammen und stehen für einen integrativen Zugang zu Architektur und Ingenieurwesen nach dem Vorbild von Stefan Polónyi, nehmen aber keinen Einfluss auf die Architektur, sondern bleiben im Hintergrund. Neben den oben erwähnten Architekten arbeiteten sie unter anderem mit Dominique Perrault, Frank Gehry, Hans Hollein, Boris Podrecca und Christoph Mäckler zusammen. Sie arbeiten viel mit Computermodellierung und haben eine eigene Abteilung Advanced Geometry.

2013 hatten sie eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt.

Bollinger und Grohmann haben Zweigstellen in Wien (2003), Paris (2006), Melbourne (2010), Oslo (2010) und Berlin (2013).

Publikationen Bearbeiten

  • Atlas moderner Stahlbau. Material, Tragwerksentwurf, Nachhaltigkeit. Institut für internationale Architektur-Dokumentation, München 2011.
  • mit Florian Medicus (Hrsg.): Stressing Wachsmann. Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-1962-1.

Literatur Bearbeiten

  • Peter Cachola Schmal (Hrsg.): Workflow: Struktur – Architektur, Klaus Bollinger + Manfred Grohmann, Birkhäuser 2004
  • Christian Schittich (Hrsg.): Bollinger und Grohmann GmbH, München, Detail, 2013
  • Matthias Boeckl, Andrea Börner, Roswitha Janowski-Fritsch, Florian Medicus: Realisierte Visionen: Eine Festschrift für Klaus Bollinger, Basel, Birkhäuser, 2021.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Universität für angewandte Kunst Wien: Der neue Universitätsrat hat unter Vorsitz von Hildegund Amanshauser seine Tätigkeit aufgenommen. In: ots.at. 28. April 2023, abgerufen am 28. April 2023.
  2. Andres Herzog: Eine runde Sache : Sanaa nehmen der Industriehalle ihre Härte. Für Vitra bauen sie ein kreisförmiges Gebäude mit weicher Vorhangfassade und taghellen Räumen. In: www.e-periodica.ch. Hochparterre : Zeitschrift für Architektur und Design, abgerufen am 15. März 2024 (deutsch).
  3. M. V. S. Import: Fabrikationshalle ohne Vorbild. 30. Juli 2013, abgerufen am 15. März 2024 (deutsch).
  4. BauNetz: Europäische Schule in Frankfurt | Bauphysik | Kultur/Bildung | Baunetz_Wissen. Abgerufen am 15. März 2024.
  5. BAUWELT - Europäische Schule in Frankfurt am Main. Abgerufen am 15. März 2024.
  6. BauNetz: Public Condenser in Paris-Saclay | Beton | Bildung | Baunetz_Wissen. Abgerufen am 21. Januar 2024.
  7. BauNetz: Pappdach im Park - Pavillon von Kawahara Krause in Hamburg. 3. September 2019, abgerufen am 21. Juli 2023.
  8. Kaleidoskopische Pappwaben: Belvedere Pavillon von Kawahara Krause Architects. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  9. Kontextur Interview: 20/010 – KAWAHARA KRAUSE ARCHITECTS. Abgerufen am 21. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. BauNetz: Heilmittel Holzmodul - Schulneubau und Sporthalle von NKBAK in Berlin. 6. August 2019, abgerufen am 15. März 2024.