Klaus Bechgaard

dänischer Chemiker

Klaus Bechgaard (* 5. März 1945 in Kopenhagen; † 7. März 2017 ebenda)[1] war ein dänischer Chemiker, bekannt für die Entdeckung organischer Supraleiter.

Leben Bearbeiten

Klaus Bechgaard studierte Chemie an der Universität Kopenhagen mit dem Kandidaten-Abschluss 1969 und dem Lizenziat 1973. Danach war er Dozent und von 1984 bis 1993 Professor für organische Chemie an der Universität Kopenhagen. Ab 1993 leitete er die Abteilungen Festkörperphysik und Chemie am Risø DTU und ab 2001 das Nanotechnologie-Programm sowie das Polymer-Zentrum. Ab 2004 war er wieder Professor in Kopenhagen. Außerdem war er ab 2004 A. J. Heeger Professor an der University of California, Santa Barbara.

Nachdem in den 1970er Jahren erste organische Verbindungen (Charge-Transfer-Salze, zuerst TTF-TCNQ) mit metallischen und Halbleiter-Eigenschaften[2] entdeckt wurden, synthetisierte Bechgaard 1980 mit französischen Kollegen (Denis Jérome und andere)[3] den ersten organischen Supraleiter (TMTSF)2PF6.[4] Sie sind Beispiele für später so genannte Bechgaard-Salze. Sie sind quasi-eindimensionale Leiter (später wurden auch quasi-zweidimensionale organische Supraleiter gefunden). Die Entdeckung löste eine intensive Forschungstätigkeit aus und machte Bechgaard damals zu einem der meistzitierten Wissenschaftler in den Naturwissenschaften.

1984 wurde er Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften, 1983 der dänischen Akademie für Naturwissenschaften und 2002 der Académie des sciences. 1981 erhielt er den HN-Preis, 1997 den NKT Research Award, 1991 den Hewlett Packard Europhysics Prize und 2000 war er einer der Empfänger des Descartes-Preises. 1983 wurde er Ritter der Palmes Académiques.

Schriften Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dødsannonce for Klaus Bechgaard. In: dodsannoncer.dk. 9. März 2017, abgerufen am 20. März 2017 (dänisch).
  2. Alan J. Heeger, Alan MacDiarmid, Hideki Shirakawa erhielten dafür 2000 den Nobelpreis für Chemie. Sie arbeiteten mit gedoptem Polyacetylen.
  3. D. Jérome, A. Mazaud, M. Ribault, K. Bechgaard: Superconductivity in a synthetic organic conductor (TMTSF)2PF6. In: Journal de Physique Lettres. Band 41, Nr. 4, 1980, S. 95–98, doi:10.1051/jphyslet:0198000410409500.
  4. Theoretische Vorhersagen für solche organischen Supraleiter gab schon William A. Little in den 1960er Jahren, allerdings erfüllten sich seine damals gehegten Hoffnungen auf Supraleitfähigkeit bei Raumtemperatur (Little Superconductivity at room temperature, Scientific American Februar 1965) mit den dann gefundenen organischen Supraleitern nicht.