Klaas Huizing
Klaas Huizing (* 14. Oktober 1958 in Nordhorn) ist ein niederländischer Schriftsteller und evangelischer Theologe.
LebenBearbeiten
Von 1977 bis 1986 studierte Huizing Philosophie und Theologie in Münster, Kampen, Hamburg, Heidelberg und München. Im Jahre 1986 schloss er seine philosophische Promotion ab, 1989 seine theologische und im Jahre 1993 seine Habilitation in Theologie.[1]
Von 1988 bis 1995 arbeitete Huizing als Assistent und Oberassistent bei Hermann Timm in München.[1] Von 1995 bis 1998 war er Vertreter, seither ist er Ordinarius am Lehrstuhl für Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen der Universität Würzburg.[1] Er erhielt mehrere Rufe an andere Universitäten, die er ablehnte.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind im Bereich der Hermeneutik, der Schrifttheologie, Christologie, Anthropologie, Alltagsphänomenologie, Ethik und im jüdisch-christlichen Dialog angesiedelt.[2]
Huizing ist verheiratet und hat zwei Töchter.[1]
Schriftstellerische TätigkeitBearbeiten
Mit seinem in mehrere Sprachen übersetzten Bestseller Der Buchtrinker und seinem Kant-Roman Das Ding an sich wurde Huizing einem größeren Publikum bekannt. Seit 1997 ist er Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und im Jahre 2007 übernahm Huizing die Chefredaktion des Kulturmagazins Opus. Seit August 2015 ist Huizing Herausgeber des Kulturmagazins.[3]
WerkeBearbeiten
RomaneBearbeiten
- Tagebuch des Kunststudenten K. 1980.
- Oberreit – oder: Der Gesichtsleser. 1992.
- Der Buchtrinker. 1994.
- Paradise, Die Romanillustrierte. 1996.
- Das Ding an sich. 1998.
- Auf Dienstreise. 2000.
- Das Buch Ruth. 2000.
- Der letzte Dandy. 2003.
- Frau Jette Herz. Albrecht Knaus Verlag, München 2005, ISBN 3-8135-0209-0.
- In Schrebers Garten. Knaus, München 2008, ISBN 978-3-8135-0292-3, urn:nbn:de:101:1-201111027204.
- durch Klaas Huizing bearbeitet als gleichnamiges Theaterstück, 2011, DNB 7753855-9; UA im Mainfranken Theater Würzburg, 19. Februar 2011. Für die Inszenierung erhielt das Mainfrankentheater den höchstdotierten Preis der Bayerischen Theatertage 2011.
- Mein Süßkind. Ein Jesus-Roman. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2012, ISBN 978-3-579-06579-3.
- Bruderland. Ein Familienroman. Gollenstein, Saarbrücken 2014, ISBN 978-3-95633-031-5.
- Zu dritt. Karl Barth, Nelly Barth, Charlotte von Kirschbaum. Roman. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2018, ISBN 978-3-86351-475-4, urn:nbn:de:101:1-2018090204402632400126; 2. Auflage. Klöpfer, Narr, Tübingen 2020, ISBN 978-3-7496-1035-8.
- Das Testament der Kühe. Roman. Klöpfer, Narr, Tübingen 2020, ISBN 978-3-7496-1024-2.
FachbücherBearbeiten
- Das Sein und der Andere. 1988, Lévinas’ Auseinandersetzung mit Martin Heidegger.
- Das Erlesene Gesicht. 1992, Vorschule einer physiognomischen Theologie.
- Homo legens. 1996, Vom Ursprung der Theologie im Lesen.
- Lukas malt Christus. 1996, ein literarisches Porträt.
- Lesen und Leben. 1997, drei Essays zur Grundlegung einer Theologie des Lesens, zusammen mit U. H. J. Körtner, Wien, P. Müller, Karlsruhe, Bielefeld.
- Ästhetische Theologie. 3 Bände.
- Band 1: Der erlesene Mensch. 2000, eine literarische Anthropologie.
- Band 2: Der inszenierte Mensch. 2002, eine Medienanthropologie.
- Band 3: Der dramatisierte Mensch. 2004, mit Theaterstück Jesus am Kamener Kreuz.
- Handfestes Christentum. Eine kleine Kunstgeschichte christlicher Gesten. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-08013-0.
- Calvin … und was vom Reformator übrig bleibt. Hansisches Druck- und Verlagshaus, Frankfurt am Main 2008; 4. Auflage. Ebenda 2009, ISBN 978-3-938704-67-7.
- Fürchte dich nicht. Die Kunst der Entängstigung. Chrismon, Frankfurt am Main 2009.
- Eva, Noah und der David-Clan. Über Scham, Schuld und Verbrechen in der Bibel (= Edition Chrismon). Hansisches Druck- und Verlagshaus, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-86921-092-6, urn:nbn:de:101:1-2015020919356.
- Hauptsache gesund! Wider den Wellness-Wahn (= Edition Chrismon). Zusammen mit Arnd Brummer. Hansisches Druck- und Verlagshaus, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-86921-131-2.
- Ästhetische Theologie. Der erlesene Mensch. Der inszenierte Mensch. Der dramatisierte Mensch. 3 Bände in einem Band. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2015, ISBN 978-3-579-08197-7.
- Scham und Ehre. Eine theologische Ethik. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2016, ISBN 978-3-579-08239-4, urn:nbn:de:101:1-2016112711995f; 2. Auflage. Ebenda 2020, ISBN 978-3-579-08239-4.
- Schluss mit Sünde! Warum wir eine neue Reformation brauchen. Kreuz Verlag, Hamburg 2017, ISBN 978-3-946905-08-0, urn:nbn:de:101:1-2019040314591073120803.
- Gottes Genosse. Eine Annäherung an Karl Barth. Kreuz Verlag, Hamburg 2018, ISBN 978-3-946905-50-9, urn:nbn:de:101:1-2018110212265935176150.
Als HerausgeberBearbeiten
- Kleine Transzendenzen. Festschrift für Hermann Timm zum 65. Geburtstag. Münster 2003.
- mit Horst F. Rupp: Medientheorie und Medientheologie (= Symbol – Mythos – Medien. Band 7). Lit, Münster 2003, ISBN 3-8258-6544-4 (erste Auseinandersetzung mit dem Begriff der Medientheologie).
- mit Horst F. Rupp: Religion im Plural (= Forum zur Pädagogik und Didaktik der Religion. N. F., Band 3). Königshausen & Neumann, Würzburg 2012, ISBN 978-3-8260-4445-8.
- mit Stephan Schaede: Was ist eigentlich normal? Zur Produktion von Normalität in unserer Gesellschaft. Claudius, München 2020, ISBN 978-3-532-62856-0.
AuszeichnungenBearbeiten
- 1995: Bayerischer Kunstförderpreis
- 1999: AZ-Stern
- 2002: Villa-Concordia-Preis des Freistaates Bayern
- 2003: Villa-Concordia-Stipendium in Bamberg
- 2015: Nominiert für die Hotlist 2015, den Preis der unabhängigen Verlage, für Bruderland
WeblinksBearbeiten
- Literatur von und über Klaas Huizing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing auf den Seiten der Universität Würzburg
- Fastenzeit. Tugendcoaching statt Askese. Klaas Huizing im Gespräch mit Christiane Florin. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, Sendereihe „Tag für Tag“, 14. Februar 2018 (mp3; 17,9 MB; 15:36 Min. (Memento vom 17. Februar 2018 im Internet Archive))
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b c d Curriculum Vitae. In: ev-theologie.uni-wuerzburg.de, abgerufen am 16. August 2018.
- ↑ Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing. In: ev-theologie.uni-wuerzburg.de, abgerufen am 16. August 2018.
- ↑ Redaktion. Opus Kulturmagazin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: opus-kulturmagazin.de. Opus, archiviert vom Original am 23. April 2016; abgerufen am 16. August 2018.
Personendaten | |
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NAME | Huizing, Klaas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor, Ordinarius am Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Universität Würzburg |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1958 |
GEBURTSORT | Nordhorn |