Kirill Sergejewitsch Kabanow

russischer Eishockeyspieler
(Weitergeleitet von Kirill Kabanov)

Kirill Sergejewitsch Kabanow (russisch Кирилл Сергеевич Кабанов; * 16. Juli 1992 in Moskau) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit 2019 erneut bei den Aalborg Pirates aus der dänischen Metal Ligaen unter Vertrag steht.

RusslandRussland  Kirill Kabanow

Geburtsdatum 16. Juli 1992
Geburtsort Moskau, Russland
Größe 192 cm
Gewicht 94 kg

Position Linker Flügel
Nummer #7
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2010, 3. Runde, 65. Position
New York Islanders

Karrierestationen

bis 2007 HK ZSKA Moskau
2007–2009 HK Spartak Moskau
2009–2010 Moncton Wildcats
2010–2011 Lewiston MAINEiacs
2011–2012 Shawinigan Cataractes
2012–2014 Bridgeport Sound Tigers
Stockton Thunder
2014 MODO Hockey
2014–2015 Skellefteå AIK
2015–2016 Salawat Julajew Ufa
2016 Neftechimik Nischnekamsk
2017–2018 Aalborg Pirates
2018–2019 Krefeld Pinguine
seit 2019 Aalborg Pirates

Karriere Bearbeiten

Kabanow begann seine Eishockeykarriere im Nachwuchs des HK ZSKA Moskau.[1] Im Sommer 2007 wechselte er dann zum Stadtrivalen HK Spartak Moskau und stand im Alter von 15 Jahren während der Saison 2007/08 erstmals im Kader der zweiten Seniorenmannschaft, die in der drittklassigen Perwaja Liga spielte. Im Verlauf der Spielzeit 2008/09 gab der inzwischen 16-jährige Stürmer sein Debüt in der ersten Mannschaft Spartaks. Insgesamt kam er in zehn Spielen der Kontinentalen Hockey-Liga zum Einsatz, Punkte blieben ihm dabei aber verwehrt.

Im Sommer 2009 sorgte Kabanows Wechsel nach Nordamerika für Aufsehen. Nachdem sein Vertrag bei Spartak ausgelaufen war, schloss sich der Russe am 16. Juli Salawat Julajew Ufa an und trainierte zunächst mit dem Team. Da Salawat ihm lediglich einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel für die National Hockey League anbot, unterzeichnete Kabanow den Kontrakt nicht. Er verließ Ufa und wechselte nach Nordamerika. Dort wählten ihn die Moncton Wildcats aus der Ligue de hockey junior majeur du Québec im CHL Import Draft 2009 in der ersten Runde an siebter Stelle aus. Kabanow schloss sich daraufhin dem Team an. Salawat legte nach der Verpflichtung bei der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF Protest ein, da sie darauf bestanden, einen gültigen Vertrag mit Kabanow zu haben, der einen Wechsel nach Nordamerika untersagte. Diese Ansicht teilte die IIHF nicht und bestätigte am 9. Oktober 2009 den Wechsel.[2]

Kabanow spielte daraufhin die Saison bei den Moncton Wildcats, absolvierte allerdings nur 22 Partien, in denen ihm 23 Punkte gelangen. Der Grund darin lag in einer Operation am Handgelenk, die er sich schon in der Vorsaison in Russland zugezogen hatte, und einer daraus resultierenden zehnwöchigen Pause.[3] Am Saisonende gewann er mit den Wildcats die Coupe du Président, obwohl er nur einmal zum Einsatz gekommen war, da er an die russische U18-Junioren-Nationalmannschaft abgetreten worden war, die sich auf die U18-Junioren-Weltmeisterschaft vorbereitete.[3], ehe er kurz nach Beginn der Spielzeit – Ende Oktober 2010 – innerhalb der LHJMQ zu den Lewiston MAINEiacs wechselte.[4] Dort kam er in der Spielzeit 2010/11 auf 37 Einsätze in der regulären Saison. Nach dort erzielten 28 Punkten gelangen ihm in den anschließenden Playoffs 20 Punkte in 15 Partien. Die MAINEiacs stellten nach der Beendigung der Saison den Spielbetrieb ein und wurden nach Blainville in die kanadische Provinz Québec umgesiedelt. Dort sollten sie das Spieljahr 2011/12 als Blainville-Boisbriand Armada spielen. Auch Kabanow gehörte zunächst zum Kader, obwohl er am 1. Juli 2011 von den New York Islanders für drei Jahre unter Vertrag genommen worden war.[5] Diese hatten ihn zuvor im NHL Entry Draft 2010 in der dritten Runde an 65. Stelle ausgewählt. Mitte Oktober 2011 entschied sich das Management der Islanders aber, den Stürmer zunächst für einen Monat an den Färjestad BK aus der schwedischen Elitserien auszuleihen. Da die Armada das Ausländerkontingent bereits ausgefüllt hatte und der Stürmer zu jung war, um in der American Hockey League zu spielen, stellte sich die Ausleihe als einzige Möglichkeit dar.[6] Wenige Tage später wurden seine Transferrechte innerhalb der LHJMQ allerdings an die Shawinigan Cataractes abgegeben.[7]

Für diese absolvierte Kabanow die komplette Spielzeit 2011/12 und gewann zum Saisonende mit der Mannschaft den Memorial Cup. Die folgende Saison 2012/13 begann der Stürmer im AHL-Farmteam der New York Islanders, die Bridgeport Sound Tigers, und debütierte für diese am 12. Oktober 2012 bei einem Auswärtsspiel gegen die Connecticut Whale in der American Hockey League. Dort konnte sich der Russe jedoch aufgrund seiner mäßigen Offensivstärke nicht etablieren und wurde im folgenden Jahr sogar an das Farmteam Stockton Thunder in die unterklassige East Coast Hockey League abgegeben, ehe man ihn im Januar 2014 an MODO Hockey in die Svenska Hockeyligan verlieh. Im Sommer 2014 wechselte Kabanow innerhalb der Liga zum Skellefteå AIK, für den er in der Saison 2014/15 auflief.[8]

Im Sommer 2015 nahm er am Trainingslager der New York Rangers teil[9], erhielt jedoch keinen Vertrag und kehrte daher nach Europa zurück. Ende Oktober des gleichen Jahres wurde er vom KHL-Klub Salawat Julajew Ufa verpflichtet.[10] Für Salawat absolvierte er nur neun KHL-Spiele in der Saison 2015/16 und wurde anschließend an Neftechimik Nischnekamsk abgegeben. Dort kam er bis Oktober 2016 zum Einsatz, ehe sein Vertrag aufgrund einer schweren Verletzung aufgelöst wurde.

Zur Saison 2017/18 wechselte Kabaonov zum Team der Aalborg Pirates, mit denen er dänischer Meister und Pokalsieger wurde. Zur Folgesaison unterschrieb er einen Vertrag bei den Krefeld Pinguinen aus der Deutschen Eishockey Liga.

International Bearbeiten

Sein Heimatland vertrat Kabanow erstmals bei der World U-17 Hockey Challenge 2008. Dort gelangen ihm in fünf Spielen elf Scorerpunkte, davon neun Assists. Diese machten ihn zum besten Vorlagengeber des Wettbewerbs. Ein Jahr später lief er bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2009 in den Vereinigten Staaten auf. Dabei gewann er nach einer 0:5-Finalniederlage gegen die Gastgeber die Silbermedaille. Er selbst steuerte in sieben Spielen abermals elf Scorerpunkte bei. Damit war er drittbester Scorer seines Teams[11] und achtbester des gesamten Turniers.[12] Zudem war er der jüngste Spieler im Kader der Russen.[13]

Ein Jahr später sollte Kabanow auch bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2010 in Belarus spielen[14] und war eigens dafür von seinem Klubteam im April freigestellt worden. Im Trainingslager vor dem Turnier überwarf er sich allerdings mit dem russischen Auswahltrainer Michail Wassiljew und wurde aus disziplinarischen Maßnahmen aus dem Kader gestrichen.[3]

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2008/09 HK Spartak Moskau KHL 6 0 0 0 2 4 0 0 0 0
2009/10 Moncton Wildcats LHJMQ 22 10 13 23 34 1 0 0 0 2
2010/11 Moncton Wildcats LHJMQ 2 0 0 0 6
2010/11 Lewiston MAINEiacs LHJMQ 37 11 17 28 38 15 8 12 20 18
2011/12 Shawinigan Cataractes LHJMQ 50 21 34 55 42 11 4 9 13 12
2012/13 Bridgeport Sound Tigers AHL 32 2 7 9 27
2013/14 Bridgeport Sound Tigers AHL 16 3 0 3 12
2013/14 Stockton Thunder ECHL 9 4 4 8 11
2013/14 Modo Hockey SHL 12 6 2 8 2 2 0 1 1 4
2014/15 Skellefteå AIK SHL 43 11 18 29 20 13 3 3 6 4
2015/16 Salawat Julajew Ufa KHL 8 0 0 0 14 1 0 0 0 0
2016/17 Neftechimik Nischnekamsk KHL 5 0 0 0 2
LHJMQ gesamt 111 42 64 106 120 27 12 21 33 32
KHL gesamt 9 0 0 0 18 5 0 0 0 0

International Bearbeiten

Vertrat Russland bei:

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
2008 Russland U17-WHC 5 2 9 11 28
2009 Russland U18-WM 7 4 7 11 18
Junioren gesamt 12 6 16 22 46

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Состав на сезон 2007-2008. HK Spartak Moskau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Juli 2009; abgerufen am 15. Oktober 2011 (russisch).
  2. IIHF approves disputed transfer. Russian Kabanov, 17, free to join Moncton of QMJHL. International Ice Hockey Federation, 9. Oktober 2009, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  3. a b c Russian prospect Kabanov at the centre of controversy. The Sports Network, 9. April 2010, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  4. Justin Pelletier: Russian coup: Maineiacs acquire Kabanov. Sun Journal, 29. Oktober 2010, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  5. Islanders ink 2010 draft pick Kabanov to three-year deal. The Sports Network, 1. Juli 2011, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  6. Jörgen Kalitzki: Kabanov spelar nästa vecka. Färjestad BK, 14. Oktober 2011, abgerufen am 15. Oktober 2011 (schwedisch).
  7. Audrey Besner: Transaction between the Cataractes and the Armada. Ligue de hockey junior majeur du Québec, 14. Oktober 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2011; abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  8. Kirill Kabanov connects with AIK. skellefteaaik.se, 30. Juli 2014, abgerufen am 30. Juli 2014 (schwedisch).
  9. Rangers announce training camp roster. snyrangersblog.com, 17. September 2015, archiviert vom Original am 20. September 2015; abgerufen am 17. September 2015.
  10. Кирилл Кабанов в «Салавате Юлаеве». In: hcsalavat.ru. 24. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. November 2015; abgerufen am 19. November 2015 (russisch).
  11. Player Statistics by Team – RUS - Russia. (PDF; 559 kB) International Ice Hockey Federation, 20. April 2009, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  12. Scoring Leaders. (PDF; 558 kB) International Ice Hockey Federation, 20. April 2009, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  13. Team Roster – RUS - Russia. (PDF; 558 kB) International Ice Hockey Federation, 20. April 2009, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).
  14. Entry List by Team – RUS - Russia. (PDF; 52 kB) International Ice Hockey Federation, 7. April 2010, abgerufen am 15. Oktober 2011 (englisch).