Kikongo
Kikongo (auch: Kongo, auf Kikongo kikóóngó) ist eine im Westen der Demokratischen Republik Kongo, in der Republik Kongo, in Cabinda und in Nordwest-Angola verbreitete Bantusprache mit ca. 3 Mio. Sprechern, mehrheitlich Kongo.
Kikongo kikóóngó | ||
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Gesprochen in |
Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo und Angola | |
Sprecher | 3 Mio. | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | ![]() ![]() | |
Anerkannte Minderheiten-/ Regionalsprache in |
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Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
kg | |
ISO 639-2 |
kon | |
ISO 639-3 |
kon |
Sie ist eine der Nationalsprachen der Demokratischen Republik Kongo und besitzt im Westen des Landes eine besondere Bedeutung in Ausbildungswesen, Rundfunk und Presse. Dominierend in allen Bereichen ist jedoch das Französische. In der Republik Kongo wird vor allem die vereinfachte Form der Sprache, Kituba, von der Hälfte der Bevölkerung verwendet.
Kituba und Kikongo ya létaBearbeiten
In der Republik Kongo gilt Munukutuba (oder seit der Verfassungsreform Kituba, auch Munu Kutuba) als Landessprache (langue nationale). Dabei handelt es sich um eine als Handelssprache gebrauchte vereinfachte Form des Kikongo, welche von den verschiedenen Dialektsprechern des Kikongo verstanden und auch über das eigentliche Verbreitungsgebiet des Kikongo hinaus verwendet wird. Im Demokratischen Kongo ist zwar Kikongo Landessprache, in der Verwaltung wird jedoch ebenfalls die vereinfachte Form des Kituba verwendet, das dort jedoch als kikongo ya léta (kikongo für: Regierungs-Kikongo) genannt wird.
GeschichteBearbeiten
Eine Verschriftlichung begann, abgesehen von den semitischen Völkern Ostafrikas, für afrikanische Verhältnisse sehr früh. Die ältesten Schriftdenkmäler stammen aus dem 16. Jahrhundert. Der italienische Kapuziner Bruder Bonaventura da Sardegna war der erste Verfasser einer Grammatik für Kikongo während einer Missionsreise ins Königreich Kongo um 1645. Kurz darauf verfasste Hyacinthus Brusciottus eine weitere Grammatik:
- Regulae quaedam pro difficillimi Congensium idiomatis faciliori captu ad grammaticae normam redactae. Rom: Typis Sacrae Congregationis de Propoganda Fide, 1659.
KlassifikationBearbeiten
Kikongo gehört zu den Bantusprachen. Malcolm Guthrie klassifiziert die Kikongo-Dialekte in der Gruppe H10 wie folgt:
- H16 Kikongo
- H16a mittleres Kikongo
- H16b zentrales Kikongo
- H16c Yombe
- H16d Fiote
- H16d westliches Kikongo
- H16e Bwende
- H16f Lari
- H16g östliches Kikongo
- H16h südöstliches Kikongo
Die weiteren Sprachen der Gruppe H10 sind Bembe (H11), Vili (H12), Kunyi (H13), Ndingi (H14) und Mboka (H15). Die Klassifizierungen von Baston, Coupez und Man, genannt Tervuren'sche Klassifizierung, und diejenige der SIL sind neuer und präziser in der Unterscheidung der Sprachen und Dialekte der Guthrie’schen Gruppe H10.
BeispielwörterBearbeiten
Wort | Übersetzung | Standardaussprache |
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ntoto | Erde | |
zulu | Himmel | |
maza | Wasser | |
tiya | Feuer | |
yakala/bakala | Mann – Ehemann | |
nkento | Frau | |
ku-dya | essen | |
kunwa | trinken | |
-nene | groß | |
-fioti | klein | |
mpimpa | Nacht | |
lumbu | Tag |
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
- Geschichte des Kikongo (französisch).
- AKONGO – Section: Langue et culture Kongo. Lehrbücher und Wörterbücher zum Download als PDF (französisch).