Kerstin Jeckel (* 2. Juli 1960 in Wiesbaden[1]) ist eine deutsche Malerin, die vor allem für ihre abstrakte und serielle Kunst bekannt ist.

Einweihung der Stele der Toleranz an der IGS Franzsches Feld in Braunschweig im Jahr 2012, die von Jeckel und ihrem Mann Karl-Martin Hartmann initiiert wurde

Leben Bearbeiten

Kerstin Jeckel wurde in Wiesbaden geboren und wuchs in Wörsdorf im Taunus auf.[2] Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau studierte sie von 1983 bis 1989 an der Städelschule in Frankfurt am Main Freie Malerei und Kunsttheorie. Ihre Lehrer dort waren Thomas Bayrle, Johannes Schreiter und Raimer Jochims.

Seit 1987 werden Jeckels Arbeiten regelmäßig in Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem im Nassauischen Kunstverein[3], in der Hessischen Landesvertretung beim Bund in Berlin, im Museum im Wehener Schloss in Taunusstein[4] und im Kunsthaus Wiesbaden.[5] 2010 stattete die damalige Bundesfamilienministerin und Wiesbadener Bundestagsabgeordnete Kristina Schröder ihr Ministerbüro in Berlin mit Gemälden von Jeckel aus.[6]

Sie ist verheiratet mit dem Künstler Karl-Martin Hartmann und lebt in Wiesbaden.

Werk Bearbeiten

Jeckels Werk umfasst vor allem Malerei und Zeichnungen, die in großen Serien in verschiedenen Formaten entstehen. Ihre Gemälde zeichnen sich durch viele Schichten von Acrylfarbe aus, sodass mitunter der Eindruck eines Farbreliefs entsteht. In manche ihrer Bilder integriert Jeckel auch Fotografien, Textilien oder Blüten, sodass Collagen entstehen. Für mehrere Verbände und Unternehmen realisierte sie größere Auftragsarbeiten für den öffentlichen Raum, unter anderem für die IHK Wiesbaden im Erbprinzenpalais.[7]

Zusammen mit ihrem Mann initiierte Jeckel 1994 das Projekt einer roten Glasstele für Toleranz, von der durch einen eigens hierfür gegründeten gemeinnützigen Förderverein mittlerweile weltweit dutzende aufgestellt wurden, unter anderem in Braunschweig, Geisenheim, Kfar Saba, Betlehem, Breslau, Den Haag, Tallinn, Tavarnelle Val di Pesa und im US-Bundesstaat Wisconsin.[8]

Im Jahr 1998 entwarf sie für das Unternehmen Teppich Michel zwei Teppiche, die jeweils in einer Auflage von 12 Stück in Handarbeit in Nepal geknüpft wurden.[9] Im darauffolgenden Jahr wurde je ein Exemplar der Teppiche in einer Ausstellung im Museum Wiesbaden gezeigt.

2011 gewann Jeckel zusammen mit ihrem Mann den Wettbewerb zur Neugestaltung des Faulbrunnens am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden. Nach jahrelangem Stillstand und Finanzierungsproblemen zogen sich die beiden Künstler jedoch enttäuscht von dem Projekt der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden zurück.[10]

Im Jahr 2018 schuf sie für das Festival Poesie im Park[11] im Schlosspark in Biebrich eine mehrteilige Installation, in der sie sich mit den Texten von Virginia Woolf auseinandersetzte.[12]

Literatur Bearbeiten

  • Pace - Maker: Malerei, Ausst.-Kat. Wiesbaden 1995, hg. vom Nassauischen Kunstverein Wiesbaden, ISBN 978-3940099303.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. [1] Internetauftritt des Förderverein Netzwerk Stelen der Toleranz, abgerufen am 12. Januar 2019
  2. [2] Informationen über die Künstlerin auf der Seite der Galerie e.artis in Chemnitz, abgerufen am 12. Januar 2019
  3. [3] Homepage des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden, abgerufen am 12. Januar 2019
  4. [4] Bericht über die Ausstellung in Wehen, abgerufen am 12. Januar 2019
  5. [5] Bericht von Focus Online über die Ausstellung in Wiesbaden, abgerufen am 12. Januar 2019
  6. [6] Bericht auf der Homepage von Kristina Schröder MdB, abgerufen am 12. Januar 2019
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihk-wiesbaden.de Dokumentation auf der Homepage der IHK Wiesbaden, abgerufen am 12. Januar 2019
  8. [7] Homepage des Vereins, abgerufen am 12. Januar 2019
  9. [8] Informationen auf der Website des Unternehmens, abgerufen am 18. Januar 2019
  10. [9] Bericht des Wiesbadener Kurier über das Wettbewerbsverfahren zur Gestaltung des Faulbrunnenplatzes, abgerufen am 12. Januar 2019
  11. [10] Internetauftritt des Kunstfestivals, abgerufen am 12. Januar 2019
  12. [11] Bericht des Wiesbadener Tagblatt über das Festival und die Installation, abgerufen am 12. Januar 2019