Kersten Miles

Bürgermeister von Hamburg (1378–1420)

Kersten Miles (* um 1340 in Hamburg; † 1420 ebenda) wurde 1374 Hamburger Ratsherr und war von 1378 bis 1420 Hamburger Bürgermeister.

Kersten Miles an der Kersten-Miles-Brücke in Hamburg (Landungsbrücken)

Leben Bearbeiten

Miles war ein Sohn des Hamburger Ratsherrn Christianus Miles († 1369). Der Hamburger Bürgermeister Johannes Miles († 1360) war sein Großvater. Kersten Miles war in zweiter Ehe mit einer Frau namens Hezeke, in dritter Ehe mit einer Frau namens Grete verheiratet. Mit Hezeke hatte er die gemeinsame Tochter Ida, mit Grete die gemeinsame Tochter Hezeke. Beide Töchter waren Nonnen im Kloster Harvestehude und bekamen eine Rente von ihrem Vater.[1] Der Sohn Christianus Miles († 1426) wurde im Jahr 1420 Hamburger Ratsherr.

Nach Kersten Miles wurde die Kersten-Miles-Brücke in Hamburg, die Kersten-Miles-Straße in Cuxhaven sowie eine Vielzahl Schiffe und Boote benannt.

Schaffen Bearbeiten

Kersten Miles war ein Zeitgenosse Störtebekers und an dessen Hinrichtung beteiligt. Der Legende nach soll Störtebeker von Kersten Miles zugesagt worden sein, dass all jene Männer überleben dürften, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeizugehen vermochte. An elf Männern schritt der Geköpfte vorbei, bevor ihm der Henker den Richtblock vor die Füße warf (laut einigen Quellen ihm ein Bein stellte). Nach dem Sturz des Piraten brach der Bürgermeister allerdings sein gegebenes Versprechen, und alle 73 Seeräuber wurden enthauptet.

Während Miles Amtszeit wurde 1410 der Hamburger Bürger Hein Brand auf Veranlassung Herzog Johanns von Sachsen-Lauenburg wegen Beleidigung verhaftet, musste aber aufgrund von Verfahrensfehlern wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Umstände dieser unrechtmäßigen Verhaftung waren einer der Auslöser zur Verabschiedung der ersten Verfassung der Stadt Hamburg.[2]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kersten Miles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Silke Urbanski: Geschichte des Klosters Harvestehude – „In valle virginum“: wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung eines Nonnenklosters bei Hamburg 1245–1530. Veröffentlichung des Hamburger Arbeitskreises für Regionalgeschichte, S. 242.
  2. Rudolf Nehlsen: Hamburgische Geschichte nach Quellen und Urkunden. Band 1. Lafrentz, Hamburg 1896, S. 168–170.
  3. Hans Schröder: Finke (Johann Paul). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 2, Nr. 1025. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1854, OCLC 165098713 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg [abgerufen am 16. Dezember 2014]). Faksimile] auf den Seiten der [[Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg] (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schroeder.sub.uni-hamburg.de