Der Keprnický potok, auch Bystrý potok (deutsch Vitseifen, am Oberlauf Nikischbach) ist ein linker Nebenfluss der Bělá in Tschechien.

Keprnický potok
Vitseifen
Der Oberlauf von Keprnický potok

Der Oberlauf von Keprnický potok

Daten
Lage Tschechien
Flusssystem Oder
Abfluss über Bělá → Glatzer Neiße → Oder → Stettiner Haff
Quelle Nordhang des Keprník im Altvatergebirge, Tschechien
50° 10′ 45″ N, 17° 11′ 59″ O
Quellhöhe 1290 m n.m.
Mündung in Dolní Domašov in die BěláKoordinaten: 50° 9′ 43″ N, 17° 11′ 51″ O
50° 9′ 43″ N, 17° 11′ 51″ O
Mündungshöhe 510 m n.m.
Höhenunterschied 780 m
Sohlgefälle 12 %
Länge 6,6 km
Einzugsgebiet 15,31 km²
Abfluss MQ
318 l/s

Verlauf Bearbeiten

Der Keprnický potok entspringt in drei Quellbächen am Nordhang des Keprník (1422 m) im Altvatergebirge. Seine Quellen befindet sich im Naturreservat Šerák-Keprník. Der Bach verläuft zunächst nach Nordosten und ändert am westlichen Fuße des Šerák, (1350 m) seine Richtung nach Osten. Unterhalb des Blasebalgs (Šumný) bildet der Keprnický potok eine tiefe Schlucht, in der die Chata Výrovka (Brandlehnbaude) liegt. An den Kuppen Nad Výrovkou (813 m) und Kieferhübels (Domašovský kopec, 663 m) ziehen sich linksseitig des Baches mehrere Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls hin. Im Ortsteil Dolní Domašov der Gemeinde Bělá pod Pradědem (Waldenburg) mündet der Keprnický potok nach 6,6 Kilometern gegenüber der Einmündung des Borový potok (Kienseifen) in die Bělá.

Geschichte Bearbeiten

Während des Zweiten Weltkrieges wurde am Zusammenfluss des Rödischbaches und Nikischbaches zum Vitseifen eines von insgesamt 40 Gefangenenlagern im Gesenke errichtet. Interniert waren hier 100 Russen, die Forstarbeit leisten mussten. Zwischen 1941 und 1942 starben im Lager Vietseifen 36 Gefangene an Typhus.

Nach Kriegsende fand das Lager Rudohoří eine neue Verwendung als Internierungslager für Sudetendeutsche.

1960 entstand gegenüber dem ehemaligen Lager zum Gedenken an die verstorbenen Russen der Waldfriedhof Rudohoří. Außerhalb des Waldfriedhofs befinden sich seit 2003 auf einem weiteren Friedhof die Gräber von neun im Internierungslager verstorbenen Sudetendeutschen.

Zuflüsse Bearbeiten

  • Rudohorský potok (Rödischbach) (r), am Waldfriedhof Rudohoří

Weblinks Bearbeiten