Kelheimwinzer

Ortsteil der Stadt Kelheim in Niederbayern

Kelheimwinzer ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Kelheim[1] und eine Gemarkung im niederbayerischen Landkreis Kelheim.[2] Bis 1978 bestand die Gemeinde Kelheimwinzer.

Kelheimwinzer
Kreisstadt Kelheim
Koordinaten: 48° 55′ N, 11° 55′ OKoordinaten: 48° 54′ 51″ N, 11° 54′ 50″ O
Höhe: 342 m ü. NHN
Einwohner: 1604 (12. Nov. 2018)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 93309
Vorwahl: 09441
Kelheimwinzer mit der alten Pfarrkirche St. Jakobus
Kelheimwinzer mit der alten Pfarrkirche St. Jakobus

Lage Bearbeiten

Das Pfarrdorf Kelheimwinzer liegt an der Donau etwa drei Kilometer östlich vom Kelheimer Ortskern zwischen der Donau im Süden und der Kreisstraße KEH 38 im Norden.

Geschichte Bearbeiten

Am 10. Mai 1138 erhielt das Chorherrenstift Rohr ein Gut mit mehreren Hofstätten und Weinbergen in Kelheimwinzer, dem im Verlauf des 12. Jahrhunderts weitere Güter folgten.

Im Salbuch von Stift Niedermünster zu Regensburg von 1444 wird auf ein altes Recht von 1311 verwiesen, wonach die Weinzierl von Kelheimwinzer und Herrnsaal, soweit sie Grundholden des Stifts waren, ihr eigenes Gewächs (den Baierwein) auf ihrem Grund ausschenken durften. 1484, 1497, 1527 und 1585 gab es Streit um das Schankrecht in Kelheimwinzer.

1472 erhielt Kelheimwinzer ein Frühmessbenefizium. Das Kuratbenefizium gehörte bis zur Pfarreierhebung 1924 zur Pfarrei Obersaal. Kelheimwinzer wurde häufig von Überschwemmungen heimgesucht. Ein Stich von Michael Wening um 1700 zeigt das damalige Schloss Kelheimwinzer des Stifts Niedermünster.

Die Gemeinde Kelheimwinzer im Bezirksamt Kelheim bestand 1871 aus den Orten Frauenhäusl, Goldberg, Irlbrunn und Kelheimwinzer.[3] 1840 hatte Kelheimwinzer 45 Häuser und 212 Einwohner. Zwischen 1939 und 1946 stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde von 385 auf 521.[4] 1964 wurde der Gemeindeteil Goldberg in die Stadt Kelheim umgegliedert.[5] Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Kelheimwinzer im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Kelheim eingegliedert.[5]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Neue Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. Sie wurde 1956 erbaut.
  • Alte Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. Die Chorturmkirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert.

Bildung und Erziehung Bearbeiten

  • Grundschule Kelheimwinzer
  • Katholischer Kindergarten St. Elisabeth Kelheimwinzer

Vereine Bearbeiten

  • Freiwillige Feuerwehr Kelheimwinzer. Sie wurde 1893 gegründet.
  • SV Kelheimwinzer. Er wurde am 22. April 1966 gegründet.
  • Katholischer Frauen- und Mütterverein Kelheimwinzer-Herrnsaal
  • Schützenverein Winzerer Fähndl e. V.
  • Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Kelheimwinzer/Herrnsaal. Er wurde 1958 wiedergegründet.
  • Oldtimerfreunde Winzerberg e. V (2014)

Literatur Bearbeiten

  • Hans Wagner: Von der Frühmeß zur Pfarrei. 500 Jahre Seelsorgestelle Kelheimwinzer 1482-1982 ; Heimatgeschichte Kelheimwinzer/Herrnsaal, Eigenverl., Kelheimwinzer 1982 (Digitalisat).
  • Theodor Häußler: Weinbau in Altbayern: der Baierwein einst und heute, Books on Demand 2008, ISBN 978-3-8370-4352-5.
  • Andreas Otto Weber: Studien zum Weinbau der altbayerischen Klöster im Mittelalter. Altbayern – österreichischer Donauraum – Südtirol, Franz Steiner Verlag 1999, ISBN 978-3-515-07290-8.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kelheimwinzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadt Kelheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. September 2021.
  2. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 503, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 58, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  5. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 62–63, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Kelheim; Fußnote 10).