Katrin Helling-Plahr

deutsche Politikerin (FDP), MdB

Katrin Helling-Plahr (* 2. April 1986 in Hagen) ist eine deutsche Politikerin (FDP) und Rechtsanwältin. Sie ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Katrin Helling-Plahr (2018)

Leben Bearbeiten

Nach Ende ihrer Schulzeit begann Katrin Helling-Plahr 2005 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Nach dem Rechtsreferendariat und zweitem Staatsexamen ist sie seit 2013 als Rechtsanwältin tätig. Von 2014 bis 2015 absolvierte sie ein postgraduales LL.M-Studium mit Schwerpunkt Medizinrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2017 ist sie Fachanwältin für Medizinrecht.[1]

Politischer Werdegang Bearbeiten

 
Helling-Plahr im Deutschen Bundestag, 2020

Katrin Helling-Plahr ist seit 2005 Mitglied der Freien Demokraten.

Sie übte verschiedene Funktionen bei den Jungen Liberalen sowie den Freien Demokraten aus.

Sie war im Kreisvorstand der Hagener FDP sowie im Bezirksvorstand der FDP Westfalen-West. Von 2009 bis 2017 saß sie im Rat der Stadt Hagen und war seit 2014 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Ratsgruppe. Aufgrund ihrer Wahl in den Deutschen Bundestag verzichtete sie auf das Mandat im Rat der Stadt Hagen. Von 2012 bis 2014 war sie Mitglied im Landesvorstand der FDP Nordrhein-Westfalen und von 2011 bis 2012 Mitglied im Bundesvorstand der Freien Demokraten. Seit 2020 ist sie wieder Mitglied des Landesvorstandes der FDP von Nordrhein-Westfalen, seit Januar 2023 ist sie eine der stellvertretenden Landesvorsitzenden der FDP NRW.[2] Von 2011 bis 2014 gehörte sie als stellvertretende Bundesvorsitzende für Organisation dem Bundesvorstand der Jungen Liberalen an.[3]

Nach der Bundestagswahl 2021 gehörte sie der Verhandlungsgruppe der Freien Demokraten an, die den Koalitionsvertrag der ersten Ampelkoalition, bestehend aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Demokraten, auf Bundesebene verhandelte.[4]

19. Legislaturperiode (2017–2021) Bearbeiten

Zur Bundestagswahl 2017 trat Helling-Plahr als FDP-Kandidatin im Wahlkreis Hagen – Ennepe-Ruhr-Kreis I an und wurde über den Platz 17 der Landesliste der FDP Nordrhein-Westfalen in den 19. Deutschen Bundestages gewählt.

Helling-Plahr ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.[5] Weiterhin ist sie stellvertretendes Mitglied im Wahlausschuss und dem Unterausschuss Globale Gesundheit.[6] Darüber hinaus ist sie Obfrau ihrer Fraktion im Parlamentarischen Begleitgremium COVID-19-Pandemie.[7]

20. Legislaturperiode (seit 2021) Bearbeiten

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde Helling-Plahr über die Landesliste wieder in den Deutschen Bundestag gewählt.[8] Helling-Plahr ist ordentliches Mitglied im Rechtsausschuss (Deutscher Bundestag) und im Richterwahlausschuss, der die Berufsrichter an den Bundesgerichten (ausgenommen dem Bundesverfassungsgericht) wählt.[9][10] Darüber hinaus ist sie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, im Wahlausschuss[11] und im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der nunmehr nur noch als Familienausschuss firmiert.[12][13]

Sie ist die rechtspolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag.[14]

Inhaltliche Schwerpunkte Bearbeiten

Katrin Helling-Plahr legt ihren Schwerpunkt auf Rechts- und Gesundheitspolitik. In der Rechtspolitik befasst sie sich vor allem mit Medizinrecht und Familienrecht.[15] In der Gesundheitspolitik liegt ihr Fokus insbesondere auf medizinethischen Fragestellungen. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2020 zugunsten eines selbstbestimmten Sterbens ging die Initiative zu einem Sterbehilfegegesetz im Wesentlichen von ihr aus. So präsentierte sie im 19. deutschen Bundestag zusammen mit Karl Lauterbach (SPD) und Petra Sitte (Die Linke) einen Gesetzesentwurf diesbezüglich.[16] Dieser Entwurf fiel der Diskontinuität anheim. Ein von ihr in der folgenden Legislaturperiode mit eingebrachter ähnlicher Entwurf wurde am 6. Juli 2023 im Bundestag ebenso wie ein u. a. von Lars Castellucci eingebrachter Gegenentwurf abgelehnt.[17]

Privates Bearbeiten

Katrin Helling-Plahr ist verheiratet und Mutter zweier Söhne.[16]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Katrin Helling-Plahr – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rechtsanwälte Helling - Katrin Helling-Plahr. Abgerufen am 16. Mai 2018.
  2. Landesvorstand der FDP NRW | FDP NRW. Abgerufen am 6. März 2022.
  3. Bundestagsabgeordnete – junge liberale e.V. In: junge liberale e.V. (julis.de [abgerufen am 16. Mai 2018]).
  4. Zuständigkeiten der FDP-Arbeitsgruppen für die Koalitionsverhandlungen | FDP. Abgerufen am 8. März 2022.
  5. Deutscher Bundestag - Katrin Helling-Plahr. In: Deutscher Bundestag. (bundestag.de [abgerufen am 16. Mai 2018]).
  6. Deutscher Bundestag - Wahlausschuss. In: Deutscher Bundestag. (bundestag.de [abgerufen am 16. Mai 2018]).
  7. Deutscher Bundestag - Katrin Helling-Plahr. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  8. Gewählte in Landeslisten der Parteien – NRW. In: Bundeswahlleiter. Abgerufen am 28. September 2021.
  9. Stenografischer Bericht der 14. Sitzung des 20. Deutschen Bundestages vom 27. Januar 2022. In: Stenographische Berichte. Deutscher Bundestag, 27. Januar 2022, abgerufen am 8. März 2022.
  10. Wahlvorschlag der Fraktion der FDP Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Ausschusses für die Wahl der Richter der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes (Richterwahlausschuss). In: Drucksache 20/500. Deutscher Bundestag, 26. Januar 2022, abgerufen am 8. März 2022.
  11. Deutscher Bundestag - Wahlausschuss. Abgerufen am 6. März 2022.
  12. Deutscher Bundestag - Familienausschuss. Abgerufen am 6. März 2022.
  13. Deutscher Bundestag - Katrin Helling-Plahr. Abgerufen am 6. März 2022.
  14. Besetzung der Sprecherposten | FDP Bundestagsfraktion. Abgerufen am 6. März 2022.
  15. Deutscher Bundestag: Stenografscher Bericht 20. Sitzung. S. 1702B ff., abgerufen am 16. Mai 2018.
  16. a b Cornelia Schmergal: Sterbehilfe: Warum kämpft eine 34-Jährige für das Recht auf einen selbstbestimmten Tod? In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  17. tagesschau.de: Gesetzentwürfe zu Sterbehilfe im Bundestag gescheitert. Abgerufen am 6. Juli 2023.