Karsten Kroon

niederländischer Radrennfahrer

Karsten Kroon (* 29. Januar 1976 in Dalen, Coevorden) ist ein ehemaliger niederländischer Radrennfahrer. Er galt als Klassikerspezialist.[1] Zu seinen größten Erfolgen zählen zwei Siege bei Rund um den Henningerturm und ein Etappensieg bei der Tour de France.

Karsten Kroon
Karsten Kroon (2014)
Karsten Kroon (2014)
Zur Person
Geburtsdatum 29. Januar 1976
Nation Niederlande Niederlande
Disziplin Straße
Fahrertyp Klassikerspezialist
Körpergröße 180 cm
Renngewicht 67 kg
Internationale Team(s)
1999–2005
2006–2009
2010–2011
2012–2014
Rabobank
Team CSC / Team Saxo Bank
BMC Racing Team
Tinkoff-Saxo
Wichtigste Erfolge

eine Etappe Tour de France 2002
Rund um den Henninger-Turm 2004 und 2008

Letzte Aktualisierung: 4. Dezember 2015

Karriere Bearbeiten

Noch bevor Kroon im Jahre 1999 seinen ersten Vertrag bei einem internationalen Radsportteam, dem niederländischen Rabobank-Team, erhielt, gewann er u. a. 1996 das Eintagesrennen Ronde van Drenthe, 1997 den Vlaamse Pijl und 1998 das Etappenrennen Ster der Beloften. Sein erster Sieg für Rabobank gelang ihm 2001 beim Grand Prix Kanton Aargau.

Seine bedeutendsten Karriereerfolge waren ein Tour de France-Etappensieg und zwei Siege bei Rund um den Henningerturm: Bei der achten Etappe der Tour de France 2002 gewann er den Sprint einer Ausreißergruppe, die sich bereits 108 Kilometer vor dem Ziel gebildet hatte.[2] Bei Rund um den Henningerturm 2004 setzte er sich im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe gegen Danilo Hondo durch.[3] Zwei Jahre später wechselte er zum Team CSC und wiederholte den Sieg im Henningerrennen 2008 im Sprint einer neunköpfigen Gruppe gegen Davide Rebellin.[4]

Kroon nahm im Laufe seiner Karriere auch am Giro d’Italia und an der Vuelta a España teil und trug bei allen Grand Tours zwischenzeitlich das Trikot des Führenden in der Bergwertung tragen; bei der Italien-Rundfahrt 2000 sogar über 13 Tage hinweg. Sein bestes Endergebnis erzielte er bei der Vuelta 2007 als 52. der Gesamtwertung. Im Straßenrennen der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen sowie 2008 in Peking. 2004 wurde er 52.

Bei der Vuelta a España 2011 stürzte Kroon während der 14. Etappe eine 30 Meter hohe Böschung hinunter, brach sich einen Arm und musste anschließend aufgeben.[5]

Nachdem Kroon 2010 und 2011 für das BMC Racing Team fuhr, kehrte er 2012 zur Mannschaft von Bjarne Riis, die jetzt nicht mehr Team CSC , sondern Team Saxo Bank hieß, als Kapitän für die Klassiker in den Ardennen zurück,[6] konnte aber in diesen Jahren bis zu seinem Karriereende nach Ablauf der Saison 2014 keine besonderen Ergebnisse mehr erreichen.

Im Jahr 2015 begann Kroon eine Tätigkeit als Kommentator beim Sportsender Eurosport.[7]

Am 24. April 2017 gestand Kroon öffentlich "für eine kurze Periode" seiner Karriere Doping benutzt zu haben. Vorausgegangen war ein Bericht der niederländischen Tageszeitung AD, der er gegenüber im Rahmen eines Gesprächs über eine Kommentatorenrolle beim Giro d’Italia 2017 Doping zugegeben habe. Man habe mit der Veröffentlichung gewartet, weil Kroon zunächst angegeben habe, sich selbst offenbaren zu wollen.[7]

Erfolge Bearbeiten

1996
1997
1998
2001
2002
2003
2004
2006
2008

Grand-Tour-Platzierungen Bearbeiten

Grand Tour2000200120022003200420052006200720082009201020112012201320142015
  Giro d’ItaliaGiro103DNF
  Tour de FranceTour146115135138143
  Vuelta a EspañaVuelta107527276DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Von Hushovd bis Schleck - wer 2014 seine Karriere beendete. radsport-news.com, 8. Januar 2015, abgerufen am 20. August 2016.
  2. Niederländer Kroon gewinnt 8. Etappe. radsport-news.com, 14. Juli 2002, abgerufen am 20. August 2016.
  3. Kroon gewinnt «Rund um den Henninger Turm». radsport-news.com, 1. Mai 2004, abgerufen am 20. August 2016.
  4. Kroon krönt sich zum zweiten Mal. radsport-news.com, 1. Mai 2008, abgerufen am 20. August 2016.
  5. Kroon stürzte 30 Meter eine Böschung hinunter. radsport-news.com, 4. September 2011, abgerufen am 20. August 2016.
  6. Kroon returns to Saxo Bank. cyclingnews.com, 7. Oktober 2011, abgerufen am 20. August 2016 (englisch).
  7. a b Kroon gesteht unter Druck: Auch er hat gedopt. In: radsport-news.com. 24. April 2018, abgerufen am 24. April 2018.

Weblinks Bearbeiten