Karl Georg Hase

1786 bis 1862 Beruf/Funktion Jurist ; Hofadvokat und Stadtdirektor in Jena Konfession lutherisch Namensvarianten Hase, Karl Georg

Karl Georg Hase (* 19. August 1786 in Niederroßla; gest. 30. Januar 1862 in Weimar) war Oberbürgermeister in Weimar und auch Stadtdirektor.[1] Hase entstammte der Adelsfamilie Hase.

Grabmal von Karl Georg Hase auf dem Historischen Friedhof Weimar

Hase war Jurist und seit 1808 Hofadvokat.[2] So kam er auch mit Goethe zusammen. Hase wurde jedenfalls mehrfach erwähnt. Das war keineswegs auf das Dienstliche beschränkt. So gibt es ein Zeugnis vom Donnerstag, den 30. März 1826, demzufolge Hase bei Goethe zugegen war, aber auch Johann Peter Eckermann.[3] Ein weiteres von 1825 erwähnt ihn als „Dichter“, wo im Goetheschen Haus Lieder gesungen und Gedichte vorgetragen wurden, die die Gäste zu Ehren von Goethes 50. Jahrestag seiner Ankunft darbrachten.[4] Auch zu Geburtstagen Goethes war das der Fall.[5]

Seine Amtszeit als Oberbürgermeister der Stadt Weimar währte von 1838 bis 1850. Nach dem Brand des Rathauses 1837 wurde Weimar unter seine kommissarische Verwaltung gestellt. Seit 1841 war Hase auch Landesdirektionsrat. Die Pensionierung erfolgte 1851. In diese Zeit fallen auch der Auf- und Ausbau des Bahnnetzes in Weimar. Zusammen mit Lorenz Oken wandte er sich gegen die Beschränkung der Pressefreiheit 1818 durch die Weimarer Regierung.[6] Das dürfte im Zusammenhang mit dem Wartburgfest 1817 und dessen Auswirkungen gestanden haben. Auch später setzte er sich für die Pressefreiheit ein. Im Jahre 1831 wandte er sich an den weimarischen Landtag mit einer entsprechenden Petition.[7] In seiner Amtszeit begann das sogenannte Silberne Zeitalter Weimars. 1848 sorgte er für eine Bürgergarde in Weimar.[8] Hase war seit 1831 im Vorstand des Lesemuseums.[9] Sein Nachfolger als Weimarer Bürgermeister wurde Wilhelm Christian Friedrich Bock, Amtszeit 1851–1866. Im Jahre 1832 verfasste Hase eine Schrift über den Weimarer Landtag.[10]

Sein Grab befindet sich auf dem Historischen Friedhof Weimar. Dem an einer Wandstelle befindlichen Stein zufolge war er mit Henriette Hase, geb. Thumhard (1793–1875), verheiratet.[11][12]

Skulptur eines ruhenden Hasen im Hasenwäldchen

Ihm zu Ehren wurde im Weimarer Süden das Hasenwäldchen angelegt.[13] Das Weimarische Staatshandbuch u. a. von 1855 weist Hase als Ober-Bürgermeister und Stadtdirektor mit den Rechten und Prärogativen eines wirklichen Rathes – meint wohl Geheimrat – und Inhaber hoher Orden aus.[14]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Karl Alfred von Hase: Unsre Hauschronik, Geschichte der Familie Hase in vier Jahrhunderten, Leipzig: Breitkopf und Härtel, 1898, S. 60–69. (digital.ub.uni-duesseldorf.de, digital.ub.uni-leipzig.de), S. 64.
  2. Vermerk zu Hase als Briefschreiber an Goethe 1825 bei der Klassikstiftung
  3. Goethes Gespräche Biedermannsche Ausgabe, Bd. 3/2: Gespräche der Jahre 1825–1821, hrsg. von Wolfgang Herwig, München 1998, S. 32.
  4. Goethes Gespräche Biedermannsche Ausgabe, Bd. 3/1: Gespräche der Jahre 1817–1825, hrsg. von Wolfgang Herwig, München 1998, S. 848.
  5. Schriften Hases in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
  6. offener Brief Hases und Okens in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
  7. Karl Georg Hase: Für die Petition an den Landtag zu Weimar, die unbeschränkte Preßfreiheit, mit Vorbehalt eines freisinnigen Preßgesetzes auf den Grund eines Geschwornengerichts u. d. Oeffentlichkeit der Landtagssitzungen Betr. Verlag Friedrich Frommann, Jena 1831.
  8. Bekanntmachung Indem wir den ... Bürgern und Einwohnern für den geleisteten Beistand ... unsern Dank aussprechen ... Aufforderung zu Bildung einer Bürgergarde ... Weimar, am 9. März 1848.
  9. Mitteilungen zu Hase in der Klassikstiftung
  10. Karl Georg Hase: Der Weimarische Landtag von 1832, Jena 1832.
  11. https://billiongraves.de/grave/Karl-Georg-Hase/31055617
  12. Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der historische Friedhof zu Weimar. RhinoVerlag, Ilmenau 2011, S. 26. ISBN 978-3-939399-08-7.
  13. Art. Hases Ruh, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 189.
  14. Weimarer Staatshandbuch von 1855, S. 309.