Karl Friedrich Müchler

deutscher Schriftsteller

Karl Friedrich Müchler (* 2. September 1763 in Stargard in Pommern; † 12. Januar 1857 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben Bearbeiten

Karl Friedrich Müchler wurde als Sohn des Pädagogen und Publizisten Johann Georg Müchler in der Stadt Stargard in Hinterpommern geboren. Er hatte in Berlin Rechtswissenschaften studiert und begann 1785 eine Laufbahn im preußischen Verwaltungsdienst. 1794 wurde er zum Kriegsrat ernannt.

Nach der Niederlage Preußens 1806 im Krieg gegen die Streitmacht Napoleon Bonapartes wandte sich Müchler der Schriftstellerei zu. Als überzeugter preußischer Patriot verfasste er in erzieherischer Absicht Lyrik und Prosa. In Berlin schloss er sich einer Freimaurerloge an.

1814 wurde Müchler zum Polizeidirektor beim Generalgouvernement Dresden berufen. Im selben Jahr redigierte er die Zeitschrift Das erwachte Europa. Er verfasste Anekdoten, Denksprüche und andere Schriften witzig-belehrenden Inhalts, die unter anderem an Frauen und Jugendliche gerichtet waren. Er war 1799–1804 mit der Schriftstellerin Karoline Woltmann verheiratet.

Karl Friedrich Müchler starb 1857 im Alter von 93 Jahren in Berlin und wurde auf dem Luisenstädtischen Friedhof beigesetzt. Sein Grab ist nicht erhalten geblieben.[1] Nach Karl Friedrich Müchler wurde eine in Dortmund ansässige Privatschule, die Karl-Müchler-Schule, benannt.[2]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Taschenbuch für alle deutsche Frauen, 1801.
  • Gedichte, niedergelegt auf dem Altar des Vaterlandes, 1813.
  • Sittenbilder in Fabeln und Erzählungen für die Jugend, 1829.
  • (Karl Friedrich Müchler): Anekdotenlexikon für Leser mit Geschmack. 2 Bde., 1 Supplementbd. Berlin: Siegismund Friedrich Hesse 1784/85.
  • Kriminalgeschichten. Aus gerichtlichen Akten gezogen. Mit einem Nachwort hg. von Alexander Košenina. (= ''Die Anderen Klassiker'') Hannover: Wehrhahn Verlag 2018. ISBN 978-3-86525-540-2.

Literatur Bearbeiten

  • Franz BrümmerMüchler, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 438 f.
  • Ernst Weber: Müchler, Karl Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 261 f. (Digitalisat).
  • Müchler (K. F.). In: Georg Christoph Hamberger, Georg Meusel (Hrsg.) Das gelehrte Teutschland – Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Band 18. Lemgo 1821, S. 745–747.
  • Alexander Košenina: Kriminalanekdote. Literarisiertes Rechtswissen bei Kleist, Meißner und Müchler. In: Michael Bies, Michael Gamper, Ingrid Kleeberg (Hrsg.): Gattungs-Wissen. Wissenspoetologie und literarische Form. Göttingen 2013, 96–108.
  • Alexander Košenina: Anthropologische Kriminalfallgeschichte. Karl Müchlers Diebstahl aus kindlicher Liebe und Goethes Ferdinand-Erzählung. In: Alexander Košenina, Carsten Zelle (Hrsg.): Kleine anthropologische Prosaformen der Goethezeit (1750–1830). Hannover 2011, S. 255–270.

Weblinks Bearbeiten

Wikisource: Karl Müchler – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006, S. 81.
  2. Karl Müchler Schule