Karczów (Dąbrowa)

Dorf in Polen

Karczów (dt. Schönwitz, 1945–1948 Synowice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Das Dorf liegt in der Gemeinde Dambrau (Dąbrowa) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Karczów
Schönwitz
?
Karczów Schönwitz (Polen)
Karczów
Schönwitz (Polen)
Karczów
Schönwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Oppeln
Gmina: Dambrau
Geographische Lage: 50° 42′ N, 17° 47′ OKoordinaten: 50° 42′ 8″ N, 17° 46′ 56″ O
Höhe: 160 m n.p.m.
Einwohner: 644 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 46-073
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK94 ZgorzelecKorczowa
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Karczów liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Dambrau und neun Kilometer westlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Karczów liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene).Durch das Dorf verläuft die Droga krajowa 94.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Karczów sind im Nordwesten Skarbiszów (Karbischau), im Südwesten Dąbrowa (Dambrau) und im Westen Ciepielowice (Scheppelwitz). Im Südosten liegt der zur Stadt Oppeln gehörende Ort Wrzoski (Wreske).

Geschichte Bearbeiten

 
Gutshof Schönwitz

Das Dorf Schönwitz wurde vermutlich bereits im 13. Jahrhundert nach deutschem Recht gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1350 als Schenewitz.[2] 1471 wird der Ort als Schönwitz erwähnt. 1594 wird in Schönwitz eine Kirche erbaut. 1679 wird eine Villa Szenowic erwähnt. 1686 wurde das Dorf als Schneowicz und 1687 als Schoenowitz erwähnt.[3]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schönwitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1743 und 1783 wurde der Ort als Schönwitz registriert.[3] 1783 bestanden im Dorf 19 Bauern-, 30 Gärtner- und 18 Häuslerstellen sowie 421 Einwohner. 1791 wird im Ort durch den Gutsherrn von Tschirsky ein Schloss erbaut.[4]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Schönwitz ab 1816 zum Landkreis Falkenberg O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, eine katholische Kirche, eine Brauerei, eine Brennerei und 91 Häusern. Im gleichen Jahr lebten in Schönwitz 782 Menschen, davon 358 katholisch.[5] 1855 lebten 792 Menschen im Ort. 1865 zählte das Dorf 16 Bauern, 32 Gärtner- und 43 Häuslerstellen sowie 389 Einwohner. Die einklassige evangelische Schule wurde im gleichen Jahr von 92 Kindern besucht.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Schönwitz gegründet, welcher aus den Landgemeinden Schönwitz und dem Gutsbezirk Schönwitz bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Walter in Schönwitz.[6] Letzte Eigentümer des Ritterguts Schönwitz waren Berndt und Rosemarie v. Wichelhaus (geb. v. Treu). 1885 zählte Schönwitz 651 Einwohner.[7] 1891 wurde die evangelische Pfarrei Schönwitz/Dambrau gegründet. Im gleichen Jahr wurde die evangelische Kirche im Ort durch die Unterstützung der Familie v. Wichelhaus erbaut.[4]

1933 lebten 793 Menschen in Schönwitz. 1939 lebten dort 794 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Falkenberg O.S.[8]

Die Rote Armee rückte bereits am 24. Januar 1945 in Schönwitz ein. Wochenlang befand um Schönwitz die Front.[4] Danach kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde zunächst in Synowice umbenannt und der Gmina Dąbrowa angeschlossen. Die verbliebene deutsche Bevölkerung wurde im Juni 1946 vertrieben.[4] 1948 erfolgte die Umbenennung des Dorfes in Karczów. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln.[9] 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die römisch-katholische Mariä-Himmelfahrt-Kirche wurde am 6. Dezember 1906 geweiht. Eine Kirche in Schönwitz wurde bereits 1447 erwähnt. Die Kirche wurde im neoromanischen Stil erbaut.
  • Die evangelische Kirche wurde 1891 erbaut. Der evangelische Friedhof wurde 1840 angelegt.
  • Das neobarocke Schloss Schönwitz wurde im Jahr 1880 erbaut. Heute ist er mit dem angrenzenden denkmalgeschützten Park im Eigentum der Technischen Universität Opole.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Karczów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX-Datei, polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 7. August 2019
  2. a b Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1137.
  3. a b Geschichte von Karczów
  4. a b c d Heimatverein des Kreises Falkenberg O/S: Heimatbuch des Kreises Falkenberg in Oberschlesien. Scheinfeld, 1971. S. 233–234
  5. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 607.
  6. Territorial Amtsbezirk Schönwitz
  7. Kreis Falkenberg O.S.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Falkenberg (poln. Niemodlin). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Geschichte der Gemeinde Dambrau