Kaliumwolframat

chemische Verbindung

Kaliumwolframat ist eine anorganische chemische Verbindung des Kaliums aus der Gruppe der Wolframate.

Strukturformel
Elementarzelle von Kaliumwolframat
_ K+ 0 _ W6+0 _ O2−
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

C2/m (Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12

Gitterparameter
  • a = 12,39 Å
  • b = 6,105 Å
  • c = 7,560 Å
  • β = 115,96°[1]
Allgemeines
Name Kaliumwolframat
Andere Namen
  • Kaliumwolframoxid
  • Dikaliumwolframat
Summenformel K2WO4
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-60-5
EG-Nummer 232-215-2
ECHA-InfoCard 100.029.287
PubChem 3084032
Wikidata Q4124794
Eigenschaften
Molare Masse 326,03 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

3,12 g·cm−3 (25 °C)[3]

Schmelzpunkt

921 °C[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 319​‐​335
P: 261​‐​280​‐​305+351+338​‐​304+340​‐​405​‐​501[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Kaliumwolframat kann unter anderem durch Reaktion von Calciumwolframat mit Kaliumfluorid gewonnen werden.[5]

 

Es entsteht auch beim Schmelzen von Kaliumpyrosulfat mit Wolframsäure.[6]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Kaliumwolframat ist ein farb- und geruchloser Feststoff,[2] der löslich in Wasser ist. Es existiert auch ein Dihydrat.[4] Kaliumwolframat besitzt bei Normalbedingungen eine Kristallstruktur mit der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12.[1] Es existieren jedoch noch zwei weitere Modifikationen bei Normaldruck und eine Hochdruckvariante. Erstere bilden sich bei 375 °C bzw. 455 °C, wobei letztere eine hexagonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194 besitzt. Die Hochdruckvariante besitzt eine monokline Kristallstruktur.[7]

Verwendung Bearbeiten

Kaliumwolframat wird bei der Nutzung von Solarenergie und in der Wasseraufbereitung eingesetzt. Es wird auch als Fällungsmittel für Alkaloide, in der Wolframgewinnung und als analytisches Reagens verwendet. Ferner wird es Brennstoffzellen mit geschmolzenem Karbonat hinzugefügt, um die Korrosion von Edelstahlteilen zu verzögern und das Sintern der Anode zu verhindern.[2]

Verwandte Verbindungen Bearbeiten

Mit K0,33WO3,165 und Kaliumdiwolframat K2W2O7 sind mindestens zwei weitere Kaliumwolframate neben K2WO4 bekannt.[8][9]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b A. S. Koster, F. X. N. M. Kools, G. D. Rieck: The crystal structure of potassium tungstate, K2WO4. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. Band 25, Nr. 9, 15. September 1969, S. 1704–1708, doi:10.1107/S0567740869004602.
  2. a b c d e Datenblatt Potassium tungsten oxide, 99.5% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 6. Juni 2016 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b c Datenblatt Potassium tungstate, 94% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 6. Juni 2016 (PDF).
  4. a b c Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Advanced Inorganic Chemistry Vol-1. Krishna Prakashan Media, 2008, ISBN 978-81-87224-03-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Vorproben und Trennungen der Kationen und Anionen: Analyse durch Vorproben Lösen und Aufschliessen Trennungsgänge. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-30604-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. E. Yu Tonkov: High Pressure Phase Transformations Handbook 3. CRC Press, 1996, ISBN 2-88449-017-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Hajime Wagata, Maki Fujisawa, Yusuke Mizuno, Nobuyuki Zettsu, Shuji Oishi, Katsuya Teshima: Fabrication of Combined One-Dimensional and Three-Dimensional Structure of Potassium Tungstate Crystal Layers by Spray Deposition with Polystyrene Colloidal Crystal Templates. In: Crystal Growth & Design. Band 13, Nr. 8, 7. August 2013, S. 3294–3298, doi:10.1021/cg400714e.
  9. Klaus-Jürgen Range, Wilhelm Hegenbart, Anton M. Heyns, Franz Rau, Ulrich Klement: Hochdrucksynthese und Kristallstruktur von Kalium- und Rubidiumdiwolframat(VI), K2W2O7 und Rb2W2O7 / High-Pressure Synthesis and Crystal Structure of Potassium and Rubidium Ditungstate(VI), K2W2O7 und Rb2W2O7. In: Zeitschrift für Naturforschung B. Band 45, Nr. 2, 1. Februar 1990, doi:10.1515/znb-1990-0202.