Kadłub (deutsch Kadlub, 1936–1945 Starenheim) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gemeinde Strzelce Opolskie im Powiat Strzelecki in der Woiwodschaft Oppeln.

Kadłub
Kadlub
?
Kadłub Kadlub (Polen)
Kadłub
Kadlub (Polen)
Kadłub
Kadlub
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Strzelce Opolskie
Gmina: Gmina Strzelce Opolskie
Geographische Lage: 50° 36′ N, 18° 16′ OKoordinaten: 50° 36′ 0″ N, 18° 16′ 0″ O
Höhe: 185 m n.p.m.
Einwohner: 1485 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 47-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OST
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Der Ort Kadłub liegt etwa 18 Kilometer nördlich von der Kreis- und Gemeindestadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 30 Kilometer östlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Równina Opolska (Oppelner Ebene).

Das Dorf liegt am Himmelwitzer Wasser (Chrząstawa). Kadłub ist von Waldgebieten umgeben.

Ortsteile Bearbeiten

Ortsteile von Kadłub sind Kadłubski Piec (Hochofen), Banatki Małe (Angerfeld) und Banatki Duże (Banatken).

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Kadłub sind im Norden Carmerau (Spórok) und im Südosten Osiek (dt. Oschiek).

Geschichte Bearbeiten

 
Kirche in Kadłub
 
Landhaus des Grafen Strachwitz

Der Ort wurde 1429 erstmals urkundlich erwähnt. 1777 kam der Ort in den Besitz der Grafen von Strachwitz.[2][3]

1800 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet.[3] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Kadlub ab 1816 zum Landkreis Groß Strehlitz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden in Ort ein Vorwerk, ein Jagdschloss, eine katholische Schule, ein Hochofen sowie 110 Häuser. Im gleichen Jahr zählte Kadlub 865 Einwohner, davon 3 evangelisch und 2 jüdisch.[4] 1861 zählte das Dorf 977 Einwohner. 1865 lebten im Ort ein Bauer, 14 Gärtner, 86 Häusler und 83 Einlieger[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Kadlub gegründet, welcher die Landgemeinden Grodzisko, Kadlub, Oschiek und Rosmierka und die Gutsbezirke Grodzisko, Kadlub Vorwerk, Oschiek und Schimonia Vorwerk umfasste.[5]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 273 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 330 für Polen.[6] Kadlub verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 1003 Einwohner. Zwischen 1933 und 1934 wurde die katholische Christkönigskirche errichtet. Am 3. Juli 1936 wurde der Ort in Starenheim umbenannt. 1939 hatte der Ort 1088 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Kadłub umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Strzelecki.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die römisch-katholische Christkönigskirche (poln. Kościół pw. Chrystusa Króla) im modernen Stil wurde 1933/34 erbaut.[7]
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
  • Steinerne Kapelle mit Glockenturm

Verkehr Bearbeiten

Kadłub hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Kluczbork.

Vereine Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kadłub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raport o stanie gminy Strzelce Opolskie za rok 2020 (poln.)
  2. Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 46, 1926
  3. a b c Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 273
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 263.
  5. Territorial Amtsbezirk Kadlub/Starenheim
  6. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 21. Januar 2017 im Internet Archive)
  7. Bistum Oppeln