Das Kabinett Stresemann II war ein Kabinett der Reichsregierung in der Zeit der Weimarer Republik, es amtierte vom 6. Oktober bis zum 30. November 1923 und folgte damit auf das Kabinett Stresemann I. Mit Gustav Stresemann war zum letzten Mal ein Reichskanzler der nationalliberalen Deutschen Volkspartei im Amt. Am Ende des Krisenjahres 1923 wurde es durch das Kabinett Marx I abgelöst, in dem Stresemann Außenminister blieb.

Kabinett Stresemann II
Neunte Reichsregierung der Weimarer Republik
Reichskanzler Stresemann mit Frau und Sohn
Reichskanzler Gustav Stresemann
Wahl 1920
Legislaturperiode 1.
Ernannt durch Reichspräsident Friedrich Ebert
Bildung 6. Oktober 1923
Ende 30. November 1923
Dauer 55 Tage
Vorgänger Kabinett Stresemann I
Nachfolger Kabinett Marx I
Zusammensetzung
Partei(en) DVP, SPD, Zentrum und DDP
Repräsentation
Reichstag
270/459

Während der Amtszeit dieser Regierung war das Reich im Ausnahmezustand (gemäß Artikel 48 der Reichsverfassung). Zunächst war die vollziehende Gewalt dem Reichswehrminister Otto Geßler übertragen (sogenannter ziviler Ausnahmezustand). Anlässlich des Hitlerputsches in der Nacht vom 8. zum 9. November 1923 übertrug Reichspräsident Friedrich Ebert die vollziehende Gewalt an den Chef der Heeresleitung General Hans von Seeckt (militärischer Ausnahmezustand).[1]

Zusammensetzung Bearbeiten

Kabinett Stresemann II
6. Oktober 1923 bis 30. November 1923
Reichskanzler
 
Gustav Stresemann DVP
Vizekanzler
 
Robert Schmidt
bis 3. November 1923
SPD
 
Karl Jarres
ab 11. November 1923
DVP
Auswärtiges Amt
 
Gustav Stresemann DVP
Inneres
 
Wilhelm Sollmann
bis 3. November 1923
SPD
 
Karl Jarres
ab 11. November 1923
DVP
Finanzen
 
Hans Luther parteilos
Wirtschaft Joseph Koeth parteilos
Arbeit
 
Heinrich Brauns Zentrum
Reichswehr
 
Otto Geßler DDP
Justiz
 
Gustav Radbruch
bis 3. November 1923
SPD
Ernährung und Landwirtschaft
 
Gerhard Graf von Kanitz
ab 22. Oktober 1923
parteilos
Wiederaufbau
 
Robert Schmidt
bis 3. November 1923
SPD
Besetzte Gebiete Johannes Fuchs Zentrum
Post
 
Anton Höfle Zentrum
Verkehr Rudolf Oeser DDP

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Martin H. Geyer: Grenzüberschreitungen. Vom Belagerungszustand zum Ausnahmezustand. In: Niels Werber u. a.: Erster Weltkrieg. Kulturwissenschaftliches Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, S. 362.