Kabinett Ribot I

französische Regierung (1892/93)

Das erste Kabinett Ribot war eine Regierung der Dritten Französischen Republik. Es wurde am 6. Dezember 1892 von Premierminister (Président du Conseil) Alexandre Ribot gebildet und löste das Kabinett Loubet ab. Es blieb bis zum 10. Januar 1893 im Amt und wurde vom Kabinett Ribot II abgelöst.

Alexandre Ribot (1913)

Dem Kabinett gehörten Minister folgender parlamentarischer Gruppen an: Union des gauches (UG) (diese unterteilt in Union libérale républicaine (ULR), Union républicaine (UR) und Association nationale républicaine (ANR)), Gauche républicaine (GRepS) und Gauche radicale (GRad).

Kabinett Bearbeiten

Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:

Unterstaatssekretäre Bearbeiten

Dem Kabinett gehörten folgende Sous-secrétaires d’État an:

  • Kolonialangelegenheiten im Marineministerium (ab 9. März 1892): Émile Jamais (UR)

Historische Einordnung Bearbeiten

Bereits eine Woche nach Beginn des Kabinetts musste Finanzminister Rouvier wegen seiner Verwicklung in den Panamaskandal zurücktreten (er wurde später freigesprochen).[2] Am 16. Dezember wurde Ferdinand de Lesseps verhaftet (und später zu fünf Jahren Haft verurteilt).[3] Um sich von Politikern wie Émile Loubet und Charles de Freycinet trennen zu können, reichte Ribot seinen Rücktritt ein und bildete anschließend ein neues Kabinett.

Am Rande des Panama-Skandals kam es zu Beginn des Jahres zur Dalziel-Affäre. Die Nachrichtenagentur Agence Dalziel wurde beschuldigt, englischen Interessen dienend einen Keil zwischen Frankreich und Russland getrieben zu haben.[A 1][4]

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Siehe hierzu weiterführend die Artikel fr:Affaire Dalziel und fr:Agence Dalziel in der französischsprachigen Wikipédia.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jules Viette. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 16. August 2023 (französisch).
  2. Maurice, Pierre Rouvier. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 11. Juni 2023 (französisch).
  3. Pierre Miquel: Les présidents de la République : D’Adolphe Thiers à Félix Faure. Générique, 1990, ISBN 978-2-402-23764-2 (google.de).
  4. Michael Palmer: Naissance du journalisme comme industrie : Des petits journaux aux grandes agences. L’Harmattan, Paris 2014, ISBN 978-2-343-02869-9.