Küstenfunkstelle Borkum

deutsche Sendeanlage in Niedersachsen

Die Küstenfunkstelle Borkum war die erste Küstenfunkstelle in Deutschland. Auf Initiative des Norddeutschen Lloyds wurden der elektrische Leuchtturm auf Borkum und das rund 30 Kilometer nordwestlich der Insel liegende Feuerschiff Borkumriff mit Marconianlagen zur drahtlosen Telegrafie ausgerüstet, um Schiffsankünfte den Zielhäfen genauer zu melden. Das Feuerschiff Borkumriff meldete die gesichteten Lloyd-Schiffe drahtlos an den Leuchtturm auf Borkum, von dem die Nachricht dann per Kabel nach Bremerhaven weiter telegrafiert wurde.[1] Die Küstenfunkstelle ging am 15. Mai 1900 in Betrieb.

Küstenfunkstelle Borkum
Bild des Objektes
Stahlfachwerkmast und kleiner Leuchtturm am Westkopf von Borkum
Stahlfachwerkmast und kleiner Leuchtturm am Westkopf von Borkum
Basisdaten
Ort: Borkum
Land: Niedersachsen
Staat: Deutschland
Höhenlage: m ü. NHN
Koordinaten: 53° 34′ 44,7″ N, 6° 39′ 59,3″ O
Verwendung: Fernmeldeanlage
Daten des Mastes
Bauzeit: 1900
Baustoff: Stahl
Betriebszeit: seit 1900
Letzter Umbau (Mast): 1988
Gesamthöhe: 67 m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Sendetyp: Mobiler Seefunk
Positionskarte
Küstenfunkstelle Borkum (Niedersachsen)
Küstenfunkstelle Borkum (Niedersachsen)
Küstenfunkstelle Borkum
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland

Radarstation und Sendemast Bearbeiten

 
Leuchtturm und Sendemast im Jahr 1909

1966 wurde der kleine Leuchtturm Borkum zur Radarstation umgebaut. Nach der Umrüstung wurde im Jahr 1967 neben dem Leuchtturm von der Firma Hein Lehmann ein 55 m hoher, in zwei Ebenen abgespannter Stahlfachwerkmast für die Realisierung einer Richtfunkverbindung zur Übermittlung der Radardaten an die Verkehrszentrale des Wasser- und Schiffahrtsamtes in Emden errichtet. 1988 wurde dieser Sendemast um 12 m erhöht, so dass seine Höhe heute 67 m beträgt.

Weblinks Bearbeiten

  • Gregor Ulsamer: Kleiner Leuchtturm Borkum. Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, abgerufen am 9. Juli 2012.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Blank: 100 Jahre drahtlose Seefunktelegrafie in: Gudrun Wolfschmidt (Hrsg.): Von Hertz zum Handy – Entwicklung der Kommunikationstechnik, abgerufen am 16. September 2012