Kümmerniskapelle (Pastetten)

Bauwerk in Deutschland

Die Kapelle St. Kümmernis, Kümmerniskapelle oder im Volksmund Lutzenkapelle[1] ist eine Kapelle in Pastetten im Landkreis Erding in Bayern. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde um das Jahr 1870 errichtet,[2] 2014 wurde die Kapelle an anderer Stelle neu errichtet.

Die Kümmerniskapelle

Geschichte Bearbeiten

Anders als bei der Lourdes-Kapelle in Pastetten ist der Anlass für den Bau der Kümmerniskapelle nicht bekannt. Ein an anderem Ort noch vorhandenes[3] Votivbild des Heiligen Florian aus der Kapelle erinnert an den großen Brand von Pastetten, dem am 4. April 1850 fünf Anwesen zum Opfer fielen.[4] Möglich wäre auch ein Zusammenhang mit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Der volkstümliche Name Lutzenkapelle entstand aus dem Hofnamen des ursprünglichen Standortes beim Lutz.[3]

 
Spendertafel an der wiedererrichteten Kapelle

Bei der Flurbereinigung im Jahr 1970 wurde das Kapellengrundstück zu einem Privatgrundstück. Für die Besichtigung war seither eine Genehmigung der Eigentümer erforderlich.[3] In den Jahren 2013 und 2014 wurde die renovierungsbedürftige Kapelle abgetragen und an einen neuen Standort auf öffentlichem Grund wieder aufgebaut.[3] Sie steht nun am Ortsausgang Richtung Poigenberg am Rand eines Wohngebietes.[5] Die Maßnahme wurde durch einen Zuschuss des Amtes für ländliche Entwicklung in Höhe von 25.000 € und durch Spenden[3] von Firmen und Privatpersonen in Höhe von insgesamt 29.000 € finanziert.[5] Der Gemeinderat hatte zur Bedingung gestellt, dass der Gemeinde keine Kosten entstehen sollten.[3] Am 8. März 2014 wurde das Richtfest des Neubaus gefeiert.[6]

Beschreibung Bearbeiten

Die Kümmerniskapelle ist ein Flachsatteldachbau mit offenem Vorbau auf Holzsäulen.[2] Der Sockel mit Altarwand ist gemauert. Unter den etwa 150 Kapellen im Landkreis Erding ist die Kapelle ein Unikat.[3] Zum Baudenkmal gehört auch die Innenausstattung.[2] Das Altarbild zeigt die Figur der Heiligen Kümmernis im prächtigen Gewand.[7] Eine Abbildung zeigte einen romanischen Christus.[3]

Die Holzsäulen, der Altar, das Altargitter und die Tür blieben bei Umzug und Restaurierung erhalten,[6] der Rest des Gebäudes wurde neu gebaut, um Kosten zu sparen.[5] Das Holzdach wurde bei der Wiedererrichtung 2014 mit aufwendig nachgebauten, 40 cm langen und 9 bis 18 cm breiten Lärchenholzschindeln gedeckt.[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kümmerniskapelle – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b zimmerei-deischl.de: Translozierung der Kümmerniskapelle (Memento des Originals vom 7. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zimmerei-deischl.de, 13. Februar 2014, abgerufen am 7. Januar 2019
  2. a b c Denkmalliste für Pastetten (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  3. a b c d e f g h Kirchlein bekommt neuen Platz. Münchner Merkur, 12. Oktober 2011, abgerufen am 6. Januar 2019.
  4. www.feuerwehr-pastetten.de: Unsere Chronik, abgerufen am 7. Januar 2019
  5. a b c www.baschding-pastetten.de: Eine Neue Kapelle in Pastetten, 27. April 2014, abgerufen am 7. Januar 2019
  6. a b zimmerei-deischl.de: „Richtfest“ für die Kümmerniskapelle (Memento des Originals vom 7. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zimmerei-deischl.de, 11. März 2014, abgerufen am 7. Januar 2019
  7. Veronika Macht: Bildergrüße aus Pastetten, www.merkur.de, 2. März 2017, abgerufen am 7. Januar 2019

Koordinaten: 48° 12′ 4,1″ N, 11° 56′ 30,5″ O