Seeberg (Köln)

Stadtteil Nr. 603 der Stadt Köln im Bezirk Chorweiler
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Seeberg ist ein Stadtteil im linksrheinischen Norden von Köln, im Stadtbezirk Chorweiler.

Wappen von Köln
Wappen von Köln
Seeberg
Stadtteil 603 von Köln
Lage des Stadtteils Seeberg im Stadtbezirk Köln-Chorweiler
Lage des Stadtteils Seeberg im Stadtbezirk Köln-Chorweiler
Koordinaten 51° 0′ 53″ N, 6° 54′ 45″ OKoordinaten: 51° 0′ 53″ N, 6° 54′ 45″ O
Fläche 1,78 km²
Einwohner 11.010 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte 6185 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1888
Postleitzahl 50769
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Chorweiler (6)
Verkehrsanbindung
Autobahn A1 A57
Bundesstraße B9
Buslinien 120 121 122 123 125 126
Quelle: Einwohner 2021. (PDF) Kölner Stadtteilinformationen

Geographie Bearbeiten

Im Osten wird Seeberg von der B 9 und im Süden von der A 1 begrenzt. Im Westen grenzt Seeberg an den Stadtteil Heimersdorf und nördlich geht der Stadtteil unmittelbar in den Stadtteil Chorweiler über.

Stadtteilgliederung Bearbeiten

Seeberg besteht aus drei Stadtvierteln mit unterschiedlichem Charakter, die durch eine großzügige Parkanlage voneinander getrennt werden.

Alt-Seeberg Bearbeiten

Alt-Seeberg ist der älteste Teil Seebergs – er wurde Ende der 1950er Jahre errichtet. Hier fanden in der Nachkriegszeit vornehmlich Neusiedler eigens geförderte Möglichkeiten der Selbstversorgung auf großen Grundstücken vor. Im Zuge der Erweiterung der „Neuen Stadt“ wandelte sich ab den 1970er Jahren bis in die 2000er Jahre das Gesicht dieses Siedlerbereichs völlig hin zur Neuaufteilung der meisten Grundstücke mit Neubauten und grundsanierten Altbauten. Strukturell dem Stadtteil Seeberg zugeordnet entspricht das Ortsbild weitgehend dem Bild des benachbarten Stadtteils Heimersdorf.

Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich um eine reine Einfamilienhaussiedlung, an deren Rand ein modernes Gartencenter liegt – der Seeberger-Pflanzenhof, der durch sein Angebot auch überregionale Bedeutung erlangt hat.

Seeberg-Süd Bearbeiten

Mitte der 1960er Jahre wurde Seeberg-Süd als weitere Ergänzung der „Neuen Stadt“ errichtet. Dieses Viertel besteht überwiegend aus Einfamilienhäusern, die im damals üblichen Bungalowstil erbaut wurden. Daneben befinden sich einige mehrstöckige Bauten mit Mietwohnungen. Im westlichen Grenzbereich dieses Ortsteils befindet sich ein längstgestreckter Park, der Seeberg-Süd mit den Ortsbereichen Heimersdorf, Seeberg-Nord und Chorweiler verknüpft.

Nur wenige Schritte über die östliche Ortsteilbegrenzung hinaus befindet sich der Oranjehof, ein überregional bekanntes Reiterzentrum sowie die großzügig angelegte Freizeitanlage Fühlinger See. In diesem Bereich finden sich alljährlich Erholungssuchende in großer Zahl ein, dazu viele Freizeitsportler. Auch internationale Ruderregatten oder Musikfestivals (Summerjam) finden dort statt.

In Seeberg-Süd bietet ein kleineres Gewerbegebiet vornehmlich Angebote aus den Bereichen des Handwerks an. Eine Grundschule in katholischer Trägerschaft ergänzt Bildungsangebote im Primarbereich. Eine weitere Parkanlage verknüpft die Seeberger Bereiche Süd und Nord miteinander.

Seeberg-Nord Bearbeiten

Seeberg-Nord wurde in den 1970er Jahren errichtet. Dieses Viertel grenzt unmittelbar an Chorweiler, als Grenze zwischen beiden Stadtteilen gilt formell die Willi-Suth-Allee und die Merianstraße. Ein hufeisenförmiges Band aus Hochhäusern umschließt einen nach Süden offenen Park. Zwischen den Hochhäusern und dem Park wurden Einfamilienhäuser errichtet.

Im Südwesten von Seeberg-Nord sind die Ergebnisse eines Architekturwettbewerbs zu sehen, in dem namhafte Architekten Ende der 1960er Jahre ihre Vorstellungen vom modernen Städtebau exemplarisch verwirklichen durften.

Geschichte Bearbeiten

Der Name des Stadtteils ist durch die Nähe zum Fühlinger See entstanden, von dem der Ort nur durch ein kleines Waldstück und die B 9 getrennt ist. Der zweite Namensteil Berg erinnert an den Stallagsberg, eine kleine Erhöhung westlich des Stadtteils, die aber im Zuge des Kiesabbaus im Bereich des heutigen Fühlinger Sees weggebaggert wurde. Der Hügel entlang der B 9 ist eine künstliche Aufschüttung, die zu Beginn der 1970er Jahre als Lärmschutz angelegt wurde. Es handelt sich dabei nicht um den See-Berg, wie irrtümlich oft vermutet wird. Der Kölner Stadtrat stimmte dem neuen Namen Seeberg am 30. April 1964 zu.

Seeberg ist der südliche Teil der unter Konrad Adenauer und dem Stadtplaner Fritz Schumacher konzipierten „Neuen Stadt im Kölner Norden“. Dadurch, dass die Neue Stadt von Süden nach Norden gebaut wurde, ist Seeberg der älteste Teil der Trabantenstadt.

Bevölkerungsstruktur Bearbeiten

Struktur der Bevölkerung von Köln-Seeberg (2021)[1]:

  • Durchschnittsalter der Bevölkerung: 42,0 Jahre (Kölner Durchschnitt: 41,4 Jahre)
  • Ausländeranteil: 35,2 % (Kölner Durchschnitt: 19,3 %)
  • Arbeitslosenquote: 14,2 % (Kölner Durchschnitt: 8,6 %)

Einwohnerzahlen Bearbeiten

Jahr Einw.
1999 11.595
2000 11.823
2005 11.569

Religion Bearbeiten

 
Neuapostolische Kirche in Seeberg
  • Antiochenisch-Orthodoxe Kirche St. Dimitrios (ehemals katholische Kirche St. Markus; wird aber auch weiterhin von der katholischen Gemeinde noch genutzt) (Seeberg-Süd)
  • Syrisch-Orthodoxe Kirche St. Simon Zaite (Seeberg-Nord)
  • Neuapostolische Kirche (Seeberg-Nord)
  • Alevitisches Kulturzentrum (Cemevi) (Seeberg-Süd)
  • Evangelische Freikirche (Fühlingen; auf dem Gelände des Oranjehofs)
  • Das kleine evangelische Gemeindezentrum ("Seeberger Holzhaus") wurde geschlossen und später abgerissen (Seeberg-Süd)

Kultur und Freizeit Bearbeiten

In Seeberg-Süd befindet sich ein kleines Einkaufszentrum. Bis Mitte der 70er Jahre bestand dieses aus jeweils einem Schuhmacherladen, Friseursalon, Edeka-Markt, Drogerie, Wäscherei, Bäckerei, Metzgerei, und einem Kiosk. Heute befindet sich dort nur noch eine Metzgerei und ein Kiosk.

Bauten Bearbeiten

  • Jenseits der den Stadtteil Seeberg begrenzenden Neusser Landstraße (B 9) liegt der Oranjehof. Dabei handelt es sich um das Herrenhaus einer ehemaligen Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert. Die Scheunen und Stallungen sind seit 1965 den Anlagen des Reitervereins Oranjehof gewichen. Nördlich angrenzend befindet sich eine Tennishalle.

Da die Neusser Landstraße die Grenze Seebergs nach Osten bildet, liegt der Oranjehof eigentlich auf dem Gebiet des Stadtteils Fühlingen, doch sind es bis zum Ort Fühlingen noch etwa 2,5 Kilometer.

Infrastruktur Bearbeiten

Bildung Bearbeiten

  • In Seeberg-Nord befinden sich eine Grundschule, eine Hauptschule, eine Realschule (die Henry-Ford Realschule), mehrere Kindergärten sowie einige wenige Geschäfte.
  • Im Zentrum des Viertels Seeberg-Süd liegt eine Grundschule und der Kindergarten.

Verkehr Bearbeiten

Individualverkehr Bearbeiten

Die Haupterschließungsstraße ist die Mercatorstraße, die gleichzeitig nach Westen hin die Stadtteilgrenze zu Heimersdorf bildet. Die Mercatorstraße verläuft in nördlicher Richtung durch Chorweiler und Blumenberg und endet am Blumenbergsweg. Nicht weit von Seeberg entfernt sind die Autobahnauffahrten zur A 57 und zur A 1.

ÖPNV Bearbeiten

In Heimersdorf nahe der Mercatorstraße und im an Seeberg-Nord anschließenden Chorweiler befindet sich je eine Haltestelle der Stadtbahn (Linie 15). In Chorweiler verkehrt zudem auch die S-Bahn Linie 11.

Seeberg-Süd wird von einer Buslinie bedient, welche in beide Fahrtrichtungen eine Verbindung zur Stadtbahn bietet.

Bekannte Seeberger Bearbeiten

Sonstiges Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Christian Schuh: Kölns 85 Stadtteile. Geschichte, Daten, Fakten, Namen. Emons, Köln 2003, ISBN 3-89705-278-4

Weblinks Bearbeiten

Commons: Köln-Seeberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kölner Stadtteilinformationen. Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik, abgerufen am 5. Januar 2023.
  2. Martin Sauerborn: Interview mit FC-Trainer Markus Anfang: „Hinter jedem Sportler steckt ein Mensch“. In: Kölnische Rundschau. (rundschau-online.de [abgerufen am 30. Mai 2018]).