Köhlau

Ortsteil des Marktes Schopfloch

Köhlau (auch Köhlen[2] oder Kohlhöfe genannt[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Schopfloch im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[4]

Köhlau
Koordinaten: 49° 7′ N, 10° 20′ OKoordinaten: 49° 6′ 32″ N, 10° 20′ 16″ O
Höhe: 477 m ü. NHN
Einwohner: 17 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91626
Vorwahl: 09857

Geographie Bearbeiten

Südlich des Weilers fließt der Köhlauer Graben, der ein linker Zufluss des Mühlgrabens (im Unterlauf Hellenbach genannt) ist, der seinerseits ein linker Zufluss der Wörnitz ist. Im Nordosten grenzt der Frickinger Wald an, im Süden liegt das Waldgebiet Lichtenschlag. Im Osten befindet sich der Schafbuck. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße AN 42 (0,6 km nördlich) bzw. an der Franzenmühle vorbei nach Dickersbronn (1,2 km südwestlich).[5]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1324 als „ze der kelen“ erstmals urkundlich erwähnt.[6]

Die Fraisch war strittig zwischen dem oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen, dem ansbachischen Oberamt Feuchtwangen und der Reichsstadt Dinkelsbühl. Der Schafhof unterstand in der Grundherrschaft dem Spital der Reichsstadt Dinkelsbühl.[7][8][2] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war der Ganzhof in zwei Halbhöfe zerschlagen.[9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.[10]

Infolge des Gemeindeedikts wurde Köhlau 1809 dem Steuerdistrikt Schopfloch und der Ruralgemeinde Lehengütingen zugewiesen.[11] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Ort der neu gebildeten Ruralgemeinde Dickersbronn zugewiesen.[12] Am 1. Mai 1978 wurde Köhlau im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schopfloch eingegliedert.[10]

Ehemaliges Baudenkmal Bearbeiten

  • Haus Nr. 3: Stattlicher, zweigeschossiger Putzbau der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Wohnstallhaus mit drei zu neun Obergeschossfenstern. Die kräftige Mauer der Giebelfront stammt noch vom einstigen Schafhof, der dem Dinkelsbühler Spital gehörte (wahrscheinlich 17. Jh.): Axial Stichbogentüre und Aufzugluken.[13]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 14 18 22 15 17 21 23 22 15 16 17
Häuser[14] 3 3 5 3 3 3 3 4
Quelle [3] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Wendelin (Lehengütingen) gepfarrt.[9] Die Katholiken sind nach St. Georg (Dinkelsbühl) gepfarrt.[22]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
  2. a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 170f.
  3. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 49 (Digitalisat).
  4. Gemeinde Schopfloch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, S. 158.
  7. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Köhlau (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  8. Johann Bernhard Fischer: Köhlen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 188 (Digitalisat).
  9. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 434.
  10. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 554.
  11. T. Neumeyerr: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 532f.
  12. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 537.
  13. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, S. 158. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 71 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1000, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1097 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1161 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1199 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1034 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 761 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).