Juniperus microsperma

Art der Gattung Wacholder (Juniperus)

Juniperus microsperma ist eine Pflanzenart aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Sie ist in China heimisch. Von einigen Autoren wird die Art als eine Varietät des Mekong-Wacholders (Juniperus convallium) angesehen,[1] aber chemische Untersuchungen stützen den Artstatus.

Juniperus microsperma
Systematik
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Cupressoideae
Gattung: Wacholder (Juniperus)
Sektion: Sabina
Art: Juniperus microsperma
Wissenschaftlicher Name
Juniperus microsperma
(W.C.Cheng & L.K.Fu) R.P.Adams

Beschreibung Bearbeiten

Juniperus microsperma wächst als immergrüner Baum, selten auch als Strauch. Von den Ästen zweigen die dicht stehenden, geraden oder gebogenen Zweigen ab. Diese werden bis zu 1 Millimeter dick und sind normalerweise im Querschnitt bleistiftförmig, selten rechteckig geformt.[2]

Es gibt zwei verschiedene Blattformen. Die graugrünen, schuppenartigen Blätter erreichen eine Länge von 1,5 bis 2 Millimeter und eine Breite von 0,8 bis 1 Millimeter. Sie sind entweder nach innen oder nach außen gewölbt und weisen in der Nähe der Basis an der Nadelunterseite eine elliptische oder eiförmige Harzdrüse auf. Sie stehen kreuzgegenständig oder selten in Dreierwirteln an den Zweigen. Die ebenfalls graugrünen, nadelförmigen Blätter findet man nur an jungen Bäumen, wo sie kreuzgegenständig oder in Dreierwirteln an den Zweigen stehen. Sie erreichen eine Länge von 3 bis 8 Millimeter und sind an der Nadeloberseite nach innen gewölbt.[2][3]

Juniperus microsperma kann sowohl zweihäusig-getrenntgeschlechtig (diözisch) als auch einhäusig (monözisch) sein. Die männlichen Blütenzapfen haben einen Durchmesser von 1,5 bis 3 Millimeter. Sie enthalten sechs bis acht Mikrosporophylle mit zwei bis drei Pollensäcken. Die kurz gestielten Beerenzapfen sind bei einer Länge von 5 bis 7 Millimeter und einem Durchmesser von etwa 5 Millimetern eiförmig bis konisch-eiförmig oder kugelig geformt. Zur Reife hin sind sie rötlich braun bis purpurschwarz gefärbt und können eine blaugrüne Tönung aufweisen. Jeder der Zapfen trägt einen Samen. Die abgeflachten Samen sind bei einer Länge von etwa 4 Millimetern und einer Breite von rund 3 Millimetern eiförmig geformt und können eine Harzgrube aufweisen.[2][3]

Verbreitung und Standort Bearbeiten

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Juniperus microsperma liegt in China. Es umfasst dort den Osten des Autonomen Gebietes Tibet sowie den Westen der Provinz Sichuan.[3][4]

Juniperus microsperma gedeiht in Höhenlagen von 3180 bis 4000 Metern.[3][5]

Systematik Bearbeiten

Die Erstbeschreibung als Sabina convallium var. microsperma erfolgte 1975 durch Wan Chun Cheng und Li Kuo Fu in Acta Phytotaxonomica Sinica, Band 13(4), Seite 86. Im Jahr 2000 wurde die Varietät von Robert Phillip Adams nach chemischen Untersuchungen der Terpene in Biochemical Systematics and Ecology Band 28, Seite 850 als Juniperus microsperma in den Artstatus erhoben. Weitere Synonyme für Juniperus microsperma (W.C.Cheng & L.K.Fu) R.P.Adams sind Juniperus convallium var. microsperma (W.C.Cheng & L.K.Fu) Silba und Sabina microsperma (W.C.Cheng & L.K.Fu) W.C.Cheng & L.K.Fu.[6][5]

Gefährdung und Schutz Bearbeiten

Juniperus microsperma wird in der Roten Liste der IUCN Aufgrund der nicht ausreichenden Datenlage in keine Gefährdungskategorie eingestuft. Es wird vermutet, dass aufgrund von Schwierigkeiten bei der Artbestimmung das genaue Verbreitungsgebiet der Art noch nicht bekannt ist.[5]

Quellen Bearbeiten

  • Liguo Fu, Yong-fu Yu, Robert P. Adams & Aljos Farjon: Cupressaceae. Juniperus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Cycadaceae through Fagaceae. Volume 4. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Juniperus convallium var. microsperma, S. 75 (englisch, Juniperus convallium var. microsperma - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich Online).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Juniperus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. März 2019..
  2. a b c Liguo Fu, Yong-fu Yu, Robert P. Adams & Aljos Farjon: Cupressaceae. Juniperus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Cycadaceae through Fagaceae. Volume 4. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Juniperus convallium, S. 75 (englisch, Juniperus convallium - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich Online).
  3. a b c d Liguo Fu, Yong-fu Yu, Robert P. Adams & Aljos Farjon: Cupressaceae. Juniperus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Cycadaceae through Fagaceae. Volume 4. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, Juniperus convallium var. microsperma, S. 75 (englisch, Juniperus convallium var. microsperma - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich Online).
  4. Juniperus microsperma. In: Germplasm Resources Information Network. www.ars-grin.gov, abgerufen am 25. August 2012 (englisch).
  5. a b c Juniperus convallium var. microsperma in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Eingestellt von: Farjon, A. (RBG Kew), 2007. Abgerufen am 25. August 2012.
  6. Juniperus microsperma bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25. August 2012.