Julija Wsewolodowna Lermontowa

russische Chemikerin und die erste Frau, die in Chemie promovierte
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Julija Wsewolodowna Lermontowa (russisch Юлия Всеволодовна Лермонтова, wiss. Transliteration Julija Vsevolodovna Lermontova; * 21. Dezember 1846jul. / 2. Januar 1847greg. in Sankt Petersburg; † 16. Dezember 1919 bei Moskau) war eine russische Chemikerin und die erste Frau, die in Chemie promoviert wurde.

Julija Lermontowa
Straßenbenennung in Göttingen, als Mathematikerin und Schriftstellerin, 2014

Leben Bearbeiten

Lermontowa fertigte ihre Doktorarbeit „Zur Kenntnis der Methylenverbindungen“[1] in Berlin bei August Wilhelm von Hofmann an; die Promotion erfolgte 1874 in Göttingen bei Friedrich Wöhler, Hans Hübner und Johann Benedict Listing im Rigorosum und wurde mit magna cum laude bewertet.

Sie war mit der Mathematikerin Sofja Kowalewskaja gut befreundet und betreute des Öfteren deren Tochter. Zusammen mit Anna Wolkowa und Nadeschda Olimpijewna Siber-Schumowa wurde sie als eine von drei frühen Chemikerinnen des 19. Jahrhunderts gewürdigt.

2003 wurde Julija Lermontowa in Göttingen mit einer Gedenktafel am historischen chemischen Institut (Wöhler-Haus) geehrt.

Werke Bearbeiten

  • Zur Kenntnis der Methylenverbindungen In: Göttingen: DigiWunschbuch, 2007, Online

Literatur Bearbeiten

  • Elena Roussanova: Julia Lermontowa (1846–1919). Die erste promovierte Chemikerin. Diplomarbeit. Books on Demand, Norderstedt 2003, ISBN 3-8330-0126-7.
  • Elena Roussanova: Zwei Göttinger Pionierinnen. Sofja Kowalewskaja und Julia Lermontowa. In: Elmar Mittler/ Silke Glitsch (Hrsg.): Russland und die "Göttingische Seele". 300 Jahre St. Petersburg. Göttinger Bibliotheksschriften. 3., erneut durchges. Aufl. 2004, doi:10.17875/gup2004-367, S. 431–452. (PDF online, CC BY-ND 3.0)
  • Cordula Tollmien: Zwei erste Promotionen: Die Mathematikerin Sofja Kowalewskaja und die Chemikerin Julia Lermontowa. In: Renate Tobies (Hrsg.): „Aller Männerkultur zum Trotz“. Frauen in Mathematik und Naturwissenschaften. Campus, Frankfurt a. M. / New York 1997, ISBN 3-593-35749-6, S. 83–130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Mary Creese: EARLY WOMEN CHEMISTS IN RUSSIA: ANNA VOLKOVA, IULIIA LERMONTOVA, AND NADEZHDA ZIBER-SHUMOVA. In: Bull. Hist. Chem. 21. University of Kansas, USA, 1998, abgerufen am 16. Juli 2018 (englisch).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Julia Lermontova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Zur Kenntnis der Methylenverbindungen“