Judith Hemmendinger

israelische Autorin

Judith Hemmendinger (* 2. Oktober 1923 in Bad Homburg vor der Höhe als Judith Feist; † 24. März 2024) war eine israelische Autorin deutscher Herkunft.

Leben Bearbeiten

Judith Hemmendinger wurde 1923 in Bad Homburg als fünftes Kind von Phillip und Hannah Feist geboren. Ende der 1920er-Jahre zog die Familie nach Frankreich. Ihr Vater kam 1943 in Auschwitz ums Leben. Hemmendinger arbeitete bereits während des Zweiten Weltkriegs für das französische Hilfswerk Œuvre de secours aux enfants (OSE). Am 11. April 1945 befreiten US-amerikanische Soldaten das KZ Buchenwald. Unter den Überlebenden, darunter Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, waren eintausend jüdische Kinder und Jugendliche, fast alle hatten ihre Angehörigen verloren.

Die französische Hilfsorganisation OSE wurde beauftragt, sich um die Waisenkinder zu kümmern und sie auf das „Leben nach der Hölle“ vorzubereiten. Drei Jahre lang, bis 1948, lebten die schwer geschädigten Kinder zusammen in Heimen. Sie wurden von OSE-Mitarbeitern unterrichtet und psychologisch betreut, darunter von Hemmendinger. Aufgrund ihrer Erfahrungen schrieb sie das Buch „Die Kinder von Buchenwald“, das später verfilmt wurde.

1948 heiratete sie Claude Hemmendinger, mit dem sie sich im selben Jahr in Israel ansiedelte.

Hemmendinger starb am 24. März 2024 im Alter von 100 Jahren.[1]

Werke Bearbeiten

  • Judith Hemmendinger: Die Kinder von Buchenwald. Aus dem Franz. von Steffen Kaiser. Mit e. Vorw. von Elie Wiesel. Moewig, Rastatt 1987, ISBN 3-8118-3253-0
  • Judith Hemmendinger, Robert Krell: The Children of Buchenwald: Child Survivors and Their Post-War Lives, Gefen Publishers 2000, ISBN 965229246X
  • Judith Hemmendinger: Revenus du neant: Cinquante ans apres, l’impossible oubli: 23 témoignages, Harmattan 2002, ISBN 274752325X
  • Judith Hemmendinger: La vie d'une Juive errante. De Bad-Homburg vor der Höhe à Jérusalem. Autobiografie. Harmattan, Paris 2011, ISBN 978-2-296-06796-7

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. הלכה לעולמה יהודית המנדינגר, inn.co.il, 27. März 2024. Abgerufen im 27. März 2024 (hebräisch).