Joseph Krautwald
Joseph Krautwald (* 7. März 1914 in Borkendorf, Landkreis Neisse, Provinz Schlesien; † 13. Januar 2003 in Rheine, Westfalen) war ein deutscher Bildhauer.
Werdegang
BearbeitenMit 14 Jahren begann Joseph Krautwald beim Unternehmen Thust in Groß Kunzendorf eine Lehre als Steinmetz, die er ein Jahr später aufgrund seines frühzeitig erkannten künstlerischen Talents in eine Bildhauerlehre umwandeln durfte. Nach deren Abschluss und kurzer Gesellenzeit besuchte Krautwald die Holzschnitzschule Bad Warmbrunn bei Cirillo Dell’Antonio und die Bildhauerklasse von Josef Thorak an der Akademie der Bildenden Künste in München. Vollendet hat er seine Ausbildung schließlich 1939 bei Karl Albiker in Dresden. Eine turbulente Kriegs- und Nachkriegszeit schloss sich an, die Joseph Krautwald im Jahre 1949 nach Rheine ins Münsterland führte, wo er sich niederließ und 1951 sein Atelier einrichtete. Joseph Krautwald starb hochbetagt und vielfach ausgezeichnet am 13. Januar 2003 in Rheine.
Werke
BearbeitenIn seinem außergewöhnlich umfangreichen Schaffen nimmt die Sakrale Kunst den breitesten Raum ein; allein über 300 Kreuzwegdarstellungen stammen von ihm. Er gestaltete Kirchen, Kapellen und Grabsteine in ganz Deutschland, vor allem im Bistum Münster und im nordwestdeutschen Raum. Seine Kleinbronzen fanden als Kommunion-, Firm- und Traugeschenke weite Verbreitung.
Galerie
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Leidensweg (1951) auf dem Jüdischen Friedhof am Johannisfriedhof in Osnabrück
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Grabdenkmal des Fabrikbesitzers Konrad Methner in Ziegenhals
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Marien-Stele an der „Witten Porte“ in Herten-Westerholt
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Die Mutter[1]
Ehrungen
Bearbeiten- 1982 – Kulturpreis der Stadt Rheine
- 1986 – Bundesverdienstkreuz am Bande
- 1997 – Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
- 2001 – Goldene Stadtmedaille von Rheine für besondere Verdienste
Literatur
Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens
- Winfried Ashoff: Der Bildhauer Joseph Krautwald. Ein Leben für die Darstellung von Kraft und Schönheit des christlichen Glaubens. In: Michael Hirschfeld, Markus Trautmann (Hrsg.): Gelebter Glaube, Hoffen auf Heimat. Katholische Vertriebene im Bistum Münster. Dialogverlag, Münster 1999, ISBN 3-933144-15-9, S. 239–262.
- Cornelia Ruholl: Die Werke Joseph Krautwalds sind Bekenntnisse am Wegesrand. In: Unser Kreis 2005. Jahrbuch für den Kreis Steinfurt. Druckhaus Tecklenborg, Steinfurt 2004, ISBN 3-92-6619-72-4, S. 172–174.
- Winfrid Ashoff: Joseph Krautwald – ein Porträt. In: Franz Greiwe (Red.): Vertreibung und Ingetration in Elte. Stadt Rheine, Rheine 2005; S. 33–46.
- Theodor Brockhoff und andere: Joseph Krautwald. Lichtbilder. Heimatverein Rheine 1877 e. V., Rheine 2007, ISBN 978-3-00-021605-3.
- Heinrich Ermeling: Hildegard Bienen und Joseph Krautwald. Zwei Künstler, die im Vest bzw. Kreis Recklinghausen Spuren hinterließen. In: Vestischer Kalender, Jg. 80 (2009), S. 51–61.
- Reinhard Braun: Joseph Krautwald – Kunst im Geiste christlicher Ethik. Ibbenbüren 2016.
- Reinhard Braun (Hrsg.): Joseph Krautwald – Christliche Botschaften in Stein – Holz – Bronze. Ibbenbüren 2017.
Weblinks
Bearbeiten- Artikel über Joseph Krautwald auf den Internetseiten des Bistums Münster ( vom 19. September 2011 im Internet Archive) [ ]
- Beispiel für einen Kreuzweg (St. Saturnina, Bad Driburg-Neuenheerse)
- Der Hörende im Herz-Jesu-Krankenhaus, Münster
- Relief am Hauptaltar der Pfarrkirche St. Marien, Oer-Erkenschwick
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Broschüre der Hansestadt Lübeck, Fachbereich: Planen und Bauen, Heft 103, S. 36, Januar 2010
Personendaten | |
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NAME | Krautwald, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Krautwald, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 7. März 1914 |
GEBURTSORT | Borkendorf, Landkreis Neisse, Provinz Oberschlesien |
STERBEDATUM | 13. Januar 2003 |
STERBEORT | Rheine, Westfalen |