Joseph Aloys Kilian

hessischer Finanzminister

Joseph Aloys (Alois) Kilian (* 8. August 1790 in Mainz; † 10. Juni 1851 in Darmstadt) war Abgeordneter der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen und Justizminister in der Regierung des Großherzogtums Hessen.

Familie Bearbeiten

Joseph Aloys Kilian war der Sohn des Kanzlisten Gerion Kilian und dessen Frau Maria Anna geborene Göpfert. Die Familie war römisch-katholischer Konfession.

Joseph Aloys Kilianheiratete zwei Mal:
1.) 1815 Anna Maria von Hauser zu Wildsdorf. Die Ehe wurde 1832 geschieden.
2.) Julie Marie von der Marck (1812–1870).[1]

Karriere Bearbeiten

Joseph Aloys Kilian studierte Rechtswissenschaft und wurde 1824 Ergänzungsrichter am Obergericht Mainz und noch im selben Jahr Obergerichtsrat Mainz. 1830 wurde er Generaladvokat am Obergericht Mainz, 1831 Präsident des Kreisgerichts Mainz. 1838 wurde er Mitglied und Rat im Oberappellations- und Kassationsgericht Darmstadt. 1839 wechselte er als Generalstaatsprokurator, also oberster Staatsanwalt des Großherzogtums Hessen in die Staatsanwaltschaft. 1842 war er Vertreter des zweiten Mitglieds der Direktion der Staatsschulden-Tilgungskasse.[1]

Im 9. bis 11. Landtag[Anm. 1] (1841–1848) war er Abgeordneter in der Zweiten Kammer der Landstände. Hier vertrat er den Wahlbezirk Rheinhessen 5/Nieder-Olm – Bretzenheim. 1847 bis 1848 war er Vizepräsident der Kammer. Er vertrat in den Ständen liberale Positionen.

Im Zuge der Revolution von 1848 im Großherzogtum Hessen wurde ein Justizministerium aus dem Innenministerium herausgetrennt. Joseph Aloys Kilian wurde am 14. März 1848 zum ersten Justizminister des Großherzogtums Hessen ernannt, der nicht auch zugleich Innenminister war. Er verblieb aber nur wenig mehr als ein Jahr in diesem Amt und war dann ab Mitte 1849 erneut als Generalstaatsprokurator tätig. Ab 1850 war er auch Mitglied der Prüfungskommission für das Justiz- und Verwaltungsfach.[1]

1849/50 wurde er für den Wahlbezirk 21 Bingen und Ober-Ingelheim für den 12. Landtag in die Erste Kammer der Landstände gewählt.[2]

Ehrungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Eckhart G. Franz: Hessen-Darmstadt 1820–1935. In: Klaus Schwabe (Hg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 = Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit Bd. 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Bd. 18. Boldt, Boppard am Rhein 1983. ISBN 3-7646-1830-2, S. 299.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 48, 7. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 212.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 29. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008. ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 436.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen = Darmstädter Archivschriften Bd. 5. Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980. ISBN 3-922316-14-X, S. 151–152.

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Vgl.: hier.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Arcinsys (Weblinks).
  2. Lagis (Weblinks).