Josef Meinertzhagen

deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher

Josef Meinertzhagen (* 31. August 1916 in Köln; † 7. Mai 2002[1][2]) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Hörspielsprecher.

Leben Bearbeiten

Nach Abschluss der Mittelschule erhielt Josef Meinertzhagen eine Schauspielausbildung an der Immermann-Schule in Düsseldorf. Es folgte 1939 ein erstes Engagement in Köln. Ab 1940 absolvierte er den Wehrdienst und geriet anschließend in Kriegsgefangenschaft. Bereits 1945 wurde er an die Städtischen Bühnen nach Essen verpflichtet. Dort spielte er unter anderem den Hofnarren in William Shakespeares Was ihr wollt und den Soldaten Lamm in der Uraufführung von Egon Viettas Schauspiel Monte Cassino.[3] Es folgten Stationen an das Stadttheater Hildesheim (1955 bis 1959) und an das Theater Baden-Baden (1959 bis 1964). Im Anschluss daran wechselte er an das Schauspiel Köln und war dort bis 1984 Ensemblemitglied. Hier wurde er überwiegend im Chargenfach eingesetzt und avancierte unter dem Schauspielleiter Hansgünther Heyme zu einem sehr häufig besetzten Darsteller.[2]

Darüber hinaus zeichnete Josef Meinertzhagen in den Jahren von 1978 bis 1988 und von 1990 bis 1994 für die Inszenierungen des sogenannten Divertissementchens an der Kölner Oper für die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-Gesang-Vereins verantwortlich, das alljährlich während der Zeit des Karnevals aufgeführt wird.[2][4]

Er wirkte auch in Film- und Fernsehproduktionen mit. Darunter befand sich der Spielfilm Der letzte Fußgänger von Wilhelm Thiele mit Heinz Erhardt, Christine Kaufmann und Käthe Haack. Weiterhin trat er in zwei Folgen der Kinderserie Lemmi und die Schmöker auf und war in Janoschs Traumstunde als Sprecher zu hören. In der Comedyshow Dr. Muffels Telebrause gehörte er von 1975 bis 1978 dem Stammensemble um Hans Timerding, Andreas Mannkopff, Elisabeth Volkmann und Alexander Welbat an.[5]

Josef Meinertzhagen war zudem ein vielbeschäftigter Sprecher im Hörfunk, der schon erste Tätigkeiten bei dem Reichssender Köln wahrnahm. Später hat er überwiegend in Hörspielproduktionen des Westdeutschen Rundfunks mitgewirkt.

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

  • 1958: Der Muck (Fernsehfilm)
  • 1959: Alt-Heidelberg (Fernsehfilm)
  • 1960: Der letzte Fußgänger
  • 1961: Ohne Drum und Dran (Fernsehfilm)
  • 1962: Annelie – Annelou – Eine kleine Geschichte mit Musik (Fernsehfilm)
  • 1964: Amédée – oder Die Kunst des Schuhputzens (Fernsehfilm)
  • 1968: Lebeck (Fernsehfilm)
  • 1968: Der Unfall (Fernsehfilm)
  • 1968: Aktenzeichen XY – 1 Folge (True Crime Magazin)
  • 1969: Palace-Hotel (Fernsehfilm)
  • 1970: Pariser Leben (Fernsehfilm)
  • 1970: Ich töte (Fernsehfilm)
  • 1970: Hafen am Rhein (Fernsehserie)
  • 1973–1979: Lemmi und die Schmöker – 4 Folgen (Kinderserie)
  • 1974: Maria Magdalena – Ein bürgerliches Trauerspiel (Fernsehfilm)
  • 1974: Rosenmontag (Fernsehfilm)
  • 1974: Um Haus und Hof – 1 Folge (Fernsehserie)
  • 1975: Die Insel der Krebse (Fernsehfilm)
  • 1975–1978: Dr. Muffels Telebrause – 8 Folgen (Fernsehserie)
  • 1977–1989: Vorsicht Falle! – 4 Folgen (True Crime Magazin)
  • 1978: Paul kommt zurück (Fernsehfilm)
  • 1978: Bombastus Ballmann – 6 Folgen (Fernsehserie)
  • 1979: De Bläck Fööss – Barfuß in Köln (Fernsehspecial)
  • 1979–1987: Locker vom Hocker – 25 Folgen (Fernsehserie)
  • 1983–1985: Der Schiedsmann – 4 Folgen (Fernsehserie)
  • 1984: Is was, Kanzler?
  • 1985: Nun singt mal schön…
  • 1986: Die Montagsfamilie – 1 Folge (Fernsehserie)
  • 1986: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Episode: Die schwarze Witwe
  • 1986: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Episode: Der Gebrauchtwagen
  • 1986–1990: Janoschs Traumstunde – 11 Folgen als Sprecher (Kinderserie)
  • 1988: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Episode: Ein ungewöhnlicher Fall
  • 1990: Kommissarin Goedeke – Angst aus der Retorte (Fernsehserie)
  • 1990: Kommissar Klefisch – Ein Fall für Onkel
  • 1991: Auf der Suche nach Salome – 1 Folge (Fernsehserie)
  • 1993: Kommissar Klefisch – Tod am Meer
  • 1994: Die Wache (Fernsehserie) – Vermisst
  • 1994: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie), Episode: Szenen einer Ehe
  • 1997: Zwischen Rosen

Hörspiele (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744, S. 1108.
  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 478.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Traueranzeige auf Familienanzeigen.genealogy.net abgerufen am 26. Februar 2013
  2. a b c Nachruf mit Bild auf Kölner Stadt-Anzeiger online; abgerufen am 26. Februar 2013
  3. Wilder + Eliot: Sartre Plus Vietta. In: Der Spiegel. Nr. 50, 1949 (online).
  4. Festschrift zum Jubiläum von St. Maria in der Kupfergasse, S. 85–86
  5. Dr. Muffels Telebrause in Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, München, 2005, S. 289–290 ISBN 3-442-30124-6