Josef Kollmer

deutscher SS-Obersturmführer im KZ Auschwitz

Josef Kollmer (* 26. Februar 1901 in Händlern; † 24. Januar 1948 in Krakau) war ein deutscher SS-Obersturmführer im KZ Auschwitz.

Leben Bearbeiten

Kollmer lebte als Landwirt in Pielenhofen.[1] Er trat Anfang Januar 1935 der SS bei (SS-Nummer 267.573). Am 27. Mai 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.263.096).[2] Er gehörte der SS-Lagerbesatzung im KZ Auschwitz ab dem 25. Januar 1941 an, wo er u. a. von Mai 1941 bis Dezember 1942 Kompanieführer der 4. Wachkompanie war. Von Oktober 1943 bis Mai 1944 war Kollmer im Arbeitslager Dora eingesetzt. Anschließend folgte seine Rückversetzung ins KZ Auschwitz, wo er zunächst Kompanieführer der 2. SS-Wachkompanie und von August 1944 bis Mitte November 1944 der Wachkompanie Monowitz war. Danach erfolgte seine Versetzung zur 18. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Kollmer im Krakauer Auschwitzprozess vor dem Obersten Nationalen Tribunal Polens am 22. Dezember 1947 zum Tode durch den Strang verurteilt. Laut dem Urteil wirkte er an Erschießungen an der Schwarzen Wand sowie in den Krematorien des KZ Auschwitz-Birkenau mit. Er wurde Ende Januar 1948 hingerichtet.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 329f.
  • Wacław Długoborski, Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Verlag Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau, Oswiecim 1999, 5 Bände: I. Aufbau und Struktur des Lagers. II. Die Häftlinge – Existentzbedingungen, Arbeit und Tod. III. Vernichtung. IV. Widerstand. V. Epilog., ISBN 83-85047-76-X. Hier:Band 1, S. 346.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Patrick Wehner Der Kriegsverbrecher von Pielenhofen, Süddeutsche Zeitung, 12. Dezember 2022, S. R8
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/22220280
  3. Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, Frankfurt am Main 2013, S. 228