Josef Egger (Schauspieler)

österreichischer Schauspieler

Josef Egger, eigentlich Joseph Egger (* 22. Februar 1889 in Donawitz; † 29. August 1966 in Gablitz), war ein österreichischer Schauspieler.

Leben Bearbeiten

 
Grabkapelle der Familie am Friedhof in Gablitz

Josef Egger wurde 1907 Sekretär und 1908 Bürochef beim Stadttheater Leoben, wo er auch kleinere Rollen übernahm. Er entschied sich für den Schauspielerberuf und spielte danach unter anderem in Linz. 1915 erhielt er ein Engagement am Raimundtheater in Wien.

Egger übernahm in den zwanziger Jahren meist komische Rollen in Operetten und trat außer am Raimundtheater an verschiedenen Wiener Bühnen auf. Anfang der 1930er Jahre erschien er am Deutschen Theater in München. Zu dieser Zeit erhielt er die ersten Filmangebote.

Häufig spielte er an der Seite von Hans Moser nur kleine Nebenrollen, wie einen Gerichtsvollzieher in Schrammeln, einen Amtsdiener in Liebe ist zollfrei, einen Postboten in Der Herr Kanzleirat. Charaktere mit tschechischem Akzent waren seine Spezialität. In den wenigen Hauptrollen, etwa als Windischgruber in Der Hofrat Geiger oder als Frosch in Géza von Bolvárys Die Fledermaus, konnte er zeigen, dass er zwar viel Charakter-Originalität besaß, aber in der Ära Hans Mosers war zumeist nur Platz für einen "originellen Kauz". Am Ende seiner Karriere spielte Josef Egger dann noch zwei seiner bekanntesten Rollen: einen Totengräber im Italo-Western Für eine Handvoll Dollar (1964) und einen schrulligen Alten in der Fortsetzung Für ein paar Dollar mehr aus dem Jahr darauf.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Gablitz.

Familie Bearbeiten

Josef Egger war verheiratet und hatte drei Söhne. Einer starb jung, der zweite wurde ein bekannter klassischer Pianist (in der Radioübertragung zur Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955 spielte er live) und wanderte später nach Brasilien aus. Der jüngste, Josef Egger jun. (geb. 1925, gest. 2022), trat zuerst in die Fußstapfen des Vaters, entschied sich aber nach einem kurzen Engagement am Stadttheater Baden zu einer Karriere als Vertreter von Großkonzernen wie Suchard und Westinghouse. Er unterstützte kulturelle Projekte in Spanien, Österreich und in der Schweiz.

Filmografie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 520.

Weblinks Bearbeiten