Jordanische Botschaft in Berlin

diplomatische Vertretung des Haschemitischen Königreichs Jordanien in der Bundesrepublik Deutschland

Die jordanische Botschaft in Berlin ist die diplomatische Vertretung des Haschemitischen Königreichs Jordanien in der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat ihren Sitz in der Heerstraße 201 im Ortsteil Wilhelmstadt des Bezirks Spandau.

Jordanien Jordanische Botschaft in Deutschland
Botschaft des Haschemitischen Königreichs Jordanien in Deutschland
Embassy of the Hashemite Kingdom of Jordan in Germany

سفارة المملكة الأردنية الهاشمية في برلين
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Staatliche Ebene bilateral
Stellung der Behörde
Botschaft
Aufsichts­behörde(n)
Jordanisches Außenministerium
Bestehen seit 1967
Hauptsitz Deutschland 13595 Berlin,
Heerstraße 201
Botschafter Yousef Radwan Ali Bataineh
seit 2022
Mitarbeiter 2 Stellvertreter (Sekretäre) sowie die Visaabteilung mit einigen Verwaltungsangestellten
Website jordanembassy.de
Botschaftsgebäude, Heerstraße 201

Neben der Botschaft in Berlin bestehen in Deutschland zwei Honorarkonsulate: in Düsseldorf (Neuer Zollhof 1) und in Wiesbaden (An der Ringkirche 6).[1]

Botschafter ist seit dem 18. Juli 2022 Yousef Radwan Ali Bataineh.[2]

Geschichte Bearbeiten

Bundesrepublik Bearbeiten

Zwischen Jordanien und der Bundesrepublik wurden am 17. November 1953 diplomatische Beziehungen aufgenommen.[3] Im Jahr 1967 wurden die Beziehungen zwischen beiden Ländern intensiviert und der Austausch von Botschaftern vereinbart. Die erste jordanische Botschaft nahm ihren Sitz in Bonn-Bad Godesberg, Beethovenallee 21 (Villenviertel).

Der Unternehmer Kurt Uihlein, der direkten Kontakt mit dem damaligen König Hussein von Jordanien hatte, gründete die Deutsch-Jordanische Gesellschaft. Diese zunächst in Hannover tätige Gesellschaft organisierte Hilfsmaßnahmen für die Bewohner Jordaniens, insbesondere nach dem Sechstagekrieg im Jahr 1967.

DDR Bearbeiten

Nach der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Helsinki 1973, in deren Folge zahlreiche Staaten die DDR anerkannten, nahmen die DDR und Jordanien am 8. Oktober 1973 diplomatische Beziehungen auf.[4] Erster Botschafter Jordaniens in der DDR war Hani M. Khasawneh.[5] Er war Botschafter Jordaniens in Bukarest und in der DDR zweitakkreditiert.[6]

Seit 1990 Bearbeiten

Zusammen mit dem Bonn-Berlin-Gesetz, dem der Umzug der deutschen Regierung nach Berlin folgte, fasste auch Jordanien den Beschluss, seine Botschaft nach Berlin zu verlegen. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, um auf einem gekauften Baugelände in der Heerstraße einen repräsentativen Bau errichten zu können.

Das bisherige Botschaftsgebäude in Bonn wurde als Standort der Diplomaten im Jahr 2000 aufgegeben.

In Jordaniens Hauptstadt Amman besteht die deutsche Botschaft, und in Akaba gibt es ein deutsches Honorarkonsulat.

Arbeitsweise Bearbeiten

Die jordanische Botschaft in Deutschland kümmert sich um die Anbahnung, den Fortbestand und die Erweiterung politischer, wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Beziehungen. Auch bilaterale Kultur- und Sprachprogramme werden vereinbart, eines davon ist die Arbeit des Goethe-Instituts in Amman.

Beispielsweise war die jordanische Botschaft an der von den Staatlichen Berliner Museen konzipierten Ausstellung Gesichter des Orients. 10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien beteiligt, die vom Oktober 2004 bis Januar 2005 im Alten Museum gezeigt wurde.[7]

Zu den Aufgaben der Botschaftsmitarbeiter gehören die Ausstellung von Pässen, die Ausstellung von Beglaubigungen und Visa, die Unterstützung bei touristischen Angelegenheiten und die Betreuung jordanischer Staatsbürger, die aus verschiedenen Gründen in Deutschland leben oder arbeiten.

Die im Jahr 1963 vom deutschen Konsul Kurt Uihlein gegründete Deutsch-Jordanische Gesellschaft hat in Wiesbaden ihren Sitz.[8]

Botschafter Bearbeiten

Gebäude Bearbeiten

Bonn Bearbeiten

Das erste Botschaftsgebäude des Königreichs Jordanien befand sich im Bonn-Bad Godesberger Villenviertel in der Beethovenallee 21. Das Gebäude wurde noch bis zum Jahr 2000 für diplomatische Zwecke genutzt. Heute (Stand: 2020) ist das Haus der Sitz des Mittler-Report-Verlags.[11]

Berlin Bearbeiten

Der Neubau in einer am Klassizismus orientierten freien Formensprache entstand im Jahr 1995 nach Plänen des deutschen Architektenteams Patzschke & Partner. Das Botschaftsgebäude, mit seiner Hauptseite entlang der Heerstraße, weist einen L-förmigen Grundriss auf und nutzt die Tiefe des Areals. Der Eingangsbereich liegt an der Straße Alt-Pichelsdorf 1.

Das Bauwerk ist ein viergeschossiges rechteckiges Haus mit zurückspringendem obersten Geschoss. An einer Schmalseite zur Havel hin wird der Baukörper von einem halbrunden Anbau mit ovalem Grundriss abgeschlossen, der in der fünften Etage in einen kleinen allseits offenen Turm übergeht.[12] Der Turm überragt das Hauptgebäude, das mit einem begehbaren Flachdach abgeschlossen ist.[13] Während der Bauzeit blieben die Diplomaten in Bonn, im Jahr 2000 bezogen sie den Berliner Neubau. Hier befinden sich nun Botschaft und Generalkonsulat Jordaniens im gleichen Gebäude.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Jordanian Embassy, Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vertretungen Jordaniens in Deutschland. In: www.auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 18. März 2023.
  2. Akkreditierung von Botschafterinnen und Botschaftern. In: www.bundespraesident.de. 18. Juli 2022, abgerufen am 18. März 2023.
  3. Jordanien: Steckbrief. In: www.auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 18. März 2023.
  4. Diplomatische Beziehungen DDR–Jordanien. In: Neues Deutschland, 9. Oktober 1973, S. 2.
  5. Jordanischer Botschafter in der DDR akkreditiert. In: Neues Deutschland, 21. November 1974, S. 2.
  6. Diplomatische Vertreter. In: archiv.diplo.de. S. 6, abgerufen am 18. März 2023.
  7. Ausstellung Gesichter des Orients. 10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien, abgerufen am 2. November 2020.
  8. Homepage Deutsch-Jordanische Gesellschaft.
  9. Archivseiten der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft, 1979–1984, abgerufen am 3. November 2020.
  10. Archivseiten der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft, 1995–2002, abgerufen am 3. November 2020.
  11. Homepage des Mittler-Report-Verlags, abgerufen am 3. November 2020.
  12. www.Bildarchiv.de, abgerufen am 2. November 2020.
  13. Baubeschreibung aus der 3D-Ansicht von Google entnommen.

Koordinaten: 52° 30′ 42,7″ N, 13° 12′ 5,5″ O