Johannes Adam von Nettinghofen

Jurist und Rektor der Universität Wien

Johannes Adam Edler von Nettinghofen (Nettekoven) (* um 1680 in Rheinbach; † 2. November 1738 in Wien) war ein deutscher Jurist (Dr. jur. utr.), der als Rektor der Universität Wien in den böhmischen Ritterstand aufgenommen wurde und den Titel Niederösterreichischer Regimentsrat trug.

Porträt des Wiener Universitätsrektors Johannes Adam Edler von Nettinghofen

Leben Bearbeiten

Nettinghofen wurde in Rheinbach geboren[1] und wuchs im benachbarten Meckenheim als Sohn einer Halfenfamilie auf.[2] Obwohl sein Vater als Pächter des kurfürstlichen Kölnhofs zu Meckenheim[3] durchaus Ansehen genoss und über einen gewissen Wohlstand verfügte, verlief die Karriere Nettinghofens – gemessen an den sozialen Verhältnissen seiner Zeit – für einen jungen Mann bäuerlicher Herkunft dennoch ungewöhnlich.

Nach der Aufnahme[4] an der Artesfakultät der Universität Köln und einem weiterführenden juristischen Studium an einer bis dato nicht bekannten Hochschule kam er 1705 an die juristische Fakultät der Universität Wien. 1728 wurde er Dekan dieser Fakultät und 1731 Rektor der Universität.[5]

Am 4. Juni 1732 wurde Johannes Adam Nettinghofen in den böhmischen Ritterstand erhoben.[6] Zudem trug er den Titel Niederösterreichischer Regimentsrat.[7]

Seiner Heimatstadt Meckenheim blieb er zeitlebens eng verbunden. Der dortigen Kirche stiftete er unter anderem im Jahre 1730 eine neue Orgel.[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Laut Heiratsurkunde: Trauungsbuch der Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Wien, 02-23 (1721-1725), fol. 182v.
  2. Ergibt sich aus: Kurt Mühlberger: „Die Matrikel der Universität Wien“, VII. Band 1715/16–1745/46, Böhlau Verlag Wien, 2011; Universitätsarchiv Wien, CA VA Fasz. 69 Nr. 1, fol. 2-13 (Testament des Johannes Adam von Nettinghofen) sowie Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abt. Rheinland, Herrschaft Meckenheim, Band 2e, Blatt 105 ff.
  3. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abt. Rheinland, Kurköln IV, Hofkammer, Akten Nr. 1374, Verpachtung des Kölnhofs zu Meckenheim, Pachtbrief vom 6. Februar 1683, Seite 14 ff.
  4. Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde VIII: „Die Matrikel der Universität Köln“, Band V, Hermann Keussen u. a., Droste Verlag GmbH, Düsseldorf, 1981. Siehe: 775 Rektorat, Nr. 117, 1694.
  5. Kurt Mühlberger: „Die Matrikel der Universität Wien“, VII. Band 1715/16–1745/46, Böhlau Verlag Wien, 2011.
  6. August von Doerr: "Der Adel der Böhmischen Kronländer", Band Nr. 163, 35, Prag, 1900.
  7. Albert Starzer: "Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei", Seite 456, K.K. Niederösterreichische Statthalterei, Wien, 1897.
  8. Dr. Wilhelm Stüwer: „Aus der Vergangenheit Meckenheims“, Seite 75, in: „Heimatbuch der Stadt Meckenheim“, herausgegeben von der Stadt Meckenheim, 1954.