Johann Schwabe (Unternehmer)

deutscher Unternehmer

Johann Schwabe († 21. Oktober 1732) war ein deutscher Handelsmann, Unternehmer, Mitbesitzer des vogtländischen Waldgutes Obersachsenberg und Stifter einer Armenschule.

Leben und Wirken Bearbeiten

Schwabe war ein einflussreicher Handelsmann in der sächsischen Messestadt Leipzig. Gemeinsam mit dem Amtmann Georg Andreas Conradi aus Dresden, dem Freiberger Bürgermeister Martin Albert und dem sächsischen Kobalt- und Blaufarbeninspektor Michael Francke aus Schneeberg gründete Schwabe mit Vertrag vom 10. November 1696 die Messinghandels-Sozietät, die das Messingwerk Niederauerbach bis ins 19. Jahrhundert leiten sollte. Als 1709 der Anteil Alberts nach dessen Tod an Elisabeth Conradi überging, nach der die Elisabethhütte, eine Betriebsstätte des Niederauerbacher Werkes, benannt ist, und Franckes Anteile nach dessen Tod 1707 erloschen, waren nur noch die Conradis und Schwabe am Werk beteiligt.[1]

1702 erwarb er gemeinsam mit Conradi außerdem das Waldgut Obersachsenberg, das nach Conradis Tod 1718 der Fleischer Johann Wolf Enders übernahm. 1723 ließ Schwabe in Burgörner, im preußischen Anteil der Grafschaft Mansfeld, den Grundstein für die Kupferkammerhütte legen, die später Bleihütte genannt wurde.

Schwabe gehörte zu den Bekannten von Johann Sebastian Bach.[2] Er errichtete eine Stiftung zugunsten einer Armenstiftung in Leipzig. Die von ihm finanzierte und 1731 auf der Bettelgasse eingerichtete Frei- oder Armenschule ging im Siebenjährigen Krieg wieder ein.[3]

Sein 1717 in Leipzig geborener Sohn Carl Heinrich Schwabe wurde Bergrat und kursächsischer Amtmann in Nossen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Otto Gericke: Das privilegierte sächsische Messingwerk Niederauerbach i. Vogtl. – Die Geschichte eines bedeutenden Hüttenwerkes von 1593 bis 1926. Kapitel 4: Die Messingwerk-Sozietät bis zum Ausbruch des Siebenjährigen Krieges. Hrsg.: Wolfgang Günther. Vogtland Verlag, Plauen-Jößnitz 2008, ISBN 978-3-928828-45-1, S. 72–126.
  2. Bach-Jahrbuch 2018, S. 28f.
  3. Stiftungsbuch der Stadt Leipzig, 1905, S. 244.