Johann Maximilian von Günderrode

1713 bis 1784 Geburtsort Frankfurt am Main Sterbeort Höchst, Nidder Beruf/Funktion hessen-kasselischer Geheimrat ; Rentkammerdirektor ; Regierungsdirektor Konfession lutherische Familie Namensvarianten Günderrode, Johann Maximilian von Günderode,

Johann Maximilian von Günderrode (* 4. Februar 1713 in Frankfurt am Main; † 29. November 1784 in Höchst an der Nidder) war ein hessischer Jurist, Geheimrat, Schriftsteller und Büchersammler.

Porträt von Johann Maximilian von Günderrode (1742, Stich von Johann Martin Bernigeroth)

Leben Bearbeiten

 
Schloss Günderrode, Ansicht von der Straßenseite (2011)

Johann Maximilian von Günderrode war der Sohn des Frankfurter Juristen und Ratsherrn Friedrich Maximilian von Günderrode (1684–1761) und der Susanna Maria von Günderrode, geb. Ruland (1691–1758). Seit 1730 studierte er Rechtswissenschaft in Halle an der Saale. Zwischen 1736 und 1748 bekleidete er in Hessen-Darmstädtischen Diensten verschiedene Ämter. 1737 wurde er Rat in Gießen.

1739 heiratete er Susanna Maria von Kellner (1721–1757). Sie brachte ein Vermögen in die Ehe ein, dessen Gesamthöhe auf 115.000 Gulden geschätzt wurde. Zu ihrem Besitz gehörte der Kettenhof in Frankfurt am Main. Ihr Vermögen ermöglichte von Günderrode den Kauf der Herrschaft Höchst an der Nidder mit dem Schloss Günderrode im Jahre 1756. Aus der Ehe gingen 5 Söhne und zwei Töchter hervor, darunter Philipp Maximilian (1745–1814), Friedrich Justinian (1747–1785), August Christian (1749–1782) und der Schriftsteller Hector Wilhelm von Günderrode (1755–1786). Letzterer ist der Vater der Schriftstellerin Karoline von Günderrode (1780–1806).

Ab 1750 wirkte Johann Maximilian von Günderrode in Hessen-Kasselischen Diensten. Im Jahr 1754 wurde von Günderrode in die Reichsritterschaft am Mittelrhein aufgenommen. 1758 war er in französischer Geiselhaft in Straßburg, Paris und Nantes. 1761 wurde er zum geheimen Kammerrat ernannt. 1766 erfolgte seine Ernennung zum Oberamtmann von Windecken und Ortenberg. In seiner Herrschaft Höchst gründete von Günderrode mildtätige Stiftungen und begann, Bücher zu sammeln. Mit dem Ziel, eine für die Öffentlichkeit nutzbare Universalbibliothek zu schaffen, die sämtliche Wissensgebiete seiner Zeit umfassen sollte, trug er um die 20.000 Bände zusammen. Schwerpunkte seiner Bibliothek liegen bei staats- und privatrechtlichen Publikationen und bei Hassiaca. Die Sammlung wurde 1922 als Leihgabe an die Landesbibliothek Darmstadt gegeben und von dieser 1958 mit Mitteln des Landes Hessen erworben. Heute befindet sie sich in der Abteilung Historische Sammlungen der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt.

Werke Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Jung: Zur Geschichte der Familie von Günderrode. In: Alt-Frankfurt : Vierteljahrschrift für seine Geschichte und Kunst. 1919, S. [65]–77
  • Thomas Parschik: Die Katalogisierung der Günderrode-Sammlung – ein Projekt zur Erfassung Alter Drucke in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. In: Bibliotheksdienst, 53. Jg., 2019, H. 2, S. 120–124 link

Weblinks Bearbeiten